Vergessenes Selbst – von Michelle Stern – Handlung:
An Bord der RAS TSCHUBAI geht man Anfang August des Jahres 1552 NGZ davon aus, dass die FLORENCE LAMAR vernichtet wurde und konzentriert sich auf die Untersuchung des Aggregats Etain. Die Posmi Aurelia gehört dem untersuchenden Team an, genau wie Matho Thoveno, der Chefmediker des Schiffes und Gaston Ziblatt, ein weiterer Spezialist. Aurelia ist von der Gefangenen fasziniert. Die Untersuchungen haben ergeben, dass sie kein Mensch ist und keine Organe im herkömmlichen Sinn aufweist. Während die Analysen noch laufen, nähern sich die Sprosse YETO und SHINAE dem Solsystem. Bulls Tochter Shinae hat es als Erste erkannt. Bhal Haddhunis vom Spross YETO bittet um Einflugerlaubnis. Als Begründung gibt er an, dass die Superintelligenz GESHOD vor der Phase Shod steht, dem Erwachen aus dem Vergessen. Die Gemini müssen vorbereitet sein und wollen das Konzil der Obhüter einberufen. Bulls Tochter Shinae soll an Bord des Sprosses SHINAE gehen. Das gefällt Reginald Bull gar nicht. Seine Forderung verbindet der Bhal mit einem Geschenk. Er will den Terranern einhundert Zellaktivatoren übergeben, damit Führungspersonal besser gegen den Weltenbrand geschützt ist.
Gucky kann die Gemeni telepathisch nicht aushorchen, aber er entdeckt den Jungen Yeto Carell, zu dem auch Atlan schon einmal Kontakt hatte. Der Arkonide möchte mit einem Team den Jungen aufsuchen. Der Zugang soll über den von Bull mitgebrachten Gemeni-Transmitter erfolgen. Zuvor starten Gucky, Donn Yaradua und Tamareil einen weiteren Versuch, mehr über das Mitglied der schönen Familie herauszubekommen. Die Gefangene, so das Ergebnis, sie paramental auszuhorchen, sieht sich als Taylwit. Ob das ein Volk ist, bleibt unklar und das Aggregat ist in Sorge um Adam von Aures.
Atlans Team springt per Gemeni-Transmitter in den Spross YETO. Der Arkonide wird von Gucky, Donn Yaradua und Tamareil begleitet. Beim Transport werden sie getrennt. Donn Yaradua und Tamareil landen an einem anderen Ort innerhalb des Sprosses als der Ilt und der Arkonide. Auf der Suche nach Yeto treffen Donn Yaradua und Tamareil auf Galaktiker, ehemalige Aspiranten auf einen der ausgelobten Zellaktivatoren. Sie werden von einigen angefeindet, weil man sie für TLD-Agenten hält. Eine andere Gruppe Galaktiker hingegen kommt ihnen zu Hilfe. Eine Frau namens Ashton führt sie zu Yeto. Und auch Atlan und Gucky finden zum Obhüter. Der Junge erzählt, was sich inzwischen ereignet hat. Von den 200.000 Bewerbern wurden 50.000 auf Damona abgesetzt. Weitere 10.000 auf der LFG nicht bekannten paradiesischen Welten. Darunter auch 1100 Zellaktivatorträger. Unklar bleibt, ob diese Aktionen freiwillig geschahen, oder ob die Galaktiker beeinflusst wurden. 150 lebensverlängernde Geräte sind noch an Bord. Die 140.000 restlichen Bewerber würden die Gemeni gerne im Solsystem absetzen. Sie haben sich als ungeeignet erwiesen.
Yeto erzählt, dass ES die junge Superintelligenz als Platzhalter für eine in der fernen Zukunft liegende Mission der Metamorphosen einsetzen wollte. Allerdings kam die Scherung dazwischen und GESHOD musste zu früh in den Einsatz gehen. GESHOD nahm sich ES zum Vorbild. Er beschenkte die Galaktiker mit Zellaktivatoren und wollte eine Truppe von Mutanten ganz nach dem Vorbild des früheren terranischen Mutantenkorps aufbauen. Die technischen Produkte werden in den Frakturgruben hergestellt, die Atlan schon kennengelernt hat. Wobei GESHOD nicht die Qualität der Originale bieten kann. GESHOD ist nicht in der Lage, die Mächtigkeitsballung mit Eiris zu füllen. Deshalb sollen die Pacischen Rhizome als Friedenszentren gegründet werden. Die Obhüter der Sprosse sind Rekruten in einer sensiblen Phase ihres Lebens. Yeto war auch im Konglomerat und hat mit Bhal Adburn gesprochen. Es gibt Gerüchte, dass ein Riss durch die Zeitliche Eskorte, der Schutztruppe der SI GESHOD, geht. Und der ruhende Bhal Drush, ein Vertreter von Adburn, reagiert nicht. Bhal Adburn wird in der Milchstraße gebraucht, um die Pacischen Rhizome miteinander zu verbinden, unter Zuhilfenahme mindestens zweier Obhüter der Sprosse. Doch er kann das Konglomerat nur verlassen, wenn sein Vertreter das Amt übernimmt.
Auf der RAS TSCHUBAI wird indes beobachtet, dass das Aggregat Etain sich auflöst. Um den Vorgang aufzuhalten, soll es von Gaston Ziblatt Hormone bekommen. Doch die Gefangene beeinflusst dabei den Mediker und ihr gelingt beinahe der Ausbruch.
Auf der YETO erfährt Atlan, dass ein besonderer Spross in die Milchstraße geschickt wurde, der Sternensaatspross OCCNATTAR. Und die Gruppe wird von anderen Galaktikern überfallen, die von den Gemeni 40 Zellaktivatoren erpressen wollen. Atlan nutzt die Erpressung, um in Kontakt zum Bhal Haddhunis zu kommen. Er erfährt den ungefähren Standort des Sprosses OCCNATTAR in der Sternenregion Dadion-Trio in der Southside der Milchstraße. Atlan und sein Team können zur RAS TSCHUBAI zurückkehren. Die weiteren Aktionen werden abgestimmt. Atlan will ins Konglomerat zurückkehren und Perry Rhodan sich um den besonderen Spross kümmern.
Rezension:
Die Geschichte von Michelle Stern bringt etwas Licht ins Dunkle der Motive der Gemeni. Von den Sprossen hatte man lange nichts gehört. Nach Serienzeit ein ganzes Jahr nicht. Doch bevor die Autorin damit beginnt, die Geschehnisse an Bord der Sprosse, seit deren Verschwinden, aufzuklären, beschäftigt sie sich mit dem Aggregat Etain. Dabei bedient sie sich einer gleichfalls ungewöhnlichen Figur. Nämlich der Posmi Aurelia. Die hat keinen Bioanteil und leidet daher nicht unter dem Weltenbrand. Damit die Betrachtung und Analyse der Gefangenen aus dieser Sicht nicht zu nüchtern geriet, ließ die Autorin ihre Protagonistin dennoch Emotionen empfinden, künstlich generiert, versteht sich. Trotz mehrerer Versuche und entgegen dem interessanten Romantitel kann das Aggregat seine Geheimnisse vor den Forschern der RAS TSCHUBAI wahren.
Parallel zur Handlung um das Aggregat Etain bringt die Autorin die Figuren in Stellung für die Handlung mit den Sprossen. Das geriet nach meinem Geschmack etwas holprig. Die Autorin musste mit Perry Rhodan, Perry Rhodan II, Reginald Bull, Atlan und Gucky gleich vier, nein, fünf Zellaktivatorträger an einen Tisch bringen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und tut das mit vertrauten Elementen. Da ist der abgeklärte Sofortumschalter mit der kleinen Narbe an der Nase, der nassforsche Ilt, der unbeugsame Arkonide, der besorgte und vorsichtig agierende Reginald Bull und der zweite Rhodan, einmal mehr auf dem Abstellgleis. Letzterer wird noch seinen Auftritt haben. Sicherlich. Doch so braucht man ihn nicht beschreiben. Das ist langweilig. Dann lieber ganz weglassen. Und auch die anderen Unsterblichen werden zu sehr in den vertrauten Mustern geschildert. Nicht anders denkend, nicht anders handelnd. Es gibt sicherlich Leser, denen das gefällt. Ein bisschen anderes, Neues, hätte nicht geschadet und hätte der ersten Hälfte mehr Würze gegeben.
Einmal an Bord des Sprosses YETO nimmt die Handlung Fahrt auf und enthüllt einige Geheimnisse. Bedauerlich dabei nur, dass man als Leser dies einmal wieder nur durch eine Erzählung einer Figur erfährt. Ein beliebtes Stilmittel der Serie. Dabei waren die Voraussetzungen gut, die Enthüllungen mal nicht auf dem Silbertablett präsentiert zu bekommen. An Bord der Sprosse sind interessante Figurencharaktere zu Beginn dieses Zyklus platziert worden. Mit denen hätte man vieles, was Atlan nun erfährt, entdecken können. Aber leider hat man sich für eine einjährige Lücke entschieden, die nun mit geballten Wissen aus dem Munde eines Kindes gefüllt wurde.
Ein gut zu lesender Roman, dem ich allerdings einen anderen Aufbau gewünscht hätte.
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