Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2958

Jede Zeit hat ihre Drachen – von Wim Vandemaan – Handlung:
Opiter Quint und Ernst Ellert haben Wochen gebraucht, um sich von den Nachwirkungen des Protokolls zu erholen, an dem sie Anteil genommen hatten. Eine Sache beschäftigt die beiden Männer besonders. Viele Wege höchst unterschiedlicher Wesen und Völker kreuzen sich. Und neuerdings sind die Haluter von einer Krankheit bedroht. Und die Haluter sind auf die Thoogondu gestoßen. Die wiederum die Terraner ansprachen. Beiläufig wirft auch Homunk ein, dass Informationen zu diesen Themen im Sokarsystem zu finden sind.
Die NEÈFOR mit dem Dolan JASON bricht dorthin auf. 2000 Lichtjahre liegt das System vom Zentrum der Milchstraße entfernt und nur wenige Hundert Lichtjahre von Halut. Aus alten Daten eines Explorers geht hervor, dass Begriffe in dem System dem Arkonidischen entstammen und andere dem Kraahmak. Die ROBERT GRUENER mit zwei weiteren Schiffen hält sich vor Ort bereit, als Quint und sein Team Nachforschungen anstellen. Der vierte Planet ist ein Gasriese namens Sokambur. Dort finden die Sonden ein Feld mit zylindrischen Gebilden. Sehr wahrscheinlich haben Maahks zur Zeit der Mathankriege den Planeten für die Besiedlung vorbereitet. Das Vorhaben wurde jedoch abgebrochen. Auf einem der Monde Sokamburs, Kaikiark genannt, finden die Sonden ein altes arkonidisches Kugelraumschiff. Die VRITRA MADIA liegt dort seit Jahrtausenden im ewigen Eis, was Homunk in Erstaunen versetzt. Das Schiff, sagt er, ist noch da.
Opiter Quint, Ernst Ellert und Mahnaz Wynter verschaffen sich Zugang zur VRITRA MADIA, die gut erhalten aber ohne Besatzung ist. Und sämtliche positronische Speicher sind gelöscht. Nachdem sie das Schiff gründlich durchsucht haben, finden sie in einer Kabine die konservierte Leiche einer Arkonidin. Und neben der Leiche uralte Schriftstücke. Sie sind ein Tagebuch und Mahnaz Wynter liest daraus vor. Es sind die Aufzeichnungen der Essoya Suuna, Kriegspsychologin in den Tagen des Methankriegs im Jahr 10.854 da Ark.
Suuna stammt aus einfachen Verhältnissen. Das, und eine körperliche Behinderung machen es ihr schwer. Aber sie hat eine Beziehung mit Trebon da Minterol, dem Kommandanten der VRITRA, die gleichzeitig Flaggschiff eines von da Minterol befehligten Verbandes ist. Und die Flotte hat gerade einen Sieg gegen die Maahks eingefahren. Doch schon wartet der nächste Auftrag im Kumugiasystem. Dort sammeln sich maahksche Verbände. Auf dem Gasplaneten des Systems steht eine Station der Cwuaur und dort soll an einer neuen Waffe gebaut werden. Die Maahks und ihre Verbündeten stehen auch hier auf verlorenen Posten. Brisant wird der Einsatz, weil sich zwei Haluterschiffe im System aufhalten. Die Haluter unterstützen häufig den Unterlegenen. Ein Stoßtrupp der Arkoniden soll die Waffenunterlagen sicherstellen und deren Verbreitung verhindern. Außerdem soll Kontakt zu den Halutern hergestellt werden. Die Arkoniden, unter ihnen Suuna, dringen in die Station der Methans auf Dvornux ein. Abstürzende Wrackteile lassen die Aktion ins Chaos abgleiten, das durch fünf wildgewordene Haluter noch verschärft wird.
Die Arkoniden zünden eine Arkonbombe auf Dvornux. Später erscheint am Rande des Systems ein unbekannter Kugelraumer. Ein Mann, möglicherweise Kolonialarkonide, namens Lethuur bietet eine Waffe gegen die Haluter an. An Bord des Schiffes gibt sich Lethuur als den Caluriern zugehörig aus. Zum Gespräch mit Trebon da Minterol und Suuna stoßen zwei weitere Gäste. Sie verschweigen ihre Herkunft. Opiter Quint tippt angesichts der Beschreibung in den Tagebuchaufzeichnungen auf Galkiden. Und schließlich nimmt noch ein Thoogondu namens Tomoughash an der Besprechung teil. Die Waffe, um die es geht, ist genetischer Natur. Und es ist eine Langzeitwaffe. Sie zielt auf die besondere Evolution der Haluter. Da sie eingeschlechtlich sind, sind ihre Nachkommen genetische Kopien. Das stets gleichbleibende Genom birgt Nachteile. Eine Krankheit könnte tatsächlich alle Haluter betreffen. Also haben die Haluter einen Genpool angelegt. Gibt es Entwicklungen, weil ein äußerer Einfluss einen Haluter verändert hat und ist dieser interessant, dann wird der Genpool angereichert und alle Haluter können bei Bedarf darauf zugreifen. Die Waffe soll in den Genpool eingeschleust werden. Zu gegebener Zeit soll dann ein Impuls ausgelöst werden, der die implantierte Genmodifikation ausbrechen lässt.
Nun wird auch klar, warum so viele Haluter vor Ort sind. Der Genpool ist in diesem System oder in der Nähe versteckt. Die Arkoniden ziehen sich zur Beratung zurück. Suuna begegnet ein weiteres Wesen an Bord, das sie nie zuvor gesehen hat. Auf einer Zeichnung im Tagebuch erkennen Quint und seine Begleiter einen Gemen.
Suuna wird mehr und mehr von den Entscheidungsprozessen isoliert. Mit drei gekaperten Maahkraumer führen die Arkoniden die Aktion gegen den Genpool durch, der sich damals auf dem Mond Kaikiark des Planeten Sokambur befand. Das Vorhaben gelingt, die Viren werden eingeschleust. Doch damit die Haluter zu gegebener Zeit auf den Genpool Zugriff nehmen, muss der Hauptpool vernichtet werden. Und die Arkoniden, die an dem Angriff beteiligt sind, dürfen nicht als Arkoniden identifiziert werden. Trebon da Minterol schafft Suuna von Bord und setzt sie als seine Erbin ein. Mit anderen gelingt ihm der Schlag gegen den Hauptpool und die Haluter erfahren nicht, wer die Angreifer waren.
Jahre später kauft Suuna ein Schiff und nennt es VRITRA MADIA. Mein Drache. Sie reist wieder nach Kaikiark. Dort stirbt sie. Die Leser des Tagebuchs wissen nun die Vorgeschichte der Krankheit der Haluter. Da erscheint Homunk, der wohl auch für die Löschung der Speicher verantwortlich ist. Der Androide will auch das Tagebuch vernichten. Die anderen halten ihn ab. Sie lassen das Tagebuch zurück, als sie das Schiff verlassen.

 

Rezension:
Ganz am Anfang seiner Geschichte gibt Autor Wim Vandemaan einen Vorgeschmack dessen, was den Leser erwartet. Seine Figuren Quint und Ellert sinnieren über die vielen Völker, deren Wege sich kreuzen. Tatsächlich packt Wim Vandemaan zu den Thoogondu und den Halutern und den Menschen eine weitere Spezies dazu. Es sind die Gemeni, die hier mit den Thoogondu wohl gemeinsame Sache machen. Und als wäre das nicht genug, ist auch ES in die Sache verstrickt. In seltener Deutlichkeit zeigt der Autor die Verstrickungen der Helfershelfer der SI in die damaligen und aktuellen Machenschaften. ES ist der Plan zur Infizierung der Haluter bekannt. Und ES scheint die Infizierung zu billigen und lässt Homunk dazu alle Spuren beseitigen. Andererseits bringt Homunk allerdings die Menschen erst wieder auf die Spur dieser Machenschaften. Es bleibt spannend, was sich die SI dabei gedacht hat.
Nicht alleine durch dieses zyklusbestimmende Geschehen hat mich der Roman des Exposé-Autors fasziniert. Die Geschichte hat mich auch auf andere Weise in ihren Bann gezogen. Es fängt mit dem Romantitel an, auf den der Autor zu unterschiedlichen Zeitpunkten in seiner Erzählung immer wieder zurückkommt. Und dem Titel durch seine Figuren unterschiedliche Bedeutungen zukommen lässt. Und der Titel bleibt, trotz der eingeflochtenen Erläuterungen, bis zum Ende geheimnisvoll und mehrdeutig.
Überhaupt ist es ja nicht nur eine Geschichte, die Wim Vandemaan erzählt. Es sind deren zwei. Da sind die Entdecker, die, angeführt von Opiter Quint, einem alten Geheimnis auf die Spur kommen. Und da ist die Geschichte einer fernen Epoche, die plötzlich wieder lebendig wird.
Ich konnte in beide Geschichten eintauchen. Die Figuren, die Orte, die Handlungen bargen eine Magie, der ich mich nicht entziehen konnte. Der Roman setzte starke Emotionen bei mir frei. So müssen Geschichten sein!

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