Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2814

Im Netz der Kyberspinne – von Verena Themsen – Handlung:

Der Seher Ch’Daarn ist tot und sein Schützling, der Teleporter Germo Jobst, hat Atlan und Jawna Togoya zurück zu MUTTER gebracht. Solange der Junge sich erholt, lehnt es das Schiff ab, einen Ortswechsel durchzuführen. Der Aufbruch von Terra/Lemur ist jedoch dringend geboten. Die Posbi-Frau hat die lemurische Agentin Miuna Lathom in der Nähe entdeckt, die ihnen trotz der beeindruckenden Tarntechnologie von MUTTER sehr nahe gekommen ist. Als es Germo besser geht, wird als Ziel Suen angesteuert, wo sich die 236-COLPCOR befinden soll. MUTTER tarnt sich als altes Versorgungsschiff und nach kurzer Überprüfung darf das Schiff landen. Hauptstadt, des vom Technogeflecht überwucherten neuen Mondes, ist Neberu-Nest. Um nicht aufzufallen, lässt Atlan den Raumhafen von Toppa anfliegen.

Auf Terra/Lemur bekommt Miuna Lathom einen Eindruck von den Möglichkeiten der Gesuchten. Denn die Daten, die sie aus unzähligen Quellen sichtet, belegen, dass ihr das Schiff mit Atlan und seinen Begleitern erneut entkommen ist. Die Agentin vermutet, dass Suen das nächste Ziel der Flüchtigen ist und begibt sich ebenfalls dorthin.

Der Arkonide ist mit seinen Begleitern inzwischen von Toppa aus nach Neberu-Nest gelangt. Hier ist die Überwachung durch fliegende Drohnen sehr dicht. Alle Daten landen im APASHEMION. Im Suen-Museum erhalten die drei Besucher weitere Informationen. Suen ist kein neuer Mond, sondern ist letztlich das zu Ende geführte Projekt Neu-Ganymed. Neberu ist der lemurische Name für Jupiter, für den Neu-Ganymed bestimmt war. Beim Bau des Rechengehirns von Suen soll der tefrodische Mutant Dienbacer in eine PEW-Komponente des Rechners aufgegangen sein. Möglicherweise ist es dieses Opfer, das es dem Matan ermöglicht, jeden Bürger des Tamaniums, der eine gefährliche Richtung einschlägt, aufzuspüren und zu bekehren.

Das Trio bekommt Kontakt zur Archäo-Archivarin Denetree Hosessos. Von ihr erfahren sie den ungefähren Aufenthaltsort des Richterschiffs, das am Grunde eines tiefen Gewässers liegt. Und sie erhalten Einblick in eine künstlich geschaffene Welt, eine Messingwelt, in der die letzten 95 Haluter leben. Diese kämpfen in einer erzwungenen Drangwäsche einen immerwährenden Kampf gegen Eindringlinge dieser Traumwelt. Sie werden auch die lebendig Begrabenen genannt. Atlan hat die Vermutung, dass Ch’Daarn gar nicht Perry Rhodan meinte, als er Atlan auftrug, dass die Begrabenen ihm Antworten geben könnten.

Mit einem Beiboot von MUTTER fliegen Atlan, Jawna und Germo zu dem Gewässer, in der die 236-COLPCOR liegen soll. Am Ufer steht in einem bernsteinfarbenen Würfel gefangen, Angakkuq, der Hüter der COLPCOR. Atlan und die Posbi tauchen mit SERUNS zum Richterschiff. MUTTER hatte zuvor entdeckt, dass in der Tiefe ein Bereich mit negativer Strangness beginnt. Der Arkonide ist zuversichtlich, dennoch zum Schiff vordringen zu können.

Miuna Lathom ist dem Trio dicht auf den Fersen. Germo kann ihr knapp entkommen. Der Matan aktiviert die Verteidigung der COLPCOR und Germo rettet seine Freunde ein weiteres Mal per Teleportation. Atlan und Jawna wollen sich an die Haluter wenden und vorher nochmals die Archivarin kontakten. Germo kommt ihnen zuvor und springt zu Denetree Hosessos. Die hatte Besuch von der Agentin und liegt im Sterben. Sie trägt dem Jungen auf, dass man die Haluter wecken müsse. Deren hyperaktive Gehirne sind es, die das APASHEMION nähren. Bevor sie stirbt warnt sie Germo noch und flüstert einen Namen: „Bahonner“.

Inzwischen kommt es in der Messingwelt nach langer Zeit wieder zu einer Zusammenkunft aller 95 Haluter, die in ihrem immerwährenden Kampf gegen das Reich der Draugh die Vitalstädte verteidigen. Der sogenannte Lordprotektor berichtet von einer Gefahr, die das gesamte Bioversum zerstören könnte. Das Reich der Draugh rüstet sich und schickt den Gefährlichsten, den Anführer ihrer Streitkräfte. Sein Name ist Atlan!

 

Rezension:

Der dritte Teil des Kurzzyklus bringt eine Variation im Erzählstil. Autorin Verena Themsen konzentriert sich auf weniger Handlungsorte als Autorenkollege Andreas Eschbach und greift in einigen Kapiteln auf die Ich-Erzählperspektive zurück. Der zentrale Konflikt der Geschichte, also die Jagd der Agentin auf die Eindringlinge aus der erleuchteten Welt, wird ebenfalls fortgesetzt. Dazu reichert die Autorin ihre Geschichte mit Szenen aus der Traumwelt der Haluter an.

Für den Ich-Erzählstil setzt Verena Themsen auf Germo Jobst. Der Jugendliche hat seine eigene Sicht der Dinge, die aber keineswegs absonderlich ist. Vielmehr wirkt der Junge fast wie ein Teenager des 21. Jahrhunderts der realen Welt. Abgesehen von seinen Alleingängen ist diese Figur der Autorin beinahe etwas zu brav geraten. Nichtsdestotrotz lockerten die Gefühlswelt des Jungen und seine leicht bissigen Gedanken über die Menschen in seiner Umgebung, beispielsweise der Posbi-Frau, die Geschichte auf. Es war eine gelungene Mischung aus naiver Teenagersicht, einigen humorigen Beobachtungen und dem Bestreben des Jungen, seinen Platz in der kleinen Gruppe zu finden und zu behaupten.

Die actionlastigen Szenen werden von Verena Themsen beinahe ausnahmslos in die Traumwelt der Haluter eingebaut und die Autorin lässt die Leser lange im Unklaren, was hinter dem Kampf der vierarmigen Riesen steckt. Für meinen Geschmack werden diese Scharmützel in der Messingwelt ein wenig zu breit geschildert. Es bleibt auch am Ende des Romans unklar, welche der verwendeten Begrifflichkeiten in dieser künstlichen Welt noch eine Rolle spielen werden. Unklar bleibt auch, welche Bedeutung der erwähnten negativen Strangness noch zukommt. Allerdings wird dieser Aspekt von den Protagonisten durchaus lang und breit erörtert.

Der Roman bot gute Unterhaltung auch wenn erkennbar die wesentlichen Beschreibungen in den beiden ersten Bänden des Kurzzyklus verarbeitet wurden und die Auflösung komplett dem vierten Band vorbehalten scheint.

 


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