Ansichten zu PERRY RHODAN-Storys 2: 20 Millionen Jahre

Im Dschungel der elektronischen Formate der Perry Rhodan-Serie den Durchblick zu behalten, ist gar nicht so einfach. Neu auf dem Markt sind die Perry Rhodan-Storys. Dabei handelt es sich um Kurzgeschichten, die zunächst nur als E-Book und nicht als Printausgabe erscheinen. In Ausgabe 1 werden nochmals die Kurzgeschichten veröffentlicht, die seinerzeit das E-Book Perry Rhodan-Kompakt 1 aufwerteten. Leser, die ab Band 2700 bereits die E-Books besitzen, erhalten nun die Gelegenheit, ausschließlich diese Kurzgeschichten zu bekommen, ohne dass sie die Romane nochmals kaufen müssen. Diese Kurzgeschichten hatte ich schon vor 2 Jahren unter dem Stichwort Directors Cut in meinem Blog besprochen.

Auch für den Zyklusbeginn ab Band 2800 wurde wieder ein Perry Rhodan-Kompakt erstellt. Die sechste Nummer dieses Formats enthielt nicht nur die ersten Romane des Zyklus, sondern auch fünf exklusive Kurzgeschichten. Die Texte ergänzen das Geschehen oder zeigen Facetten, für die in den eigentlichen Romanen kein Platz war. Diese fünf Kurzgeschichten erscheinen nun in Band 2 der Perry Rhodan-Storys.

 

„Der Verräter“ von Michelle Stern schildert den Verrat der Laren an Bord der ATLANC und wie es ihnen gelang, den Arkoniden Atlan zu beeinflussen.

Die Story ist ohne Lektüre des Romans 2800 nur schwer verständlich. Sie erweitert die bekannten Geschehnisse nunmehr aus der Sicht Atlans, ohne allerdings auf die Hintergründe oder gar die Motive der Laren einzugehen. Der Larin Pey-Ceyan, ausführendes Organ des Verrats räumt die Autorin etwas mehr Raum ein als noch im Band 2800. Dennoch ist die Geschichte etwas substanzlos.

 

„Das Grab in Ogygia“ von Uwe Anton stellt Sergio Kakulkan in den Mittelpunkt. Nachdem die RAS TSCHUBAI in der Vergangenheit gestrandet ist und Jawna Togoya mit 500 Besatzungsmitgliedern zur ATLANC wechselte, hat Kakulkan das Kommando über das Schiff erhalten. Der Terraner trägt schwer an der Last dieser Verantwortung. Als Stellvertreter war seine Beziehung zu Jawna Togoya angespannt. Die Posbi war 24 Stunden am Tag im Einsatz, hatte eine ungleich größere Erfahrung als er und war sogar an der Entwicklung der RAS TSCHUBAI beteiligt gewesen. Sergio Kakulkan befürchtet seiner Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Sein Konflikt bleibt nicht unbemerkt. Sergio Kakulkan muss sich beweisen.

Die Geschichte kommt schwer in Fahrt, da nicht so ganz klar ist, in welche Richtung sich die Story entwickelt. Ist es nur der Mann, der sich nichts zutraut? Fühlt er sich minderwertig im Schatten der eigentlichen Kommandantin? Sind seine persönlichen Lebensumstände, denen überraschend an Bord ein weiteres tragisches Kapitel hinzugefügt wurden, der Grund für seinen Konflikt? Irgendwie eiert der Autor zwischen verschiedenen Aspekten herum. Im zweiten Teil wird die Story runder und zu einem adäquaten Ende geführt.

 

„Zwischen zwei Leben“ von Hubert Haensel beleuchtet ein Ereignis aus Band 2802 etwas näher. Auf dem Weg zur Sternenmark-Bastion Vennbacc begegnet der BJO BREISKOLL ein blattförmiges Schiff. Die Kurzgeschichte schildert aus Sicht des Piloten dieses Schiffes die Ereignisse, die vor und nach dieser Begegnung stattfanden.

Auch diese Geschichte greift ein persönliches Schicksal auf. Der Autor schildert den Vertreter eines ungewöhnlichen Volkes, der durch den Tiuphoren-Angriff erst seine Welt verliert und anschließend auch sein Leben. Sein erstes Leben wohlgemerkt, denn er hat die Hoffnung, ein zweites Leben beginnen zu können. Eine recht ungewöhnliche Geschichte. Es würde mich interessieren, warum Hubert Haensel ausgerechnet diese kleine Episode aus dem Hauptroman zum Inhalt seiner Kurzgeschichte gemacht hat.

 

„Aurelia“ von Marc A. Herren rückt die Namensvergabe für diese Nebenfigur in den Mittelpunkt. Aurelias erstes Auftreten war in Band 2803 und dort bekam sie ihren Namen durch Gucky verpasst. Die Posmi ist allerdings mit der Eigenmächtigkeit des Ilts nicht einverstanden und möchte so nicht genannt werden. Sie kontaktiert diverse Stellen, um gegen die Namensvergabe vorzugehen.

Dabei tritt auch eine Figur in Erscheinung, von der lange nichts mehr zu lesen war und die die Leser polarisieren dürfte! 🙂 Die vergnügliche Geschichte ist kurzweilig geraten und hat mir gut gefallen. Und auch in dieser Geschichte wird ein Schicksal geklärt.

 

„Kerout“ von Michael Marcus Thurner führt den Leser nach Terra vor 20 Millionen Jahren und damit auf die Welt der Kerouten. Oupeg und seine Tochter Poungari kommen erstmals in Kontakt mit Laren.

Der Autor schlägt hier leise Töne an und das Wissen um das Schicksal dieser beiden Figuren, das ein Leser mitbringt, der Band 2804 gelesen hat, macht diese Kurzgeschichte auch zu einer bewegenden Geschichte.

 


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