Der imaginäre Imperator – von Uwe Anton
Nachdem Atlan die TARTS verlassen hatte, um seiner Enkelin zu helfen, führt Markul agh Fermi das Kommando über die arkonidische Flotte an der Bleisphäre. Seinen Schiffen stehen immer mehr Einheiten der Naats und der Ladhonen gegenüber. Auf die Unterstützung des Ewigen Imperiums muss agh Fermi verzichten. Die EPPRIK-Raumer haben sich zurückgezogen. Welche Pläne Tormanac da Hozarius verfolgt, bleibt unklar.
Ein kürzlich eingetroffenes Schiff der Naats, die BAILNOOD, erregt die Aufmerksamkeit der Arkoniden. An Bord sollen sich auch Báalols aufhalten. Die beiden Agenten Dancer und Schlafner bekommen zusammen mit dem TARA-Psi den Auftrag, hinter die Aktivitäten der Naats und Ladhonen zu kommen. Ein Ablenkungsmanöver wird gestartet und das Einsatzteam gelangt unbemerkt an Bord der BAILNOOD. Dort treffen sie auf den Naat Gozom Phibro. Der Spion soll sie mit Informationen versorgen. Die BAILNOOD wurde mit einem neuartigen Antrieb ausgestattet und einer neuen Positronik.
Die kommenden Ereignisse überraschen Dancer und Schlafner. Das Schiff dringt in die Bleisphäre ein. Das Einsatzteam gerät in eine unwirkliche Welt und trifft dort auf eine Interpretation des Imperators der Messingwelt. Die Agenten erfahren, dass sie gar nicht in der Bleisphäre gelandet sind, sondern in einer holografischen Raum-Zeit-Interpretation der Messingwelt. Die BAILNOOD streift nur die Bleisphäre und wenn sie in den Normalraum zurückkehrt, wird sie vernichtet. Für die Bewohner der Messingwelt sind die letzten 500 Jahre wie 5000 Jahre gewesen. Dadurch haben sie erstaunliche Fortschritte in der Informationstechnologie gewonnen und sind zudem auf ein Spiegeluniversum gestoßen. Nun bereiten sie sich auf einen Transfer vor. Für das Gefährt, eine Messingkapsel, benötigen sie Geleitschutz.
Auf Dancer und Schlafner warten große Aufgaben. Doch zunächst müssen sie dem unwirklichen Ort entkommen und anschließend der Vernichtung der BAILNOOD entgehen.
Rezension
Die Bleisphäre spielte bereits in Heft 3029 eine Rolle, der ebenfalls von Uwe Anton geschrieben wurde. Nun schickt sich der Autor an, ein wenig den Grauschleier um das ehemalige Arkonsystem zu lüften. Mit von der Partie ist wieder einmal der TARA-Psi, dessen Geheimnis seinerzeit im Folgeband 3030 gelüftet wurde. Dancer und Schlafner sind die Hauptfiguren in Uwe Antons Roman, wobei Dancer aufgrund der Perspektive in den Vordergrund gerückt wird. Die Figurendarstellung bringt zu den beiden ehemaligen Kopfgeldjägern nichts Neues. Beide bleiben blass. 3029 war Atlan die Hauptfigur und über den Part als Nebenfiguren werden die beiden Agenten trotz ihrer Para-Fähigkeiten nicht hinauskommen.
Es dauerte eine Weile, bis die Geschichte Fahrt aufnahm. Interessant wurde es erst, als die beiden Agenten von Tormanac-1331 aufgeklärt wurden. Diese Szenen brachten etwas Licht in die Messingwelt. Zudem werden erkennbar Fäden von Handlungen um die Cairaner und die Arkoniden zusammengeführt. An anderen Stellen war der Roman stellenweise sperrig geschrieben. Die eh nicht herausfordernde Handlung wurde von zu vielen und zu langatmigen Erläuterungen unterbrochen. Insgesamt sollte man den Lesern auch mal was zutrauen und einfach ein paar Aussagen stehen lassen, als ständig sogar das Verständliche noch mal durchzukauen. Als Leser will ich in die Geschichte eintauchen, sie erleben, sie zu meiner Geschichte machen. Das gelingt nur, wenn ich mir auch eigene Gedanken zur Story und den Abläufen machen kann. Ich will mir auch einen Teil der Story erarbeiten. Dieser Roman beschert mir das Gegenteil davon.
Die permanenten Erklärungen unterbrachen nicht nur die Handlung. Auch die Dialoge und die Überlegungen der Figuren litten darunter. Besser wäre es gewesen, den Raum anders zu nutzen und den Figuren etwas mehr Profil zu geben. Dazwischen platzierte der Autor die für seinen Stil typischen Wiederholungen. Diese dienen dazu, den Leser auf den Stand der Dinge zu bringen. Liegen die Ereignisse um die Bleisphäre doch 10 Monate zurück. Doch die Rückblicke sind mir ebenfalls zu weitschweifig geraten. Ausgerechnet ein neues Element in der Story bringt den Autor in Nöten. Hier wäre eine zwischenzeitliche Wiederholung angebracht gewesen, um das Handlungselement nicht aus den Augen zu verlieren. Um was geht es? Dancer und Schlafner gehen an Bord der BAILNOOD. Dort treffen sie auf den Naat Gozom Phibro. Die erste Information, die ihnen der Verbündete gibt, ist die, dass an Bord über einen neuen Antrieb und eine neue Positronik gemunkelt wird. Die Agenten versuchen an den neuen Antrieb zu gelangen. Das schaffen sie zwar nicht, erfahren aber zumindest ein paar technische Details. Dann fällt dem TARA-Psi auf, dass die BAILNOOD mit einer neuen Positronik ausgerüstet wurde. Jetzt wird es richtig crazy. Der Naat stellt Nachforschungen an und kommt zum Ergebnis, dass die BAILNOOD eine neue Positronik hat. Und danach fällt ihm ein, dass er ja daran in seiner Eigenschaft als Logistiker sogar beteiligt war. Hier hat der Autor komplett die Übersicht verloren. Lieber hier eine Wiederholung einbauen als anderswo!
Für die Fortsetzung in Heft 3075 muss der Autor eine ordentliche Schippe drauflegen.
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