Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2804

Hüter der Zeiten – von Michael Marcus Thurner – Handlung:

Die RAS TSCHUBAI hat das Mitraiasystem, wie das Solsystem in dieser Zeitepoche genannt wird, fast erreicht. Nur 10,5 Lichtjahre entfernt, im System Epsilon-Eridani, macht das Trägerschiff Halt. Perry Rhodan kontaktet Goyro Shaccner, den rayonischen Kundgeber, der den Flug mitgemacht hat. Von ihm erfährt er einiges über die Bedeutung, die das Mitraiasystem/Solsystem innehat. Hier leben die Hüter der Zeiten, die in den vergangenen fünf Jahren den Kodex über Schiffsbewegungen der Tiuphoren und deren Taktiken informiert haben. Auch eine der gigantischen Sternmissionen der Laren, die TAAROS BOTE 107, hält sich im System auf. Perry Rhodan setzt erneut die BJO BREISKOLL ein, um ins Mitraiasystem vorzustoßen, das von den Kodexvölkern geschützt wird. Knapp außerhalb der Plutobahn wird das Schiff von 30 rayonischen Wacheinheiten abgefangen. Dem Kommandeur des kleinen Raumrudels sind die Verdienste Rhodans im Kampf gegen die Tiuphoren egal. Und auch Goyro Shaccner kann den Kommandeur nicht überzeugen. Als die Rayonen zu einer Inspektion an Bord kommen, fährt Perry Rhodan eine harte Linie und erreicht zumindest, dass Systemadmiral Evvpemer Noccosd kontaktet wird, um eine Entscheidung über den Einflug der Terraner zu treffen.

Auch die Tiuphoren sind am Mitraiasystem interessiert. Die dort lebenden Hüter der Zeiten stellen in ihren Augen eine wertvolle Trophäe dar. An Bord des mächtigsten Sterngewerks der Tiuphoren in Phariske-Erigon, der TOIPOTAI, wird ein Einsatz geplant. Ein Vorauskommando, zu dem auch der junge Tiuphore Poxvorr Karrok gehört, soll mit einem eroberten Schiff der echsenhaften Motomuni ins Mitraiasystem vorstoßen und Informationen sammeln. Bei der Eroberung des Motomuni-Raumers wird Poxvorr Karrok inhörig. Den Tiuphoren gelingt das Eindringen ins Mitraiasystem, wo sie mit einer weiteren List ein Schiff der Rayonen erobern.

Während die BJO BREISKOLL darauf wartet, ins System einfliegen zu dürfen, werden massenhaft Daten gesammelt und Funkgespräche abgehört. Das Solsystem besitzt zu dieser Zeit drei Planeten mehr. Neben Pluto befindet sich noch Zeut auf einer stark elliptischen Bahn im Mitraiasystem. Aktuell nimmt Zeut, der in dieser Epoche Zeedun genannt wird, eine Position als sechster Planet ein und ist 520 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Auf der anderen Seite Sols entdecken die Orter einen weiteren Planeten. Er wird im Funkverkehr als Sheheena bezeichnet. Viccor Bughassidow wird ihn später Medusa nennen. Terra wird in dieser Epoche Kerout genannt. Im Orbit um Kerout befindet sich die Sternmission der Laren. Und noch eine wichtige Entdeckung wird gemacht. Ein Ringraumer mit angeflanschten Kugeln fliegt Sheheena an. Das Schiff besteht aus Patronit.

Perry Rhodan will nicht mehr länger untätig sein. Gholdorodyns Kran wird eingesetzt, der infolge der geringeren Hyperimpedanz eine größere Reichweite hat. Gucky und drei Begleiter werden nach Zeedun transportiert. Perry Rhodan, Farye Sepheroa und der Kelosker statten Terra/Kerout einen Besuch ab. In Nordamerika, in der Nähe der späteren Rocky Mountains setzt sie der Kran ab. Zur Überraschung der drei Forscher entdecken sie in der Nähe eine Siedlung. Auf dem Weg dorthin werden sie auf ein Chalicotherium aufmerksam. Es muss ein Intelligenzwesen sein, denn es trägt Kleidung und hütet Tiere. Mit dem Translator belauschen Rhodan und seine Begleiter den fremden Ureinwohner Terras. Oupeg, wie sich der Fremde nennt, unterhält sich mit seiner Tochter Poungari, die ihn verlassen möchte. Raumfahrer sind auf Kerout gelandet und wollen die Chalicotherien mitnehmen.

Perry Rhodan folgt mit seiner Enkelin und Gholdorodyn Vater und Tochter zu einer großen Siedlung, in der auch Laren leben. Dort können sie erneut ein Gespräch belauschen. Die Laren sind schuld an einer sich anbahnenden Katastrophe. Mit Hilfe einer Purpur-Teufe sollte Zeut/Zeedun in Sicherheit gebracht werden. Das PEW-Metall verhinderte das Vorhaben und ließ Zeut/Zeedun aus seiner Bahn taumeln. Auch Medusa/Sheheena wurde aus der Bahn geworfen und geriet auf einen Kollisionskurs mit Terra/Kerout. Die Laren wollen die Chalicotherien retten, von denen einige bereits auf Zeut/Zeedun als Hüter der Zeiten tätig sind. Medusa/Sheheena soll mit einer Purpur-Teufe aus dem System gelöst werden.

Bevor Perry und seine Begleiter noch mehr erfahren, greifen Tiuphoren an und sie müssen fliehen. Dabei versuchen sie Oupeg und seine Tochter Poungari zu retten.

 

Rezension:

Gleich am Anfang des Romans steht ein interessanter Ausspruch. Perry Rhodan kommt zu der Erkenntnis, dass die Terraner bei diversen Ausflügen in die Vergangenheit Glück gehabt hätten und temporale Veränderungen verhindern konnten. Nur wenige Zeilen weiter lässt Michael Marcus Thurner seinen Helden über etwaige Selbstheilungskräfte der Zeit sinnieren und kommt schließlich zu dem Schluss, dass Rhodan das tun müsse, was er für richtig hält und darauf zu hoffen, dass er damit seine eigene, zukünftige Realität rettet.

Das ist wenig erbauliches, was der Autor hier zu den Hintergründen der Zeitreise in seine Geschichte einfließen lässt. Es bleibt durch diese Zeilen nicht nur einmal mehr im Unklaren, welche Auswirkungen die rhodanschen Zeitreisen nach sich ziehen, sondern es scheint vielmehr so, dass auch die Autoren den Plan haben, keinen Plan zu haben. Ob nun selbstkonsistentes Universum oder Viele-Welten-Interpretation, egal, Rhodan tut, was er tun muss. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und Glück muss er haben, der Rhodan.

Zurück zum Roman. Der Autor beginnt seine Geschichte mit einem auffallend häufig auftretenden Merkmal. Die ersten Kapitel werden von Michael Marcus Thurner mit wehmütigen Grundton verfasst oder sie werden zumindest mit wehmütigen Gedanken abgeschlossen. Sei es Oupeg, der sich im fortgeschrittenen Alter Gedanken über seine Zukunft und seine Tochter macht, sei es Gucky, der über Tramp nachdenkt und zum einsamsten Wesen des Universums erklärt wird oder Perry Rhodan, der in der Parklandschaft der RAS TSCHUBAI Sehnsucht nach dem Original empfindet. Später, auf Terra/ Kerout übermannen den Helden die Gefühle und er vergießt ein paar Tränen.

Diese Kapitel sind, losgelöst von der Zeitreiseproblematik, dem Autor sehr gut gelungen. Auch die Informationen werden geschickt in der Geschichte nach und nach entfaltet. Leider räumt der Autor den Tiuphoren einen für meinen Geschmack deutlich zu großen Raum ein. Dadurch geht viel von der Grundstimmung der anderen Kapitel und dem Adventure-Feeling verloren.

Fazit: Die Kapitel mit den Tiuphoren hätten kürzer gehalten werden müssen und über die Zeitreiseproblematik hätte der Autor besser geschwiegen. In vielen Kapiteln am Anfang und zum Ende hin, die die Chalicotherien und die Terraner zum Inhalt haben, kann der Autor mit feinfühligen Beschreibungen punkten.

 


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