Totenfest des Tassparen – Kai Hirdt
Gucky und Bouner Haad ist es gelungen, dass ES-Fragment zu bergen. Trägerin des Bewusstseinpools ist Shinae, die Tochter von Reginald Bull. Die drei haben die Stadt Allerorten verlassen und sehen sich gleich mit dem nächsten Problem konfrontiert. Die Kosmokarawane SHARIKAL hat das Lulazasystem erreicht. Die THORA und die anderen Schiffe von Gucky haben sich zurückgezogen. Schlimmer noch, Protoch, der Anführer der hiesigen Schattengarde tischt den Tassparen sofort die nächste Lüge auf. Gucky hätte vor, das ES-Fragment zu vernichten. Der Ilt sieht aktuell keine Chance, die Wegbereiterin Parpandum Sinntala vom Gegenteil zu überzeugen. Die Übernahme des ES-Fragments ist Shinae zudem nicht bekommen. Das Fragment ist instabil. Es wird von bösen Erinnerungen gequält, die Shinaes Gesundheit gefährden. Gucky kann nur kurzfristig mit seinen mentalen Kräften für Linderung sorgen.
Allerdings wird der Ilt zum schnellen Handeln gezwungen, denn Protoch behauptet nun, dass Gucky den Sohn der Wegbereiterin getötet hat. Der Ilt ist sich sicher, dass die Vrochonen den Botschafter aber noch lebend als Faustpfand in der Hinterhand halten. Er springt auf Protochs Schiff, um Shandasar Parpandum zu befreien. Doch der Ilt wird getäuscht. Aus dem Anderland haben die Vrochonen die Maschine mitgebracht, mit denen es ihnen gelungen ist, eine Kopie von Shinae zu erzeugen. Shandasar Parpandum ist tot und Gucky erkennt, dass das Wesen, das sich als der Botschafter ausgibt, nur eine Kopie ist. Der Ilt sieht nur eine Chance. Er springt in das Flaggschiff MAIMASSIM der Kosmokarawane.
Die Wegbereiterin kann Gucky nicht direkt erreichen. Er kommt in Kontakt zu einem Tierpfleger namens Pamo Hataram. Von Hataram und seiner Familie, die eine enge Bindung haben, erfährt Gucky, dass Tassparen nie voreilig sind und gelernt haben beide Seiten einer Geschichte zu hören. Das soll dem Mausbiber noch mal helfen. Zunächst hört er jedoch, wie die Zivilisation der Tassparen sich entwickelt hat und wie sie nach Überwindung eines großen Konflikts zu Helfern der Superintelligenz NADALEE wurden. Später kam es zu einer Begegnung mit ES. Der Wanderer und NADALEE kämpften gemeinsam gegen eine negative SI. Bei diesem Kampf erlitt ES ein Trauma. Aus diesen Umständen heraus wurde die Aufgabe der Kosmokarawane SHARIKAL geboren. Sollte der Wanderer wieder einmal Hilfe benötigen, würden die Tassparen helfen.
Gucky bekommt die Gelegenheit, mit Parpandum Sinntala zu sprechen. Er erreicht, dass die Kosmokarawane Shinae und das ES-Fragment aufnimmt und die Tochter Bulls medizinisch stabilisiert. Außerdem soll SHARIKAL das Fragment in die Milchstraße bringen. Da aber Tassparen immer beide Seiten einer Geschichte hören wollen, ist die Wegbereiterin noch nicht gänzlich von Guckys Version überzeugt. Sie lässt auch die Schattengarde an Bord, die den Leichnam ihres Sohnes überbringen wollen. Gucky erkennt, dass der Leichnam gleichwohl eine Kopie ist. Diesen Aufwand müsste die Schattengarde nicht treiben. Shandasar Parpandum lebt also noch und Gucky kann ihn nun tatsächlich befreien.
Wieder an Bord der MAIMASSIM sind Guckys Schwierigkeiten nicht weniger geworden. Shandasar Parpandum hat dem Ilt allerdings einen Ausweg aufgezeigt. Mit einem Transrezeptor könne der Ilt ein beliebiges Ziel in bis zu 500 Millionen Lichtjahren Entfernung erreichen. Gucky wählt die RAS TSCHUBAI aus, um mit Shinae dort hinzuspringen. Aber auch der Parapartizipierer Danou Shinshid erkennt Guckys Absicht.
Rezension
So ist es überliefert.
Mit diesen Worten beendet Autor Kai Hirdt die einzelnen Kapitel seines Romans, die von der Historie der Tassparen handeln. Die Handlungsebene Gucky gefällt mir besser, als die bspw. von Perry Rhodan in Spaphu. Die Geschehnisse sind kompakter und vor allem zeigen sich die Figuren in ihren Handlungen beharrlicher. Der Ilt und sein Team haben das Ziel immer vor Augen. Das ist es, was der Spaphu-Ebene über viele Geschichten vollständig abging. Allerdings neigte auch die Gucky-Ebene zuletzt zu Wiederholungen. Insofern überrascht mich dieser Roman hier nicht. Selbst nach dem Erfolg der Bergung des ES-Fragments, lässt man den Ilt nicht siegreich von dannen ziehen. Es werden ihm erneut Steine in den Weg geworfen. Oder soll ich sagen, Kai Hirdt tritt dem Mausbiber auf dessen breiten Biberschwanz. Dieses Körperteil hatte es dem Autor angetan. Mal legte sich Gucky den Schwanz lässig über die Schulter, mal hinterließ das Anhängsel verräterische Spuren im Staub.
Zwischenzeitlich schweiften meine Gedanken ab. Wie wäre wohl die Geschichte ausgefallen, wenn Perry Rhodan anstelle Guckys vor den Problemen gestanden hätte? Das ist allerdings einfach zu beantworten. Der Unsterbliche hätte zunächst nach Unterstützern gesucht. Dafür wären 2-3 Romane angefallen. Anschließend hätte er sich freiwillig mit seiner Schar in die Gefangenschaft der Wegbereiterin begeben. Wieder 2-3 Romane später hätte Perry Rhodan die Tassparen überzeugt. Wahrscheinlich wäre er zum Interimswegbegleiter SHARIKALS ernannt worden. Aber bis dahin hätte die Schattengarde das ES-Fragment ihm längst wieder aus den Händen gerissen und wäre damit verschwunden. Perry Rhodan müsste dem Fragment dann erneut hinterherjagen.
Glücklicherweise ist Gucky dann doch, ich erwähnte es schon, zielgerichteter, als sein Freund. Allerding ist die Situation, in die der Autor seine Figuren hier führt, was die Mittel und Möglichkeiten angeht, künstlich strapaziert. Guckys Schiffe haben die Rückzug angetreten. Eine getarnte ZALTERTEPE zurücklassen, wäre drin gewesen. Diese Schiffe haben zuletzt ganze Konvois hochgezüchteter Raumschiffe umflogen, durchflogen, zum Narren gehalten. Hier wäre so ein Schiffchen nützlich gewesen. Für die Geschichte des Autors wäre es natürlich hinderlich gewesen.
So sind die Figuren also in eine Sackgasse manövriert worden. Bis Gucky sich daraus befreien kann, kommt es zum üblichen Austausch mit der Schattengarde. Daneben schildert der Autor die Historie der Tassparen. Zu Begeisterungsstürmen führen solche Schnelldurchgänge bei mir nicht. Es hätte auch gereicht, dass sich NADALEE gegenüber ES verpflichtet fühlt und als Hilfsmittel die Kosmokarawane ins Leben gerufen hat.
Für meinen Geschmack zu breit ausgetreten sind die Erlebnisse, die der Autor Gucky im Inneren des ES-Fragments machen lässt. Auch Kai Hirdt kann der Versuchung nicht widerstehen und lässt unzählige Wegbegleiter des Ilts, einschließlich Iltu und Jumpy aufmarschieren. Was ich davon halte, habe ich schon dutzendfach geschrieben. Abgesehen davon, sollten die mentalen Kräfte, mit denen der Ilt hier konfrontiert wird, ihn binnen einer Nanosekunde auslöschen. Aber das wäre auch das Ende dieser Geschichte gewesen. Und die muss ja weiter gehen. Am Ende wird wieder ein Transportmittel ausgepackt, wie es das Universum noch nicht gesehen hat. Wie alle super-hyper-galaktischen Transportmittel dieser Art, wird es uns nur für wenige Romane erhalten bleiben. Im nächsten Zyklus gibt’s ein anderes.
Mein Fazit: Der Ilt macht es besser als Rhodan. Das Kapitel Danou Shinshid ist immer noch nicht geschlossen. Und Stätter? Ich denke, für den haben die Autoren sich was Besonderes ausgedacht. 😉