Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2993

Das bittere Aroma der Gestirne – von Susan Schwartz – Handlung:
Die EX-4156 HYPATIA, ein 300m-Kugelraumer, ist seit zwei Jahren rund um den Dadion-Sonnentransmitter im Einsatz, um nach Spuren der Lemurer zu forschen. 19 Lichtjahre vom Sonnen-Trio entfernt, haben die Wissenschaftler dabei auf der Welt Shestmak das Intelligenzvolk der Merakylan entdeckt. Die Echsenwesen stehen am Beginn der technischen Revolution. Kommandantin Fabienne LaPlata und Graeme Riesman von der HYPATIA mischen sich maskiert unter die Merakylan und studieren sie. Dabei werden die beiden Terraner auch Zeuge, wie sich der Heimatstern des Systems plötzlich verändert. Das Licht des Sterns scheint intensiver geworden zu sein und die Merakylan, deren Zungen das Sonnenlicht schmecken können, reagieren besonders stark auf die Veränderung. Zurück an Bord der HYPATIA wird man auf das Phänomen des Weltenbrands aufmerksam. Die Nachrichten der Milchstraße werden von diesem Thema beherrscht. Den Merakylan ist kaum zu helfen.
Die RAS TSCHUBAI hat sich auf den Weg in die Sternenregion Dadion-Trio in der Southside der Milchstraße gemacht. Zuvor sind einige Entscheidungen getroffen worden. Atlan, Tamareil und Fitz Klem sind auf die VOIGT GOSLING gewechselt, zusammen mit dem Gemeni-Transmitter. Rhodan II ist auf die MS DAELLIAN gegangen. Einerseits, um nach Lotho Keraete und der FLORENCE LAMAR zu forschen, andererseits um sich nicht zu weit von Wanderer zu entfernen. Die HOMECOMING mit Rhodan IIs alten Team ist im Solsystem geblieben. Sichu Dorksteiger bleibt auf Arkanum-Alpha, einem Trojaner am Lagrange-Punkt L5 und forscht an der Programmierung der Proto-Eiris. Die Impfung der Sterne, sollte die Programmierung gelingen, ist ein weiteres großes Problem.
Perry Rhodan hat Fabienne LaPlata per Funk aufgefordert, nach dem Sternensaatspross OCCNATTAR Ausschau zu halten. Lange müssen die Wissenschaftler nicht warten. Der Spross erscheint so dicht an Shestmak, dass auch die Merakylan das Raumschiff entdecken. Sie machen das Sternenschiff, bzw. dessen Besatzung verantwortlich für die Veränderungen an ihrem Zentralgestirn. Bhal Athund meldet sich bei LaPlata. Der Spross ist mit halber Länge und halbem Durchmesser kleiner als die anderen Sprosse. Die Gemeni möchten helfen. Sie bieten einen Transport in andere umliegende Galaxien an oder in den Kernbereich des Gemoshoms, in die Galaxis Sashpanu. LaPlata gibt die Infos umgehend per Funk an Perry Rhodan weiter. Der Unsterbliche berät die neue Lage mit ANANSI, die ihn dabei über neue Ortungen in Kenntnis setzt. Der Sternensaatspross setzt Fiktivtransmitter ein und bestreicht mit den Impulsen die Oberfläche von Shestmak. Das bringt Rhodan auf die Idee, die Ritteraura von Atlan in einer Fakturgrube der Gemeni zu kopieren, damit Rhodan wieder vollwertiges Mitglied des Ordens der Ritter der Tiefe ist. Zwei Träger von Ritterauren sollen die Proto-Eiris verteilen können.
Inzwischen haben die Gemeni von der OCCNATTAR auch Kontakt zu den Merakylan aufgenommen. In einer großen Arena wird ein Abgesandter dem Volk Hilfe anbieten. Ein Pikodh namens Tarassan redet vor zehntausenden Besuchern. Man könne mit der Technologie des Sprosses gewaltige Schirme über Regionen des Planeten spannen. Oder aber man sät Sprosse und nachdem diese ausgewachsen sind, soll die Bevölkerung evakuiert werden. Die Rede wird von Sektierern gestört, die den Fremden misstrauen. Auch Fabienne LaPlata und Graeme Riesman, die wieder auf den Planeten sind, werden von den Sektierern enttarnt, was zu Unruhe führt. Schließlich zünden die Terroristen Bomben. Perry Rhodan, der inzwischen eingetroffen ist, kann Tarassan schützen.
Die Gemeni stellen eine Fakturgrube zur Genesung einer schwerverletzten Bewohnerin des Planeten zur Verfügung. Rhodan nutzt die Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem Bhal, über die Freisetzung der Proto-Eiris. Der Bhal ist sicher, dass die Fakturgrube ein psionisches Feld, wie die Ritteraura, kopieren kann. Sie wäre jedoch nur begrenzt haltbar. So wie auch die Zellaktivatoren der Gemeni nur eine, wahrscheinlich einige Jahrhunderte, begrenzte Haltbarkeit aufweisen. Für die Gemeni haben Zellaktivatoren keine Bedeutung. Das Gemoshom ist ein riesiger Organismus. Die einzelnen Wesen darin vergehen nicht und bleiben erhalten.
Eine andere Aussage des Bhals schockt Rhodan. Der Weltenbrand ist nur Symptom des eigentlichen Problems. Die ausgebrachte Pseudo-Eiris zerfrisst den Moralischen Kode des Universums. Rhodan erkennt, dass Projekt Exodus nur ein Aufschub wäre. Er überredet den Bhal, mit der OCCNATTAR zum Solsystem zu fliegen und eine Fakturgrube zur Verfügung zu stellen. Während auf Shestmak die ausgesäten Sprosse wachsen, reisen die RAS TSCHUBAI und der Sternensaatspross ab.
 
Rezension:
Mit dem Schicksal der Echsenwesen rückt Autorin Susan Schwartz erneut eine Zivilisation in den Blickpunkt der Ereignisse, die sich aufgrund des technologischen Standes nicht gegen die Auswirkungen des Weltenbrands wehren kann. Die Merakylan kann Susan Schwartz stimmig schildern. Die Echsenwesen und die nachvollziehbare Kultur, die dem Volk von der Autorin angedichtet wurde, machten sie sympathisch. Mit der Einmischung der Terraner geriet die Geschichte jedoch schnell auf eine vorhersagbare Schiene. Dass die beiden Besatzungsmitglieder der HYPATIA zum absolut ungünstigsten Zeitpunkt enttarnt werden würden, war auf den ersten Romanseiten absehbar. Und so ist es dann auch gekommen. Allerdings kann Susan Schwartz die ausgetretenen Pfade im zweiten Teil dann doch noch ein Stück weit verlassen und eine fruchtbare Zusammenarbeit der Terraner und Merakylan beim Auffinden der Attentäterinnen schildern. Und da ist natürlich noch die schöne Idee zu nennen, dass die Echsenwesen das Licht ihrer Sonne schmecken können, was auch in dem wunderbaren Romantitel eingeht.
Der andere Part der Geschichte wird einer Zusammenfassung notwendiger Ereignisse und dem hypothetischen Ausbringen der Proto-Eiris gewidmet, bei gleichzeitigen Lüften weiterer Gemeni-Geheimnisse. Und natürlich darf die Verschärfung des Weltenbrands nicht fehlen, der nun das gesamte Universum bedroht. Nur mal kurz darüber nachgedacht: Drei Figuren und ein paar Zutaten, wie ein ZA, zerstören ein gesamtes Universum. Es wird schwer, das noch zu toppen. In 3093 oder spätestens in 3193 wird wohl das Multiversum in Gefahr sein. Und danach?
Die Auslösung des Weltenbrands und seine Auswirkungen stellen die Betroffenen vor unüberwindlich scheinende Aufgaben. Eine Handvoll bunt zusammengewürfelter Figuren hat mit ebenso bunt zusammengewürfelten Zutaten eine Katastrophe ausgelöst. Diese Mixtur war schon sehr dem Zufall überlassen. Und nun scheint auch die Bekämpfung des Weltenbrands mit einer bunten Mixtur angegangen zu werden. Möglicherweise hätte sich eine dreißig Jahre jüngere Ausgabe von mir von den unbeirrbar voranschreitenden Helden dieser Geschichte beeindrucken lassen. Der Roman ist voller Schlagworte. Fiktivtransmitter, Zellaktivatoren und Ritteraura sollen einen wohligen Schauer verursachen. Doch sie wirken nicht so richtig. Und schuld daran ist Perry Rhodan, bzw. die Schilderung des Unsterblichen. Seine Handlungen, bzw. seine Überlegungen sind doch reichlich naiv. Er diskutiert seine Optionen mit einer KI (ANANSI). Sein Gesprächspartner kann dem Thema aber kaum Neues hinzufügen. Außerdem können Rhodan und KI zusammen noch nicht mal bis drei zählen. Die Proto-Eiris muss ausgebracht werden. ANANSIS Vorschlag, dass dies ES tun müsse, ist einer KI nicht würdig. Denn ES ist nicht da. Das zählt also nicht als Möglichkeit. Dann also GESHOD. Doch die SI ist zu jung und unerfahren und kann das auch nicht. Bleibt die Ritteraura, oder vielmehr zwei davon. Rhodan nennt dies die dritte Möglichkeit. Und ANANSI widerspricht nicht. Aha.
Es fehlte mir hier ein wenig von der Überleitung von Band 2966, wo Atlan von den beiden Schlüsselfiguren mit Ritteraura erfährt. Darüber hätten die beiden Unsterblichen eigentlich schon vorher mal debattieren können. So wirkt es ein wenig seltsam, wenn die Ritteraura plötzlich in den Ring geworfen wird. Der Bhal weiß auch nicht, was eine Ritteraura ist. Aber den 6D-Drucker will er dennoch anwerfen.
Ich freue mich jetzt auf den Roman mit Wim Vandemaan nächste Woche.

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