Articles by Uwe Bätz

Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3213

Scharaden – Susan Schwartz
Die MAGELLAN hält sich in Morschaztas versteckt. Die Besatzung wartet auf die Rückkehr von Perry Rhodan und Atlan. Der eine ist unterwegs, um die von den Panjasen deportierten Besatzungsmitglieder zurückzubringen. Der andere, um die Zentralwelt der Panjasen zu observieren. Während man wartet, bauen sich Spannungen an Bord auf. Fünfzig Faravanua und eine gleich große Anzahl von Takerern sind an Bord des Tenders geblieben. Insbesondere die Takerer wollen schnellstmöglich die Kleingalaxis verlassen. Ihre Sprecherin Cassmei hat alle Hände voll zu tun, um ihre Landsleute zu mäßigen. Zwei Takerer, Fodroschon und Taschthanut, schüren Unmut in der Gruppe. Auch die Kosmopsychologin Laetitia Gnadt hat viel zu tun. Die von den Panjasen Befreiten benötigen psychologische Hilfe.
Es kommt zu ersten Gewalttaten. Ein Onryone wird mit seiner terranischen Assistentin niedergeschlagen und einige Anuupis getötet. Die Assistentin behauptet, einen Faravanua gesehen zu haben. Die Spurensuche sagt etwas anderes. Die amtierende Kommandantin Sichu Dorksteiger will schnelle Aufklärung und bespricht sich mit Laetitia Gnadt und dem Sicherheitschef Bartolome Gast. Da es weitere Vorfälle gibt, kommt schnell der Verdacht auf, einen panjasischen Spion an Bord zu haben.
Die Kosmopsychologin hat noch einen anderen Schützling. Der junge Spenursch, von dem viele an Bord denken, dass er tot sei, lebt in Obhut der Psychologin. Spenursch hat sich erholt und macht Ausflüge in das Leichte Land. Er sucht einen Weg, um mit seinen Vater Kontakt aufzunehmen, der wie alle anderen Panjasen die MAGELLAN verlassen hat. Im Leichten Land hat er eine seltsame Wahrnehmung und kommt auf die Spur eines parabegabten Faravanua. Es ist ebenfalls ein Jugendlicher. Sawa freundet sich mit Spenursch an und sie machen einen gemeinsamen Ausflug ins Leichte Land. Der Parablock führt sie jedoch nicht auf die Spur von Spenurschs Vater. Stattdessen entdecken die beiden eine Perle, die sich in den Normalraum mitnehmen lässt und dort eine beruhigende Wirkung ausstrahlt.
Während in der Gruppe der Takerer Pläne geschmiedet werden, ein Beiboot der MAGELLAN zu kapern, geschieht ein Mord. Ein terranisches Besatzungsmitglied ist mutmaßlich von einem Faravanua getötet worden. Sind die anderen Vorkommnisse bislang geheim gehalten worden, informiert Sichu Dorksteiger nun die Besatzung. Auf der Trauerfeier für das Mordopfer trifft Dorksteiger auch auf die Assistentin des Onryonen und erfährt, dass diese eine freundschaftliche Verbindung zum Mordopfer hatte. Die Ator erkennt endlich Zusammenhänge. Noch während der Trauerfeier gibt es einen Anschlag.
Sichu Dorksteiger und Bartolome Gast müssen nun schnell handeln. Denn auch Spenursch ist in Gefahr.
 
Der Kampf um die MAGELLAN, den ich längst beendet glaubte, geht in eine weitere Runde. Während die AURA in Gruelfin unterwegs ist, Perry Rhodan die entführten Besatzungsmitglieder des Tenders befreit und Atlan seine noch nicht erzählte Mission auslebt, glaubt die Autorenriege, auch der MAGELLAN noch ein weiteres Abenteuer an Bord spendieren zu müssen.
Autorin Susan Schwartz erzählt zwei Handlungen. In der einen tun sich zwei jugendliche Parabegabte zusammen und machen dabei den Fund ihres Lebens. Die Perlen, die sie aus dem Leichten Land, das nichts anderes als die Zerozone ist, mitbringen, sind erste Spuren zu den ES-Fragmenten. Die Kapitel um Spenursch, zu dem sich nach einiger Zeit dann Sawa gesellt, sind emotional und stimmig geschrieben. Nicht nur wegen des tragischen Endes dieser jungen Freundschaft.
In der zweiten Ebene versucht sich die Autorin an einer Kriminalhandlung. Ein Verbrechen geschieht und muss von der Schiffsführung aufgeklärt werden. Dabei setzt die Autorin den Mord ganz an den Anfang ihrer Geschichte und die Zuspitzung der Ereignisse bis hin zum Mord, werden in den folgenden Kapiteln erzählt. Derartige Geschichten lassen die Leser im Unklaren, wer das Verbrechen ausgeübt hat. Man soll mitraten können. Es geht darum, im Wettstreit mit den Figuren, den Täter zu ermitteln. Häufig werden Erkenntnisse über den Täter und seine Motive auch mit Feststellungen zum Opfer gewonnen. Das war in Susan Schwartz Roman zunächst auch so. „Der Tote hieß Carson Dyle.“ Mit diesem Satz beginnt der Roman. Später erfahren wir, dass das Opfer mit der Assistentin des Onryonen befreundet war. Und sowohl die Assistentin in ihrer Aussage des Überfalls, als auch Carson Dyle in einer Szene in der Bar, benehmen sich ziemlich merkwürdig. Diese beiden Beschreibungen schienen die Basis zu sein, um mich als Leser mitraten zu lassen.
Der Romantitel nimmt Bezug auf den Cary Grant-Film Charade. Eine mit vielen unerwarteten Wendungen gespickte Geschichte, in der Walter Matthau einen gewissen Carson Dyle verkörpert. Damit erschöpfen sich allerdings die Gemeinsamkeiten zum Film. Susan Schwartz lässt im weiteren Verlauf ihre Figuren mit wenig Esprit agieren. Mein Interesse, mitzuraten, erlahmte sehr schnell.
Besondere Handlungsmuster oder Ermittlungsformen kann ich in der Geschichte nicht erkennen. Es gibt einige wenige Ansätze, mit Dialogen Schlussfolgerungen auszulösen und Gedankengänge darzulegen. Letztlich ordnet die Autorin die aufklärerischen Elemente zugunsten eines dramatischen Ablaufs unter. Am Ende zäumt Susan Schwartz die Geschichte von hinten auf und präsentiert uns mit dem Bösewicht einen Panjasen, der zudem Pedotransferer ist. Und der sich, lässt man die Geschichte Revue passieren, doch ziemlich dämlich angestellt hat. Wenn er die Widerständler ausheben möchte, hätte es gereicht ein Besatzungsmitglied, vielleicht sogar Sichu Dorksteiger, zu übernehmen und einen Funkspruch an die Panjasen abzusetzen. Von ein paar Blutstropfenraumern wäre der Tender schnell wieder erobert worden.
Alschoran nennt den Fund von Spenursch poetisch die Tränen von ES. Damit hat das Ding einen Namen. Dem Roman hingegen weine ich keine Träne hinterher.
 

Ansichten zu Perry Rhodan Atlantis 2 – Heft 01

Das neue Utopia – Ben Calvin Hary
Perry Rhodan, Sichu Dorksteiger, Rowena und Caysey mit ihrem Sohn kehren durch den Zeittransmitter in die Zukunft zurück. Gestartet waren Perry und Sichu im Juni 2069 NGZ. Und zunächst glauben die Zeitreisenden auch an die Rückkehr in die angestammte Zeit. Aber schon das Auffinden des älteren Atlans, dessen jüngeres Ich in Atlantis zurückblieb, lässt Perry Rhodan ahnen, dass da etwas nicht stimmt. Dieser Atlan hier ist alt. Dorksteiger bestätigt den Verdacht ihres Mannes. Atlan trägt keinen Zellaktivator. Eine Gedächtnisblockade Atlans, die ihn in ferner Vergangenheit verpasst wurde, löst sich. Der Arkonide kann sich wieder an die Ereignisse erinnern. Die Blockade sollte verhindern, dass er das Wissen um die Hohen Mächte zu einer Zeit erhielt, die er bei normalen Werdegang nicht erhalten hätte. Nun berichtet Atlan von einem anderen Ablauf der Ereignisse. Der Kampf gegen die Maahks lief schlecht. Als die Druuf auftauchten und sich mit den Maahks verbündeten, war das Ende des Großen Imperiums der Arkoniden besiegelt. Atlan begab sich in Cyrostase und der Eindringlingsalarm hat ihn nun geweckt.
Die Gruppe flieht aus der desolaten Tiefseekuppel und erreicht das neue Utopia. Der Kontinent Atlantis ist nicht untergegangen. Ein alternatives Universum erwartet die Zeitreisenden und Atlan. Sichu nennt es die Tangente. Die Menschen teilen sich die Erde mit Druuf und Maahks und gehören der Druuf-Allianz an. Diese ist Teil einer mysteriösen Handelsförderation. Problemlos erhalten sie Wohnungen in Can Coronto auf Atlantis. Für die Einbürgerung erhält Cayseys Sohn den Namen Tyler und den Nachnamen Rhodan.
Einige Monate später haben sich Perry Rhodan und die anderen ein wenig an die Umstände gewöhnt. Sie versuchen herauszufinden, zu welchen Zeitpunkt die Scherung in diese alternative Zeitlinie einsetzte. Das muss ca. minus 8005 bis minus 8000 vor Christus alter Zeitrechnung passiert sein. Doch sie benötigen präzisere Daten. Und eine Zeitmaschine gibt es in der Tangente auch nicht an jeder Ecke, obwohl diese Zeitlinie technisch hoch gerüstet ist. Vielleicht könnte Rico helfen. Doch der Roboter ist verschwunden. Sichu Dorksteiger und Atlan machen sich auf die Suche nach dem alten Roboter.
15 Jahre später. Tyler Rhodan lebt bei Rowena und Caysey. Er hat Freunde und gemeinsam mit diesen Freunden spielt er Streiche gegen die Kol Mani der mächtigen Handelsförderation. Doch einer seiner Freunde empfindet das Kol-Manische Korrelat als Unterdrücker. Die Streiche eskalieren und Tyler gerät in Schwierigkeiten. Sichu und Atlan sind auf Arkon III. Der Robotregent existiert noch und die beiden versuchen an Daten zu gelangen. Dabei werden sie Zeuge einer merkwürdigen Erscheinung. Sichu und Atlan sehen Szenen einer anderen Welt. In ihrer eigenen Zeitlinie ist Arkon III längst vernichtet und durch einen neuen Planeten ersetzt worden. Und genau den sehen sie jetzt. Sichu spekuliert, dass eine Überlappungszone zwischen der ursprünglichen Zeitlinie und der Tangente existiert. Sie sieht eine Chance, auf die andere Seite zu gelangen. Doch beide werden auf Arkon III gefangengenommen.
Niemand Geringeres als Perry Rhodan holt sie aus der Patsche. Sichu hat ihren Mann Jahre nicht gesehen. Er ist ihr fremd geworden. Er verfolgt offensichtlich andere Ziele. Er ist im Auftrag der Superintelligenz Seth-Apophis tätig. Werden sie in ihre eigene Zeitlinie zurückkehren können?
 
Autor Ben Calvin Hary, der schon die erste Atlantis-Serie als Exposé-Autor betreute, räumt im Auftaktband gleich eine Ungereimtheit aus der ersten Serie beiseite. Atlan wurde in der Vergangenheit eine Gedächtnisblockade verpasst. Damit sind seine Erkenntnisse über die Hohen Mächte, die er gewonnen hatte, unterdrückt worden. Ein wenig seltsam fand ich, dass der Eindringlingsalarm Atlan, der in Cyrostase lag, geweckt hat, obwohl sonst nichts in der Tiefseekuppel funktionierte. Der Alarm kann auch nur losgegangen sein, als Rhodan und Co. in der Kuppel materialisierten. Rhodan und seine Begleiterinnen erscheinen also und schwupps, liegt Atlan auch schon blutend vor ihnen auf dem Boden. Diese schnelle Abfolge an Ereignissen muss m.E. noch geklärt werden.
Genug der Kritik. Der Rest kann sich sehen, äh lesen lassen. Ich mag diese Art von Einstieg. Man wird abrupt ins kalte Wasser geschmissen. Anders als in meiner Zusammenfassung ist der erste Roman nicht chronologisch aufgebaut. Der Autor beginnt mit Perry Rhodan in seinem Prolog und lässt den Unsterblichen 15 Jahre nach Ankunft in der Tangente eine merkwürdige Handlung ausführen. Zuerst verstand ich nur Bahnhof. Aber nach und nach erschließt sich eine faszinierende neue Welt. Die ersten Ereignisse erschließen sich einem erst später in dem Roman. Dann nämlich, wenn Sichu und Atlan mit der Überlappungszone zwischen der ursprünglichen Zeitlinie und der Tangente in Kontakt kommen. Und auch Tyler hat ein entsprechendes Erlebnis. Da gibt es jede Menge zu klären. Haben unsere Helden die Zeitlinie unabsichtlich geändert oder sind sie Opfer einer Manipulation?
Dieser Auftakt ist natürlich ein tolles Betätigungsfeld für einen Autor. Er kann sich sein eigenes alternatives Rhodan-Universum stricken. Und das tut Ben Calvin Hary mit Leidenschaft. Der Autor greift tief in die Serienhistorie und gruppiert die Abläufe um. Bekannte Völker haben plötzlich eine andere Historie und neue Wesen schwingen das Zepter. Nichts ist mehr so, wie es die Figuren und die Leser gewohnt sind. Die Geschichte hatte einen tollen Schwung. Ich schätze, der Autor hatte viel Spaß, diese Geschichte so zu entwickeln und zu schreiben. Ich bin gespannt, ob der zweite Band uns schon ein wenig Aufklärung zu einigen Fragen liefert.
 

Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3212

Die Zufallsschlacht – Robert Corvus
Auf dem Eisplaneten Kenkscheil lassen sich die Panjasen von den Oschkoren in die in zwölf Kilometer Tiefe gelegene Kaverne bringen. Die Ewige Ganja Viyesch nimmt an der Expedition teil. Auch das Einsatzkommando von der AURA, in ihrer Tarnung als Veejasen, bekommt einen Platz auf dem ersten Schlitten, der in die Tiefe fährt. Die Kaverne entpuppt sich als ein künstlich angelegter Raum von etwa 600 Metern Durchmesser und 100 Metern Höhe. Etwa 15.000 Eisskulpturen sind darin verteilt. Alle sind Darstellungen von unbekannten Wesen. Lediglich im Zentrum befindet sich ein Humanoide, wahrscheinlich ein Cappin, der theatralisch die Arme nach oben reckt. Der Skulptur fehlen beide Hände. Sie ist jedoch nicht über die Jahrtausende beschädigt worden. Alle anderen Skulpturen weisen ebenfalls Versehrungen auf, so, als ob bereits die Vorbilder verletzt waren. Alle 62 Stunden beginnt sich der Boden der Kaverne zu drehen und die Skulpturen ziehen an den Beobachtern vorüber. Nur die Figur im Zentrum dreht sich nicht mit. Ein von den Skulpturen ausgehendes Hyperflimmern macht eine Untersuchung schwierig. Dem Historiker Jamil Voltera von der AURA ist ein ähnlicher Fund aus der Milchstraße bekannt. Der Planet Mirkandhoum birgt einen Skulpturenpark mit Angehörigen von Milchstraßenvölkern.
Das Spektakel beeindruckt die Ewige Ganja. Die Entscheidung, die sie dann fällt, schockt die Oschkoren. Die Panjasin gibt Befehl, die Kaverne zu bergen. Falls das nicht möglich sei, sollen die Statuen vernichtet werden. Etwas so Schönes darf nicht in einem so unbedeutenden System verbleiben. Beiboote beginnen damit, die Kaverne aus dem Eis zu schneiden. Auf Oschkor trifft der amtierende Torrak Poziosch eine Entscheidung, nachdem er sein Trisch befragt hat. Er will die Panjasen am Abtransport der Kaverne hindern. Er hat eine spezielle Waffe in der Hinterhand. Die Flotte der Oschkoren wird mit Torpedos bestückt, die in der Lage sind, die Schutzschirme der panjasischen Schiffe zu durchfliegen.
Über Kenkscheil führt Kommandantin Khoceille an Bord der WUTHRASCHA auch das Kommando über die Flotte der Panjasen und sieht sich plötzlich mit einem Gegner konfrontiert, der ihre Schiffe nicht nur in Bedrängnis bringt, sondern sogar vernichtet. Ein erbitterter Kampf entbrennt. Sodroschon, der Sicherheitschef der Panjasen begibt sich auf die Spur der gefährlichen Torpedos der Gegner. Er entdeckt, dass Sextagonium, von einem Stasisfeld umhüllt, den Torpedos einen Vorteil verschafft. Damit ausgestatte Antriebe können die Paratronfelder der Panjasen durchdringen.
In der Kaverne bereiten die Terraner ihre Flucht vor und bauen mobile Transmitter auf, die sie zur AURA bringen sollen. Ephin will zudem eine Skulptur stehlen und mitnehmen. Während die Kaverne langsam aus dem Eis gehoben wird, materialisieren 4 große Objekte im Eispanzer des Planeten und brechen daraus hervor. Vier Raumschiffe mit blaugoldenen Hüllen greifen sofort die Panjasen an. Die Blaugoldraumer sind den Panjasen weit überlegen. Dennoch wirken sie nach längerer Beobachtung gehemmt. Mutmaßlich stammen sie aus einem Raum oder einer Zeit mit niedriger Hyperimpedanz und müssen sich erst anpassen. Im Kampf gegen die vier Schiffe muss Khoceille zudem den Palast der Ewigen Ganja schützen. Man beginnt mit der Evakuierung vom Eisplaneten. Die Vernichtung eines Blaugoldraumers löst einen Hyperimpuls aus. Die Situation auf Kenkscheil eskaliert. Wer sind die Fremden? Können die Skulpturen geborgen werden und gelingt den Terranern die Flucht?
 
Im zweiten Teil des Doppelbandes führt Robert Corvus weitere Figuren ein. Sodroschon, der Sicherheitschef bekommt einen längeren Part spendiert. Wayschnand, der Obligatorische Mentor, die tragische Figur aus dem ersten Band, ist auch nicht mehr so präsent. Gleiches gilt für den Oschkoren Riltenak. Beide Figuren werden von Khoceille, die sich mit gleich zwei Schlachten konfrontiert sieht, in den Hintergrund gedrängt.
Auf terranischer Seite besinnt sich der Autor auf Antanas Lato. Dessen Unbeholfenheit beim sozialen Umgang mit den Teammitgliedern erinnerte zuweilen an Sheldon Cooper, wenn das Offensichtliche ausgesprochen wird. Alle Messdaten sind am Ende, wie es scheint, verloren. Viel war es sowieso nicht, was die Terraner aufzeichnen konnten. Spekulieren tun sie auch nicht. Noch nicht mal Antanas Lato gönnt der Autor eine Hypothese. Eigentlich brauchts dann keinen Wissenschaftler beim Einsatzteam. Techniker und Roboter können die Aufzeichnungen auch machen. Von Wissenschaftlern als Figuren im Einsatz erwarte ich einfach, dass sie bestimmte Erscheinungen zu erklären versuchen. Es muss nicht gleich darum gehen, eine Hypothese zu beweisen, bzw. zu widerlegen. Aber ein wenig Spekulation würde auch mehr Würze in die Geschichte bringen. Bei allen anderen Figuren ist der Einsatz meist adäquat. Der Techniker bedient Gerätschaften, der Funker funkt, der Soldat kämpft. Nur mit den Wissenschaftlern hat die Serie so ihre Probleme. Sichu Dorksteiger ist meist mehr die Frau an der Seite Rhodans oder die Kämpferin, wenn sie an Einsätzen teilnimmt. Bei Antanas Lato stellen die Autoren seine mangelnde soziale Empathie in den Vordergrund. Das macht die Figur natürlich ebenfalls interessant. Doch das Herausstellen wissenschaftlicher Arbeit, wenn denn eine Figur mit diesem Merkmal aufgebaut wurde, klappt irgendwie nicht so richtig. Meist beschränken sich die Autoren dabei, solchen Figuren, mitunter posthum, einen Antrieb o.ä. zuzuschreiben. Im nächsten Zyklus vielleicht den Lato-Konverter?
Abseits des von mir beäugten Figureneinsatzes ergab sich eine kurzweilige flotte Geschichte mit eingestreuten geheimnisvoll anmutenden Elementen. Allerdings treiben mich die zwischenzeitlichen Prädikatisierungen der Panjasen langsam aber sicher in den Wahnsinn. Schöne Abschüsse wechseln sich mit schönem Sterben ab und katastrophale Nachrichten werden mit einem melodischen Flöten der optimierten Stimme vorgetragen. Ich hoffe, dass geht jetzt nicht den ganzen Zyklus so.