Angriffsziel CHEMMA DHURGA – von Leo Lukas – Handlung:
An Bord der CHEMMA DHURGA wird Richterin Saeqaer um eine Audienz gebeten. Der Weiße Bacctou ist zum ersten Mal aus seiner Dunklen Ruhe erwacht und will sie sprechen. Die Richterin, im gedanklichen Austausch mit ihrem ungeborenen Kind, macht sich auf den Weg, denn dieses Geheiß kann sie nicht zurückweisen. Die Richterin, die aus einer 70 Milliarden Jahre entfernten Zukunft entstammt, erfährt vom Weißen Bacctou, dass der CHEMMA DHURGA ein Ereignis bevorsteht. Das Schiff erwartet etwas Großes. Ein Geschenk.
In einer anderen Region des Richterschiffs macht sich Woo Pi Ta Äl-Khen auf, in den Dienst eines legendären Vertreters des Volkes der Atreoponten zu treten. Struugh soll sein Lehrmeister sein und mit einigen Schwierigkeiten ergattert Woo Pi Ta Äl-Khen die begehrte Stelle. Eine von Struughs Aufgaben ist es, Neuankömmlinge an Bord zu untersuchen und der Richterin Empfehlungen zu machen, wie mit den Schiffbrüchigen umzugehen ist.
An Bord der RAS TSCHUBAI präsentiert Sichu Dorksteiger das Ergebnis einer Untersuchung der getöteten Proto-Hetosten. Die Leichname sind mit einem ÜBSEF-Äquivalent der Stelen verschmolzen. Gucky ist der Ansicht, dass die Stelen versucht haben die zwölf Attentäter zu retten. Am 12. Mai 1517 NGZ kommen Proto-Hetosten unter der Führung von Avestry-Pasik an Bord. Um die CHEMMA DHURGA aufzuspüren, will Rhodan das Vektorion einsetzen. Wenn sich an Bord des Richterschiffs ein Relikt der Ersten Larenzivilisation befindet, sollte das Vektorion die Richtung anzeigen. Außerdem will Rhodan die Leichname der verstrahlten Proto-Hetosten als Opfer eines Raumunfalls darstellen und damit Saeqaers Aufmerksamkeit erregen. Während die Richterin abgelenkt ist, soll ein Einsatzteam mit dem Fiktivtransmitter der Kelosker in das Richterschiff eindringen.
Rhodans Plan wird umgesetzt. Die CHEMMA DHURGA wird aufgespürt und bekommt den Köder mit einem havarierten Schiff und den Leichen vorgesetzt. Mit dem Kran wechselt ein Einsatzteam, bestehend aus Gholdorodyn, Rhodan, Atlan, Gucky, Dorksteiger und Avestry-Pasik in den Globus Eins des Richterschiffs. Der Transport läuft unplanmäßig. Das Team findet sich in einem unbekannten Medium wieder. Nur Atlan scheint noch eine Orientierung zu haben und führt die Gefährten ans Ziel. Nach der Rematerialisation sind exakt zwei Minuten und neun Sekunden seit dem Aufbruch vergangen. Das Team wendet sich in Richtung Zentrum des Schiffes als es von einem merkwürdigen Wesen aufgehalten wird. Atlan übernimmt die Initiative. Er gibt sich als Ritter der Tiefe zu erkennen und erhebt Anspruch darauf, das Schiff pilotieren zu wollen.
Der Weiße Bacctou übermittelt den Kontakt an Saeqaer. Die Richterin, wie immer im Zwiegespräch mit ihrem ungeborenen Kind, freut sich darauf, Atlan näher kennenzulernen.
Rezension:
Der erste Teil eines Doppelbandes von Leo Lukas stellt den Arkoniden Atlan erstmals nach seiner Rückkehr in die Serie wieder mehr in den Vordergrund. Die Idee, einige der Geschehnisse aus der Sicht Atlans in Form eines Erzählers zu präsentieren, lockerte den Roman zunächst auf. Alsbald verfiel der Autor jedoch wieder darin, diese an sich gute Idee dazu zu missbrauchen, Atlan einige nur zur Genüge bekannte Anekdoten geschichtlicher Art schwadronieren zu lassen. Hier greift der Autor wohl auch auf den zweiten Teil seines Doppelbandes vor. Atlan und die Richterin tauschen Lebenserinnerungen aus. Neue Erkenntnisse ergeben sich dabei für den Leser nicht. Oder wie Bull es treffend auf Seite 19 ausdrückt: „Nicht unbedingt eine rasend neue Information!“
Der Rest ist schnell erzählt. Wie schon von Hubert Haensel zuletzt angedeutet, wird nach dem üblichen Schema vorgegangen. „Was wir unternehmen müssen, ergibt sich später von selbst“, konnte man noch in der letzten Heftnummer lesen. Und so ist es auch gekommen. Erst mal rein in das Richterschiff und sehen was dabei herauskommt.
Der Zyklusaufbau mutet wie ein schlecht programmiertes Computerspiel an. Der Spieler/Leser soll ein Rätsel lösen. Wie das zu bewerkstelligen ist, bleibt im Unklaren. Der Spieler/Leser wird dazu durch verschiedene Handlungsorte gelenkt. Allerlei Gegenstände/Relikte/Geräte werden gesammelt, in der Hoffnung, dass sie irgendwann im Laufe des Spiels/Zyklus nützlich werden. So quälen wir uns von einem Level zum nächsten Level, von einem Heft zum nächsten Heft. Die Zahl der gesammelten Gegenstände ist mittlerweile unübersehbar geworden. Eingesetzt werden sie jedoch nicht. Es finden keine Verknüpfungen statt. Die Autoren haben die Leser in diesem Zyklus längst verloren. Autoren und Expokraten halten sich mit interessanten Schauplätzen und illustren Handlungsträgern momentan noch über Wasser. Dazu werden einige kraftvolle Symbole garniert. Bei näherer Betrachtung ist man jedoch ernüchtert über die dürftige Handlung, die derzeit die Rhodan-Serie Woche für Woche abliefert.
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