Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3321

Die Schwingen des PHOENIX – Michael Marcus Thurner

Nach ihrer Flucht vor Shrell in die Katakomben von Kushlur, werden Sichu Dorksteiger und der ehemalige Anführer der Restauraten Krash weiterhin verfolgt. Beide sind aufeinander angewiesen. Die Ator, die im Mentatron mit einem höherdimensionalen Phänomen konfrontiert wurde, der ihr in immer kürzer werdenden Abständen ihre Körperlichkeit raubt und der Wüko-Leun, weil er ohne Gesellschaft nicht auskommen kann. So sehr Rhodans Frau auch unter den Auswirkungen ihres Unfalls leidet, kann sie ihre zeitweilige Entstofflichung auch dazu nutzen, sich Auswege zu schaffen und den Verfolgern ein ums andere Mal zu entwischen.

Der PHOENIX hat indessen jenes Ziel in der Agolei erneut angesteuert, das Shrell ursprünglich übermittelt hatte. Von hier muss der Sternwürfel transitiert sein und die Steuerwelt zurückgelassen haben. Die gilt es zu finden. Doch außer einigen seltsam geformten und ausgerichteten Kometen in einem Sternsystem finden sie nichts. Als Schiffe der Leun in einiger Entfernung auftauchen, beschließt Rhodan, sie zu rufen. Der Terraner baut darauf, dass Shrell den PHOENIX benötigt, damit man damit zu Reginald Bull vorstoßen kann. Also verlässt Rhodan in Begleitung von Atlan und Gucky das Schiff mit der BENU, während der PHOENIX mit der restlichen Besatzung auf Tauchstation geht.

Perry Rhodans Plan, den ihn Atlan noch ausreden will, geht gründlich schief. Rhodan und Atlan werden von Leun gefangen genommen. Gucky hat zwar sein Bestes gegeben, aber der Ilt ist von einer Begegnung mit einem Yuit-Leun so beeindruckt, dass er ebenfalls in Gefangenschaft gerät. Der Ilt wird von einem Khacheng-Leun bewacht, der ihn seiner Parakräfte beraubt. Schlimmer noch, auch der PHOENIX wird von den Leun aufgebracht. Dr. Barstow wird angeschossen und Zhobotter gezwungen, das Kommando über den PHOENIX an die Leun zu übergeben. Der Ara kann aber einen Teil seiner Nanosubstanz absondern. Die Leun springen mit dem Schiff zur Basiswelt der Restauraten. Es ist Kushlur. Der Dunkelplanet ist außerdem die gesuchte Steuerwelt. Die Besatzung des PHOENIX wird zu Shrell gebracht.

Das Schiffsbewusstsein Phoenix ist durch den Übergang der Kommandobefehle an die Leun gezwungen seinen neuen Befehlshabern zu gehorchen. Dennoch ist es frei in seinen Beobachtungen. Dabei stellt Phoenix fest, dass Zhobotter etwas zurückgelassen hat. Eine Programmierung, die es Phoenix erlaubt, sich von seinen Fesseln zu befreien. Das Schiffsbewusstsein nutzt das und übernimmt das Kommando über den PHOENIX. Das Schiff geht aus dem Stand in den Überlichtflug und verschwindet.

Auf Kushlur erfährt Shrell vom Verschwinden des PHOENIX. Die Leun ist außer sich. Darin sieht Rhodan eine Chance für einen Handel. Er fordert Gucky und Sichu zurück. Erst wenn diese Forderung erfüllt ist, will er den PHOENIX zurückholen. Der PHOENIX ist für Shrell immens wichtig. Nur mit einem terranischen Schiff kann man in den Sternwürfel eindringen. Für Shrell ist es aber im Gegenzug wichtig, dass ihr Krash übergeben wird. Es kommt zu einem Handel. Gucky kommt frei und hilft dabei, Sichu und Krash zu finden. Dr. Barstow und Zhobotter bleiben als Geisel bei Shrell. Rhodan stimmt zu und es gelingt ihm, mit Meg Ontares, Atlan und Gucky seine Frau und Krash zu finden.

Der Zustand Sichu Dorksteigers zwingt Rhodan dazu, einen neuen Plan zu ersinnen. Von Krash erfährt er, dass es im Sternwürfel die Möglichkeit gibt, ein Brennendes Nichts zu löschen. Krash kennt die Koordinaten. Doch er will sie erst preisgeben, wenn Rhodan ihn zu den Wycondern bringt, wo Krash vor Shrell untertauchen will. Die Wyconder sind außerdem die einzigen, die Sichu mit ihrer fortschrittlichen Transmittertechnologie wahrscheinlich helfen können. Rhodan und Shrell treffen eine Vereinbarung. Perry Rhodan bekommt das Schiff KORRABUR, um den PHOENIX zu finden. An Bord gehen Sichu, Zhobotter, Krash und Rhodan. Die anderen bleiben als Geisel bei Shrell.

Rezension

Ein kleiner Rückblick: Die Reise in die Agolei traten die Galaktiker getrennt an. An Bord der ELDA-RON von Shrell hatten sich Sichu Dorksteiger und Gucky als blinde Passagiere geschlichen. Nach der Entdeckung wurde der Ilt kurzerhand über Bord geworfen. Der PHOENIX brachte Perry Rhodan, Atlan, Meg Ontares, Dr. Barstow und Zhobotter in die Agolei. Dorthin hatte sich inzwischen auch Gucky vorgekämpft. Mit Shrell zusammen hat Sichu die ehemalige Steuerwelt des Sternwürfels erreicht. Und nun auch die Besatzung des PHOENIX. Um gleich darauf wieder auseinandergerissen zu werden.

So wie es aussieht, folgt nun Besuch Nummer 3 bei den Wycondern. Diesmal in der Besetzung Rhodan, Dorksteiger, Zhobotter und Krash. Dieses Hin- und Hergehopse wird durch zwei Ereignisse ausgelöst. Sichu benötigt Hilfe und Krash muss untertauchen. Damit es dazu kommt, muss jedoch Rhodan zunächst einen Fehler machen. Und dann das tun, was er am besten kann. In Gefangenschaft gehen. An und für sich ist es zu begrüßen, wenn die Charaktere eine Story vorantreiben. Aber hier ist das bei näherer Betrachtung doch eher nicht gegeben. Es ist nur einfach so, dass die Handlung das Zwischenziel erreichen wollte, die Figuren auf Kushlur zusammenzuführen. Dem wird so manches untergeordnet. Auch die Fähigkeit des PHOENIX mithilfe seines SHTP-Antriebs wegzuspringen, als die Leun ihn entdecken. Warum tut er das nicht? Und warum schnappt sich Shrell nicht Krash, als der endlich entdeckt wird? Sind Pentaferer plötzlich ausgegangen?

Einige Figuren erhalten „ihre“ Momente in dieser Geschichte. Gucky begegnet endlich einem Artgenossen. Und muss die Nase rümpfen, weil der es mit der Fellpflege nicht so genau nimmt. Rhodan setzt sich gegen Atlan durch, der sich sehr zurückhält. Sichu Dorksteiger wird durchlässig, dagegen behält Zhobotter den Durchblick und Phoenix bekommt mehr Einblick. Inhaltlich geht es wenig voran. Man ist 238 Millionen Lichtjahre geflogen. Der Sternenstrom der Agolei erstreckt sich in gerader Linie über 1,68 Millionen Lichtjahre. Aber eigentlich können die bisherigen Abenteuer auch sonstwo angesiedelt sein. Der Ort der Handlung generiert bisher keinen Wow-Effekt. Dorksteigers Beobachtungen in den Höhlen und Gängen der Steuerwelt mit ein paar Symbolen sind auch recht mager. Und schon brechen die Figuren zu anderen Zielen auf.

Die Story hat mich nicht richtig packen können. Rhodans Idee und die Ausführung ist schlicht bescheuert. Da hilft dann auch sein Druckmittel am Ende nichts. Von der Geradlinigkeit, die den Zyklus zu Beginn prägte, ist ein wenig verloren gegangen.


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