Auf der grünen Welt – von Michael Marcus Thurner
Der Hyperphysiker Lionel Obioma war am Einsatz auf der Ausweglosen Straße beteiligt und hat den Tod Guckys hautnah miterlebt. Seitdem hat Obioma das Vordringen des Einsatzteams, die Begegnung mit den Tomopaten, die Kämpfe und die Auswirkungen des Paraschocks mehr als einmal analysiert. Ohne Ergebnis. Die Daten beweisen nur, dass alles so ablief, wie er es beobachtet hatte. Und doch sagt ihm ein Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Der Verband mit den drei Schiffen der MEDUSA-Klasse begleitet die beschädigte THORA zur fliegenden Werft OMAR HAWK. Der Flottentender der ANDROMEDA-Klasse fliegt dem Verband entgegen. Zur HAWK gehört auch das Bergungsschiff PAIH TERZYU. Während des Fluges empfängt der Flottentender einen Notruf. Ein Konvoi barnitischer und terranischer Schiffe meldet den Überfall durch Ladhonen. Der Flottentender eilt zur Hilfe. Eines der Barniter-Schiffe, die MAXIMIERUNG ist auf dem Planeten Iphane abgestürzt. Der gesperrte Planet umkreist eine veränderliche Sonne namens Leylolers Stern und ist dadurch einem permanenten Strahlenbombardement ausgesetzt. Schnelle Hilfe ist erforderlich, denn ohne Schutz kann niemand auf Iphane überleben.
Einsatzleiterin Birge Schik von der PAIH TERZYU landet mit mehreren Teams auf Iphane. Einem verrückten Planeten, auf dem Flora und Fauna einen unentwegten Kampf ausfechten. Auf der Suche nach Überlebenden des Barniterschiffes stößt die Einsatzleiterin jedoch auf Leben, das sie so nicht erwartet hat. Und auf einem Wächter, der seit Jahrtausenden seiner Aufgabe nachgeht. Und auch das Zentralgestirn des Systems verbirgt ein ungewöhnliches Schiff. Und da ist noch Atlan, der einem alten Freund das Letzte Geleit gibt.
Rezension
Autor Michael Marcus Thurner findet einige berührende Worte, wenn er auf den Tod der Kultfigur Gucky eingeht. Meine Selbstsicherheit von vergangener Woche, als ich im Brustton der Überzeugung behauptete, der Ilt sei gar nicht tot, wurde durch diesen Roman noch gestärkt. Dazu waren die emotionalen Momente in diesem Roman zu kurz geraten und weder Atlan und schon gar nicht Bully werden der Situation angemessen ins Spiel gebracht.
Dass sich Redaktion und Autoren, resp. Wim Vandemaan, aufgrund der unerwartet (?) heftigen Reaktionen der Leserschaft in diversen sozialen Medien und im Forum genötigt sahen, ein paar klärende Worte bezgl. Guckys vermeintlichen Ableben zu veröffentlichen, wäre nicht notwendig gewesen. Die wenigen Worte, die Michael Marcus Thurner in dieser Geschichte verliert, entfachen auch ohne diese Statements nicht die gewünschte Wirkung. Wobei unklar bleibt, welche Wirkung der Autor, bzw. die Exposé-Schreiber mit dieser Geschichte überhaupt erzielen wollen.
Ich bin gespannt, wie der Chefredakteur in einigen Jahren, wenn er auf diese zwei Romane und diese zwei Wochen zurückblickt, die Angelegenheit bewertet. Was wollten die Rhodan-Macher erreichen? Eine Hauptfigur auf ziemlich dilettantische Weise rausschreiben? Oder war der Dilettantismus Bestandteil des Plans, den Tod Guckys so darzustellen, dass man gar nicht anders konnte, als es für Unglaubhaft zu halten?
Abgesehen davon behandelt die Geschichte, die der österreichische Autor erzählt, in der Hauptsache ein ganz anderes Thema. Der Einsatz um Birge Schik von der PAIH TERZYU war so gut geschrieben, dass das Gucky-Thema in den Hintergrund gedrängt wurde. Trotz der Kapitel, in dem Lionel Obioma versucht, das Haar in der Suppe zu finden. Am Ende ist unklar, ob der Hyperphysiker was gefunden hat oder nur Gespenster sieht, als er Atlan und Bendisson heimlich beobachtet.
Auch die Ereignisse auf Iphane und das Gefecht mit dem Schiff aus Leylolers Stern fügt sich nicht in irgendein Bild ein, das ich von diesem Zyklus habe. Die Geschichte war unterhaltsam. Die Rätsel werden nicht weniger.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.