Die Sextadim-Späher – von Verena Themsen – Handlung:
Im Leerraum zwischen Milchstraße und Andromeda schwebt die SHEZZERKUD, ein außergewöhnlich fortentwickeltes Sterngewerk der Tiuphoren. Das Orakel Verssidai Happuru und der Xenoermittler Shoer Venyeth unterrichten Paddkavu Yolloc, den Caradocc des Schiffes über ihre Beobachtungen. In der Milchstraße findet eine Bannerkampagne von mehreren Zehntausend Sterngewerken statt. Es ist für sie überraschend, in diesem Raumzeit-Tesserakt Tiuphoren zu finden. Noch dazu Tiuphoren, die ihre Banner auf so archaische Weise füllen. Venyeth findet das Vorgehen der Tiuphoren in der Milchstraße abstoßend. Der Ruf sollte an sie ergehen. Doch die Entscheidung dazu trifft Paddkavu Yolloc. Der ist sich der ethischen Probleme bewusst. Andererseits machen die Tiuphoren der Milchstraße sie alle reicher. Er zögert die Entscheidung hinaus. Die Sextadim-Pioniere sollen eine Sextadim-Halbspurtrasse in die Milchstraße legen. Beizeiten wird die SHEZZERKUD dorthin vorstoßen.
Die Sternbaronie Zozapal mit der Hauptwelt Savarkon sieht sich derweil einem Angriff der Tiuphoren ausgesetzt. Zum nur 2,8 Lichtjahren entfernten Senterpalsystem, in dem sich Werftanlagen befinden, ist der Kontakt abgebrochen. Die Arkoniden, die mit der LFT ein Beistandsabkommen haben, schicken eine kleine Flotte los. Mit an Bord des Flaggschiffs ist die terranische Journalistin Tamu Chaplin. Sie berichtet hautnah von den Geschehnissen. Im Senterpalsystem ist nur noch ein Sterngewerk der Invasoren. Die Schiffe des Systems sind zerstört oder von Indoktrinatoren befallen. Die Werftanlagen sind in Feindeshand und produzieren Flugkörper, die Indoktrinatoren verbreiten. Die Flotte der Arkoniden unter dem Kommando von Giniot da Zozapal kann sich zurückziehen, erleidet aber starke Verluste.
Im Solsystem läuft unterdessen die Evakuierung weiter. Sichu Dorksteiger und Gholdorodyn haben den Generator der Dakkar-Spanne mit SEMT-Hauben gekoppelt. Damit will man Bewusstseine in ein Banner der Tiuphoren einschleusen, um mehr Informationen zu sammeln. Die Larin Pey-Ceyan und Perry Rhodan wollen den Versuch wagen. Das einzelne Sterngewerk im Senterpalsystem soll infiltriert werden. Die RAS TSCHUBAI nähert sich unbemerkt dem Feindschiff. Ein erster Versuch, die Bewusstseine von Rhodan und der Larin in das Banner einzuschleusen, schlägt fehl. Aber im zweiten Anlauf erreichen die beiden Bewusstseine ihr Ziel. Pey-Ceyan kann sich schnell orientieren. Sie entdeckt die verängstigten Bewusstseine anderer Gefangener, die weit in der Vergangenheit, zur Zeit des Kodex oder in der aktuellen Gegenwart ins Banner getrieben wurden.
In der Sternbaronie Zozapal rüsten sich die Arkoniden für einen zweiten Flug ins Senterpalsystem. Gegen die Tiuphoren haben sie keine Chance aber sie wollen die eigenen Werftanlagen vernichten, um wenigstens die Verbreitung von Indoktrinatoren zu verhindern. Von den Onryonen bekommen sie Linearraumtorpedos für diesen Zweck. Tamu Chaplin macht auch den zweiten Flug mit.
Pey-Ceyan und Perry Rhodan entdecken einander im Banner. Während der Terraner die Art und Weise verabscheut, wie die Bewusstseine von Lebewesen hierher gebracht wurden, versucht die Larin auch Positives zu entdecken. Ihre Begabung als Lebenslichte helfen ihr, sich im Banner schneller zu orientieren und mit anderen Bewusstseinen in Kontakt zu treten. Sie erkennt auch, dass sie sich in einer Art Eingangshalle befinden. Viele Bewusstseine sind derart verängstigt, dass sie hier gestrandet sind. Anderen gelingt der Aufstieg in eine zweite Ebene. Rhodan und Pey-Ceyan durchdringen gemeinsam die Barriere. In der zweiten Ebene gibt es eine Art Trostgemeinschaft, die Neuankömmlingen Trost spendet. Gemeinsam schaffen Perry Rhodan und Pey-Ceyan den Übergang in die dritte Ebene des Banners. Allerdings werden dort separate Bewusstseine gedrängt, sich miteinander zu verbinden. Perry Rhodan und Pey-Ceyan wollen das auf keinen Fall. Sie entdecken, dass es noch mehr Ebenen geben muss, in der die Bewusstseine Stufe um Stufe zu einer Einheit verschmelzen.
Inzwischen eskaliert die Situation im Senterpalsystem. Die Arkoniden haben erfolgreich die Werftanlagen zerstört. Auf der Flucht geraten sie in die Nähe des Sterngewerks. Die RAS TSCHUBAI muss eingreifen und rettet die Arkoniden und Tamu Chaplin. Perry Rhodan und Pey-Ceyan können zurückkehren. Die Geretteten versprechen, sich still zu verhalten und niemanden zu verraten, dass es eine Waffe gegen die Indoktrinatoren gibt.
Auf der SHEZZERKUD hat Paddkavu Yolloc eine erste Entscheidung getroffen. Das Schiff aktiviert den Sextadim-Movator und fliegt zur Milchstraße.
Rezension:
Dieses Zyklusfinale ist ungewöhnlich. Seit Wochen erwarte ich eigentlich Geschichten, die sich mit einem der zahllosen Themen beschäftigt, die seit Band 2700 angerissen aber ungeklärt geblieben sind. Und wie jede Woche bin ich überrascht, was erneut liegengeblieben ist. In Heft 2803 konnte Marc Herren noch mal etwas Neues zum Tiuphorenthema beitragen. In meinen Ansichten zu Heft 2804 schrieb ich seinerzeit, dass sich das Tiuphorenthema totgelaufen hat. Und zu Band 2808 merkte ich an, das Tiuphorenthema nicht auf die Spitze zu treiben. Das Thema streckte sich schon damals viel zu lange und es gab schon damals genügend andere offene Handlungsfäden, die endlich fortgeführt werden sollten. Die Tiuphoren blieben uns aber erhalten.
Entsprechend ernüchtert bin ich nach der Lektüre von Heft 2871. Vorher gab es gefühlt weitere 40 Hefte mit dem Lieblingsvolk der Autoren aber eben keinerlei Fortschritte. Während in jedem einzelnen Roman die Figuren teils eindrucksvolle Entwicklungen durchmachen, Rückschläge verzeichnen müssen, sich wieder ran kämpfen und allgemein an den Erlebnissen reifen, herrscht auf Zyklusebene Tristes, was langfristige Entwicklungen angeht. Man wartet bis zum letzten Drücker, um den Tiuphoren etwas anzuschreiben, ihnen eine „Berechtigung“ zu geben, ihnen womöglich Tiefgang zu verleihen. Das alles kommt viel zu spät. Und selbst in diesem Roman, wenige Wochen vor Zyklusende, hält sich der Fortschritt in Grenzen. Immerhin wurden einige wenige Krümel eingestreut, die es gestatteten, sich etwas zusammenzureimen.
Der Rest war routiniert geschrieben, ohne jedoch zu begeistern. Das Spielzeug vom letzten Heft wird von zwei Superwissenschaftlern irgendwie mit irgendwas Anderem verbunden und schwupps landen Perry Rhodan und Pey-Ceyan im Banner, durchlaufen ein paar Ebenen und kehren zurück. Erkenntnisgewinn? Schwer zu sagen. Dazu hätten die Protagonisten für ihre Experimente klare Ziele definieren müssen. Haben sie aber nicht und daher bleibt unklar, was sie eigentlich erreicht haben. Als Leser konnte ich zu keiner Zeit mit den Figuren mitfiebern. Die Erlebnisse von Perry Rhodan, der hier wieder mal nur Anhängsel anderer, stärkerer Figuren ist, berührten mich nicht. Nur mit den Arkoniden, die unverzagt von der Gefahr ihren Plan verfolgten, wurden mehr Emotionen in der Geschichte angesprochen.
Die Geschichte von Verena Themsen hätte, wäre sie zwischen Heft 2805 und 2810 angesiedelt gewesen, eine andere Wirkung entfalten können. So aber leidet die Einzelleistung als Heft unter der Schwäche der Zyklusstory, die das Handlungselement Tiuphoren zu sehr in den Fokus gerückt hat, es aber in der ganzen Zeit nicht schaffte dafür einen Spannungsbogen zu entwickeln.
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