Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2971

Das Gondische Privileg – von Oliver Fröhlich – Handlung:
Nach der Entdeckung, die Sichu Dorksteiger und Gucky im inneren der Station am Hooris-Stern gemacht haben, fordert Perry Rhodan Unterstützung an. Der Thoogondu Moothusach wird mit der HARL DEPHIN der USO auf die RAS TSCHUBAI gebracht. Moothusach ist alles andere als begeistert davon, da er sich nach wie vor dem Schmerz hingibt, der durch den Verlust der Neurotronik entstanden ist, die er als sein Kind bezeichnet. Aber der Bhal, der in der Station entdeckt wurde, könnte Teil einer Neurotronik sein und Moothusach ist der Spezialist dafür.
Der Erste Nuntius, der sich in Begleitung Puorengirs befindet, wird in der Krankenstation der RAS TSCHUBAI behandelt. Kurzerhand verlegt Perry Rhodan die Gesprächsrunde mit der Gonda auf die Krankenstation und lässt Puorengir weiter berichten. Nach dem Attentat auf ihren Vater lässt sie Roomhir, den verräterischen Diener, auf ihr Schiff, die TAYLITTIR bringen. Ihre Lebenspartnerin Nuinshianna spendet Puorengir Trost. Puorengir läuft Gefahr, alles und jeden in ihrer Umgebung zu verdächtigen. Zu allem Überfluss meldet sich dann auch ihr Bruder Puoshoor, den sie verdächtigt, der Anführer der Neuen Gilde zu sein. Puoshoor gibt sich besorgt und will zu ihrer Ernennung als Gonda anreisen. Um sich darauf vorzubereiten, wurde ihr das Gondische Regularium gebracht. Das Gerät wurde gründlich untersucht. Puorengir hat aber auch ein anderes Problem. In Erinnerungsfetzen sieht sie sich mit ihrem Bruder beim Liebespiel. Sie ist verunsichert.
Das Verhör des Dieners, der unter Drogen gesetzt wurde, erbringt Ungeheuerliches. Er gibt zu ein Mitglied der Gilde zu sein, die dem alten Schwur, der Rückkehr in die Heimat, folgt. Narashim musste sterben, weil er sich mit Poshcooris verbünden wollte. Roomhir berichtet auch, dass die Vorfahren eine Armee auf dem Merkur zurückgelassen haben. Sie wurde dort positioniert, noch bevor der Wanderer die Thoogondu vertrieben hatte. Wobei unklar war, ob die Armee von den Thoogondu selbst erschaffen wurde oder von einer anderen Zivilisation. Die Thoogondu erkannten aber in dem Material die Fähigkeit, Bewusstseine zu speichern und mit den Hooris-Kristallen schufen sie die Möglichkeit, eigene Bewusstseine darin aufnehmen zu können. Die Armee sollte ein zweites Standbein sein, im Brennpunkt der Wandererbahn. Und Puorengir erfährt vom ersten Standbein, dem Versuch ihrer Vorfahren, den Wanderer von innen heraus mit manipulierten Bewusstseinen zu übernehmen. Sie schwört sich, dem Treiben der Neuen Gilde ein Ende zu setzen. Doch sie hat ein Problem. Sie hat keine Beweise. Und Roomhir tötet sich selbst mit Gift.
Als Nuinshianna eintrifft, erzählt ihr Puorengir von ihren seltsamen Erinnerungsfetzen. Die beiden Frauen wenden das Gedankennetz an, das beim Verhör Zeshiras benutzt wurde. Die Erinnerungen Zeshiras, die nun auch im Kopf von Puorengir sind, zeigen, dass Puoshoor von Zeshira verführt wurde. Und die Neue Gilde hat ihren Bruder entführt und seine Erinnerungen manipuliert. Die Gilde lässt Puoshoor glauben, dass er der Organisation angehört und sogar ihr Anführer ist. Nuinshianna stirbt, als sie das Gondische Regularium berührt und daraus Gift entweicht. Gift, das für Puorengir bestimmt war.
Derweil sind Gucky, Sichu Dorksteiger und Moothusach zum Bhal Sharibakeph vorgedrungen. Moothusach ist fasziniert. Er versucht, die Neurotronik mittels Moral und Ehre davon zu überzeugen, den Transmitter über den Hooris-Stern abzuschalten. Das gelingt nicht. Stattdessen entsteht in der Neurotronik ein Konflikt. Der Widerspruch bedroht in seinen Auswirkungen die drei Eindringlinge und Gucky muss alle per Schmerzteleportation in Sicherheit bringen. Die mentalen Ausläufer der Neurotronik verfolgen den Ilt sogar in den Andersraum.
Puorengir kommt nun zum Ende ihrer Geschichte. Muisheed, der Erste Nuntius überreicht ihr in einer Zeremonie das Gondische Privileg. Vorher wurden nur alle erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Aber die Neue Gilde hat ein Attentat gar nicht nötig. Als Puorengir offiziell Gonda des Goldenen Reichs ist, tritt Puoshoor auf. Er bezichtigt seine Schwester, das Amt unrechtmäßig eingenommen zu haben. Puoshoor versteht es geschickt, die Fakten nahe der Wahrheit so zu verdrehen, dass sie sich nachteilig für Puorengir auswirken. Letztlich sieht er sich als legitimen Nachfolger und Puorengir muss fliehen.
Am Hooris-Stern entsteht eine neue Situation, als die DAAIDEM mit Puoshoor eintrifft. Zuvor sind ca. 2500 Schiffe aus Sevcooris eingetroffen. Nicht wenige davon durch die Reise beschädigt. Auch Puoshoor kann das Gondische Privileg, offensichtlich eine Kopie, vorweisen. Gucky bringt Puorengir zum Bhal Sharibakeph. Der hat sich wieder gefangen und will Puoshoor folgen. Doch Puorengir kann die Neurotronik dazu bringen, den Transmitterdurchgang zu blockieren bis geklärt ist, wer der rechtmäßige Herrscher der Thoogondu ist.

 

Rezension:
Oliver Fröhlich beleuchtet eine der Fragen, die ich mir zuletzt auch stellte. Nämlich wie die Thoogondu die HaLem-Armee auf Merkur und damit im untersagten Gebiet des Wanderers stationieren konnte. Eine endgültige Antwort (gibt es das überhaupt in der Serie?) gibt der Autor nicht. Er wirft stattdessen die Frage auf, ob die HaLem überhaupt von den Thoogondu stammen oder nur dort gefunden wurden, um sie für eigene Zwecke zu instrumentalisieren. Mit dem eigentlichen Grund des Zerwürfnisses wird die Geschichte konkreter. War letzte Woche noch der Zugang zu diesem Wissen der Protagonistin Puorengir verwehrt, erfährt sie nun die Wahrheit und mit ihr auch Perry Rhodan. Damit scheidet eine dritte Version des Zerwürfnisses wohl aus.
Die Geschichte Puorengirs setzt der Autor ebenso fort. Wie schon im Roman der Vorwoche schildert sie ihre Erlebnisse Perry Rhodan. Die Geschehnisse wirken rastlos und die beständigen Gedanken, wem sie noch trauen kann, machten es nicht leicht, die Ereignisse zu verfolgen. Unterbrechungen ergaben sich nur wenige. Beispielsweise durch die Aktion von Gucky, Sichu und Moothusach. Dennoch kann der Autor schließlich mit einer lückenlosen Ereignis- und Dialogkette überraschen. Geschickt lässt er Puoshoor die Ereignisse dazu nutzen, um Puorengir in Misskredit bringen. Allerdings hat die Gonda sich das auch ein wenig selbst zuzuschreiben. Sie hat wohl keinerlei Aufzeichnungen angefertigt, während ihr Bruder eben mit solchen Aufzeichnungen ihre Handlungen scheinbar in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Zum vierten Mal in Folge ist Perry Rhodan nur Zaungast. Wann immer einer seiner Begleiter ein offensiveres Vorgehen vorschlägt, wiegelt der Unsterbliche ab. Nicht ganz zu Unrecht. Dennoch sind die Handlungen Rhodans die eines Menschen, der immer nur reagiert, als zu agieren. Am Ende will er Puorengir schützen und sie in Sicherheit bringen. Sollte die RAS TSCHUBAI nicht Schutz genug bieten?
Der Doppelband von Oliver Fröhlich wartet nicht mit epochalen Ereignissen auf. Auch die Action kam verhältnismäßig kurz und blitzte nur beim Einsatz von Sichu und Gucky auf. Die Geschichte drehte sich ganz um die Motive der Thoogondu, vielmehr der Neuen Gilde. Deren Anführer wir immer noch nicht kennen. Denn Puoshoor ist nur vorgeschoben. Dennoch war das Doppel nicht langweilig und lebte von der Erzählstruktur und davon, welche Figuren im Dunstkreis Puorengirs auf welcher Seite stehen würden. Nun sollte allerdings damit Schluss sein und das Spiel der Manipulationen nicht zu weit getrieben werden.
 

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