Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2824

Ein Stern in der Dunkelheit – von Robert Corvus – Handlung:

Im Mai 1517 NGZ ist die KRUSENSTERN unter dem Kommando von Viccor Bughassidow nach wie vor auf dem Flug zur Heimatwelt der Eyleshioni. Der Milliardär hofft, dass er auf der Dunkelwelt Eyyo ein Heilmittel bekommt, um die Posbiseuche zu bekämpfen. Auch die Posbis der KRUSENSTERN sind mit der Posbi-Paranoia infiziert. Die Abschaltung der jeweiligen Plasmakomponenten zeigte nur anfänglich Erfolg. Die Verbindungen zwischen Positronik und biologischer Komponente sind jedoch vielschichtig. Die Probleme an Bord nehmen zu. Nicht nur die mobilen Ableger sondern auch Plasmakommandant ADAM leiden zunehmend unter Verfolgungswahn. Sie sehen sich durch die biologische Besatzung unterdrückt und geraten zunehmend außer Kontrolle.

Kommandant Marian Yonder, der ein Faible für Posbis hat und sie unbedingt schützen will, hat einen schweren Stand gegen die Bedenken des Sicherheitschefs Park Astrur. Bei einer Geburtstagsfeier im „Kreml“ eskaliert die Situation. Die Posbi Madame Ratgeber feuert einen Energiestrahl auf einen Roboter der Whistler-Company. Sie befürchtet, dass die Terraner die Posbis zu Spielzeugen umfunktionieren möchten. Der Bereich wird isoliert und die Posbis festgesetzt. Kurze Zeit später verschafft sich der Posbi Mickrig mit einem Trick die Überrangkodes von Viccor Bughassidow und legt die Triebwerke des Schiffes lahm. Außerdem wird die Kommunikation blockiert, die Beiboote unzugänglich gemacht und das interne Sensorennetzwerk abgeschaltet. Als ADAM die Lebenserhaltung schlagartig auf Maahk-Verhältnisse umstellt, gibt es Dutzende Tote. Nur in der Zentralekugel kann die Besatzung sich noch einigermaßen sicher fühlen.

Schließlich gelingt es der Besatzung, einen Kompromiss mit den Posbis auszuhandeln. Der Flug zur Dunkelwelt Eyyo soll fortgesetzt werden. Die Reparatur der Triebwerke dauert jedoch Monate. Diese Zeit nutzt Marian Yonder für ein privates Projekt. Seit Jahren nutzt er jede freie Minute und bastelt an einem Posbi. Ihm gelingt es schließlich, Amaya fertigzustellen. Die Posbi definiert sich als weiblich. Das Besondere ist, dass ihr Plasmaanteil nicht mit den Balpirol-Proteindirigenten verseucht ist. Über Amaya erhält die Besatzung die Möglichkeit, mit den infizierten Posbis besser zu kommunizieren. Die Bordärztin Jatin führt mit Amayas Plasma und Proben von infizierten Plasma zahlreiche Versuche durch, kann jedoch kein Gegenmittel herstellen.

Endlich kann der Flug fortgesetzt werden. Infizierte Posbis werden in einem Beiboot isoliert, der Rest sammelt sich in der Alten Oblast. Im März 1518 NGZ erreicht die KRUSENSTERN 31.289 Lichtjahre von Sol entfernt in der galaktischen Southside die Koordinaten, die sie aus dem Cheborparner-Schiff auf Everblack erbeutet hat. Ein Dunkelnebel erschwert die Suche nach Eyyo. Bughassidow lässt offene Funkbotschaften senden und kommt so in Kontakt mit einem Händler, der Handel mit Eyyo betreibt. Bughassidow kann den Cheborparner dazu überreden, ihn und Jatin an Bord zu nehmen. Während die KRUSENSTERN zurückbleibt, fliegt die CHRUUSZYNGER einen kleinen Himmelskörper an. Er heißt Fälveym und ist der Kontaktmond der Eyleshioni. Der Planet Eyyo selbst darf nicht betreten werden und verbirgt sich zudem hinter einem Verzerrungsfeld.

Die CHRUUSZYNGER landet auf Fälveym. Bei der Landung fällt Bughassidow ein sichelförmiges Schiff auf, das beschädigt auf dem kleinen Raumhafen steht. Jatin und er werden in eine Druckkuppel geführt und in einem Haus von Mola’uds entwaffnet. Der Eyleshion Voyc Lutreccer, der sich als Syntharch vorstellt, lehnt Bughassidows Bitte nach einem Heilmittel ab. Der Eyleshion zeigt sich nachdenklich, als der Terraner den Namen Monanjo Shatabad erwähnt. Dieser Eyleshion war auf Everblack. Dennoch bezeichnet Lutreccer die Seuche als isolierten Einzelfall. Er entsendet drei cheborparnische Raumschiffe, um die KRUSENSTERN unter Beobachtung zu stellen. Dann verschwindet Lutreccer und lässt Jatin und Bughassidow im Haus zurück. Die Technoskorpione verhindern jede Flucht.

An Bord der KRUSENSTERN verschärft sich die Situation erneut. Drei cheborparnische Schiffe belagern den Fragmentraumer. Die Posbis befürchten einen Angriff und wollen dem zuvorkommen. Das Beiboot BRUSSILOW I, in dem die Infizierten festgehalten wurden, schleust mit Gewalt aus.

Auf Fälveym haben Viccor und die Ara es doch geschafft und sind ausgebrochen. Ihre Flucht währt nur kurz. Als Voyc Lutreccer sie erneut festsetzen will, taucht eine Anoree namens Meechyl auf. Bughassidow ist fasziniert, dass die legendären Hüter der Schwarzen Sternenstraßen Kontakte zu den Eyleshioni unterhalten. Die Anoree teilt mit, dass die Syntharchin Tammal Zeygast der Meinung ist, dass Lutreccer seine Kompetenzen überschritten hat. Meechyl wird Bughassidow und Jatin nach Eyyo mitnehmen.

 

Rezension:

Für Gastautor Robert Corvus ist es der erste Beitrag zur Hauptserie. Und dann gleich als Doppelband, denn nächste Woche darf er die Abenteuer von Viccor Bughassidow fortsetzen! Als NEO-Autor und im Stardust-Minizyklus hat Robert Corvus bereits Erfahrung gesammelt. Seine NEO-Beiträge kenne ich nicht und die beiden Romane zu Stardust fand ich durchwachsen.

Vor Band 2700 gab es diverse Ankündigungen, dass Dunkelwelten eine große Rolle im kommenden Zyklus spielen würden. Kaum drei Jahre später und einen Zyklus weiter sind wir immerhin schon mal auf dem Mond einer Dunkelwelt angekommen! Das war jetzt ein bisschen gemein, denn unser Held Perry war ja auf einer Dunkelwelt inhaftiert und wurde von dort befreit. Ach ja, dieser Onryonenplanet wurde später auch von den Terranern entdeckt. Da waren Perry und Bostich aber schon über alle Berge. Und die Dunkelwelt wurde auch wieder vergessen, ebenso die Daten, die man dort erbeutet hat. Nun ja, im vorherigen Zyklus ist einiges liegengeblieben, aber jetzt, jetzt sind wir endlich auf einem Dunkelplaneten angekommen oder zumindest dem Mond davon.

Die letzten Geschehnisse um die KRUSENSTERN wurden in Band 2782 geschildert. Nach der Flucht von Everblack mussten wir also 42 Wochen auf eine Fortsetzung warten. Es gibt Autoren, die hätten die Hälfte des Romans mit Wiederholungen gefüllt. Und die andere Hälfte mit Wiederholungen der Wiederholungen.

Robert Corvus vermeidet diese Wiederholungsfalle. Die wichtigsten Informationen aus Band 2782 baut er geschickt und wohltuend kurz in seine Geschichte ein. Das sind die Posbi-Paranoia und die Daten zur Heimatwelt der Eyleshioni. Die erste Hälfte des Romans ist ganz dem chaotischen Bordleben gewidmet. Erst mit dem Auftauchen des Cheborparners entwickelt sich eine zweite Handlungsebene. Mit den Schilderungen an Bord der KRUSENSTERN kann der Autor überzeugen. Wie erwähnt liegen die letzten Ereignisse 42 Wochen zurück und dennoch schafft es Robert Corvus problemlos an diese Ereignisse anzuknüpfen und die Handlung fortzuführen. Dabei jongliert der Autor mit dem absonderlichen Personal und den Örtlichkeiten des Schiffes so, als hätte er nie etwas anderes geschrieben. Mit seinen Schilderungen der Leidenschaft des Kommandanten zu den Posbis, die im Bau von Amaya gipfelt, die bekannten Orte wie die Alte Oblast, den Kreml des Milliardärs, Bughassidows Beziehung zu Jatin, bekannte Posbis wie Madame Ratgeber, Onkelchen usw. gibt sich der Autor keine Blöße.

Allerdings hätte ich mir gewünscht, wenn dem zweiten Handlungsstrang mehr Raum eingeräumt worden wäre. Und warum erneut eine Posbi? Unter den vielen skurrilen Gestalten an Bord sticht Amaya nicht heraus. Sie ist eine unter vielen an Bord und kommt zudem recht brav daher. Und sie definiert sich als Weiblich. Irgendwie scheint momentan der Trend im Roboterbau darin zu bestehen, sie alle als Weiblich zu definieren. Amaya hat mächtige „Schwestern“, in deren Schatten sie stehen wird. Jawna Togoya und Aurelia lassen grüßen.

 


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