Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2776

Störfaktor Gholdorodyn – von Uwe Anton – Handlung:

Die Flucht aus der Stadt Ghavd mit dem Fiktivtransmitter des Keloskers Gholdorodyn ist gelungen. Das Venus-Team, sowie Perry Rhodan, Gucky, Sichu Dorksteiger und die beiden Kelosker sind erstmal sicher. Nur das Schicksal der beiden Haluter, die mit ihrer Ablenkung erst die Flucht ermöglicht haben, ist unbekannt.

Für Perry Rhodan steht fest, dass sie nach Ghavd zurückkehren müssen. Nur dort können sie an Informationen gelangen und dort ist die Wahrscheinlichkeit groß, mit Tolot und Tacrol zusammenzukommen. Gholdorodyn empfiehlt für die Informationsgewinnung die Materieschatten der Maschine. Im sogenannten Ghespaurem werden die Kelosker ausgebildet, bevor sie in den Einsatz gehen und den Repulsorwall und die Kosmogloben steuern. Der Geist der Kelosker wird in der Maschine sublimiert. Die mentale Essenz wird Teil des Kristallinen Richters.

In der Kommandantur der Domänenwacht besprechen Velleshy Pattoshar, ihr Ziehsohn Clocc Otym und der Uralte Hoonushur den fehlgeschlagenen Einsatz in Ghavd. Pattoshar beobachtet mit steigendem Misstrauen die Emotionslosigkeit Clocc Otyms. Auch Hoonushur ist die Veränderung nicht entgangen. Allerdings fasziniert den alten Onryonen die Beherrschung, die Otym an den Tag legt. Sein Emot änderte seine Farbe so gut wie gar nicht mehr. Zu den Onryonen gesellen sich zwei Tolocesten. Die beiden Wesen haben eine Transition mit einem Gerät wahrgenommen, das, wie sie es ausdrücken, auf einer modellartig-vorvergangenen retrospektiven Technologie beruht. Anders ausgedrückt, der Zukunft entnommen. Die beiden Tolocesten haben Gholdorodyn in Verdacht und empfehlen den Kelosker zu töten, da er zum Störfaktor für die Existenz der Kristallinen Wesenheit geworden ist.

Auf Shyor hat Gucky endlich die Haluter aufspüren können. Ein Suchtrupp der Onryonen kann mit Gholdorodyns Hilfe ausgeschaltet werden, dann begibt sich die Gruppe zurück nach Ghavd, wo sie die Haluter treffen. In einem verlassenen Haus machen sie Station. Gholdorodyn wird von dem als Kelosker getarnten Avan Tacrol ins Ghespaurem begleitet. Auch der Swoon Benner ist dabei. In dem Gebäude herrschen Zustände, die das Ordinärgehirn des Haluters überfordern. Nur mit Hilfe des Planhirns kann Tacrol noch agieren. Benner und Gholdorodyn beginnen damit, Daten zu sammeln. Der Zugriff wird von Tolocesten bemerkt und Clocc Otym lässt überhastet Onryonen aufmarschieren und das Gebäude stürmen. Rhodan, Tolot, Gucky und Drake kommen Tacrol und Gholdorodyn zu Hilfe. Wieder kann das Team den Häschern entkommen. Der Kran versetzt alle auf eine weit entfernte Hochebene von Shyor. Während die Vorbereitungen laufen, die RAS TSCHUBAI in die Nähe von Shyor zu bringen, um sie mit dem Fiktivtransmitter zu erreichen, werden erste Daten der vorangegangenen Aktion ausgewertet.

Der Kosmoglobus I vermittelt keinen direkten Zugang zu den Jenzeitigen Landen, sondern bildet nur den Zugang zu dem Weg dorthin. Dieser Weg ist die Synchronie, eine künstliche Dimension, eine zweite Zeit. Die Synchronie verbindet die Jenzeitigen Lande, die außerhalb der Zeit des Universums liegen, mit dem zeitlichen Universum.

Die Tolocesten haben nach der erneuten Transition mit dem Kran den Zielort des Transports ausgemacht. Die VOOTHOY und die STAULCETT mit Loitmahd fliegen die Koordinaten an. Inzwischen wurde die RAS TSCHUBAI kontaktiert und befindet sich im Anflug. Der Quartiermeister Loitmahd will es sich nicht nehmen lassen, einen der mächtigen Haluter persönlich zu besiegen. Avan Tacrol, der Patrouille läuft, wird von dem Spochanen angegriffen und in einen Zweikampf gezwungen. Trotz seiner besonderen Kräfte, droht der junge Haluter dem Spochanen zu unterliegen. Tolot und Rhodan greifen ein und helfen Tacrol. Anschließend gelingt die Flucht mit dem Kran an Bord der RAS TSCHUBAI. Zur Verschleierung ihrer wahren Absichten, attackieren robotgesteuerte Beiboote des Trägerschiffs Anlagen des Repulsorwalls. Danach verlässt die RAS TSCHUBAI die Domäne Shyoricc. Tolot und Tacrol machen sich Sorgen. Sie fürchten um ihre Heimatwelt. Halut könnte das nächste Ziel des Atopischen Tribunals sein.

 

Rezension:

Mit dem vorläufigen Abschluss des Unternehmens Shyoricc wechselt die Handlung nächste Woche zu Reginald Bull, der sich auf die Suche nach Atlan begibt. Nach 5 Bänden in der gar nicht so verschlossenen Domäne liefert Uwe Anton ein braves aber keinesfalls überzeugendes Ende. Wer gar ein furioses Finale erwartet hat, wurde enttäuscht. Der Großteil der Handlung folgte dem üblichen Schema. Überraschungen blieben aus und Wendungen gab es auch keine. Der Erkenntnisgewinn der Figuren ist mager und so fällt auch der Fortschritt der Zyklushandlung aus. Zum wiederholten Male werden Daten bei einem Kommandounternehmen erbeutet. Die werden dem Leser präsentiert. Aber wie alle anderen „Daten“ seit Band 2700 sind es lediglich Begriffe. Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung findet nicht satt. Die Begriffe werden lediglich gesammelt, um erst nach Ablauf von 99, 149 oder 199 Romanen miteinander verknüpft zu werden. Bis dahin muss der Leser durchhalten.

Die Aktionen des Einsatzteams sind ähnlich angelegt wie letzte Woche, also einfältig. Und so geriet manche Aktion zu einer Schnapsidee. So zumindest würde es auch Lichtschritt beidwärts Beta ausdrücken. Die Gefühlskälte des wiederbelebten Onryonen Clocc Otym, die im Roman der Vorwoche als interessante Entwicklung vorangetrieben wurde, verliert in Uwe Antons Roman gleich wieder an Fahrt. Und auch nur deshalb, weil Uwe Anton die Beobachtungen Hoonushurs mit einbaut. Der Uralte beobachtet zunächst mit Argwohn und dann mit einer gewissen Faszination die Gefühlskälte bei Otym. Pattoshar mag emotional so gebeutelt sein, dass sie gegen die misslungenen Aktionen oder den seltsamen Vorschlägen Otyms nicht einschreitet. Hoonushurs Zurückhaltung wird vom Autor nicht schlüssig beschrieben.

Typisch für Uwe Anton sind die „Ausholungen“, wenn er seine Leser auf den Stand der Dinge bringen will. Für einen Neueinsteiger kann das hilfreich sein. Aber Neuleser sind mit Band 2776 nicht zu erwarten gewesen. Insofern dient so manche Wiederholung lediglich dazu, die erforderliche Gesamtzahl an Anschlägen zu erreichen. Voranbringen tun sie den Roman nicht. Von der „Biologiestunde“, um ein Beispiel zu nennen, ist nicht nur Rhodan genervt.

Zu guter Letzt. Uwe Antons Figur Velleshy Pattoshar richtet den Gedanken „Denk weiter“ an ihren Ziehsohn, in der Absicht, ihren Sohn zu anderen Entscheidungen oder zu einem anderen effektvolleren Verhalten zu bewegen. Den gleichen Gedanken richte ich nun an den Autor. Hinter meinem „Denk weiter“ an Uwe Anton steht der Wunsch an den nächsten Roman des Autors, darin die üblichen Muster mal zu durchbrechen und etwas Überraschendes zu schreiben.

 


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