Die Messingspiele – von Christian Montillon – Handlung:
Der Milliardär Viccor Bughassidow reist mit der KRUSENSTERN zu Beginn des Jahres 1517 NGZ ins Phan-System, dem Zentrum der Sternbaronie Phan. Dort finden die Messingspiele statt, eine Veranstaltung, die Bughassidow mit Spenden großzügig unterstützt hat. Der Forscher erhofft sich von den Messingspielern neue Ideen bei der Suche nach Medusa. Auch die Plasmakommandanten von drei Posbi-Schiffen werden an den Spielen teilnehmen. Und auch Vetris-Molaud hat das Phan-System zum Ziel. Der Tamaron bringt einen talentierten Tefroder mit, der an den Spielen teilnimmt. Allerdings verfolgt Vetris-Molaud noch ganz andere Ziele. Die Messingspiele dienen ihm als willkommene Tarnung für seine Pläne. Schon länger steht er in Kontakt zu Niaben da Thoctar. Die Phanarkonidin möchte die Sternbaronie dem Tamanium angliedern, als noch länger dem Kristallimperium anzugehören. Doch die Meinungen dazu gehen in der Sternbaronie auseinander. Die Spaltung in der Bevölkerung wollen die Tefroder ausnutzen. Während der Spiele wollen sie für Chaos sorgen, um dann als Retter in der Not aufzutreten.
Der Star unter den Messingspielern ist Juer da Tilora. Der verkrüppelte Arkonide schafft in seinen Träumen das Bild des perfekten Arkoniden und ist Vorbild für seine Schüler mit denen er ein Universum jenseits aller Grenzen schafft.
Die Anreise nutzt Vetris-Molaud, um sich ein Team zusammenzustellen, das ihn in die Metropole Pohepadh begleiten soll. Der Teleporter Lan Meota ist ebenso dabei wie Satafar. Der kleinwüchsige Mutant muss sich vorher der genetisch veränderten Tefroderin Ghenis Tay in einem Schaukampf stellen. Die Skorpione Vetris-Molauds haben die Hände der Frau manipuliert, so dass sie Giftpfeile verschießen kann. Satafar verliert den Kampf und die Niederlage nagt an ihm.
Zusammen mit seinen genetisch optimierten Leibwächtern Ghenis Tay und Bunccer-Buhaam begibt sich der Maghan in einem Beiboot in die Metropole Pohepadh. Nach der Landung wird ein Anschlag auf den Maghan und seine Begleiter verübt, den sie unbeschadet überstehen. Den Phanarkoniden ist die Sache sichtlich peinlich aber den Tefrodern spielt der Vorfall in die Hände. Lan Meota ist mit Satafar auf den Planeten teleportiert. Die beiden treiben ihrerseits die Vorbereitungen für Anschläge voran, wobei sich Satafar zunehmend labil zeigt. Sie bringen Robotkreuzer der arkonidischen Raumflotte unter ihre Kontrolle. Und sie infizieren die drei Posbi-Schiffe mit Balpirol-Proteindirigenten oder wie Vetris-Molaud es ausdrückt, Posbiviren. Sobald die Posbis mit anderen Posbis in Kontakt kommen, wird sich der Virus verbreiten. Die Robotkreuzer sollen das Beiboot Vetris-Molauds angreifen. Sein Flaggschiff VOHRATA soll dann zur Hilfe kommen. Das entstehende Chaos soll Satafar nutzen, um den regierenden Großbaron Carost da Stencer zu ermorden, der ein Gegner des Tamaniums ist.
Am Rande der Messingspiele gibt es auch ein kurzes Treffen von Bughassidow mit dem Maghan. Der Milliardär verrät dem Tefroder seine Leidenschaft bei der Suche nach dem Dunkelplaneten Medusa, der vor Jahrmillionen aus dem Sol-System entfernt wurde. Auch mit einem der Posbi-Kommandanten trifft sich der Milliardär. BOX-20.125 ist gerne bereit, die Suche nach Medusa zu unterstützen und will auch das Zentralplasma auf der Hundertsonnenwelt kontaktieren.
Inzwischen greift der Plan der Tefroder. Die Robotkreuzer greifen den Maghan an, dem daraufhin die VOHRATA zu Hilfe kommt und die Robotkreuzer abschießt. Anders als geplant schlagen Trümmer der Schiffe jedoch nicht am Rand, sondern mitten im Zentrum der Hauptstadt ein. Carost da Stencer wird dabei getötet und Satafar, der den Mord nun nicht mehr ausführen muss, unter Trümmern begraben. Er kann sich befreien, sein psychischer Zustand ist jedoch so schlecht, dass er einen Phanarkoniden, der ihm helfen möchte, tötet. Die Schwester des Helfers schlägt mit einem Stein auf Satafar ein, der die Augen schließt.
Während Vetris-Molaud großzügig den gebeutelten Arkoniden Hilfe zur Verfügung stellt, die von der provisorischen Regierung unter Niaben da Thoctar gerne angenommen wird, verlässt die KRUSENSTERN auf Einladung von BOX-20.125 das System und fliegt einen Dunkelplaneten an. Die VOHRATA folgt heimlich.
Rezension:
Zur Zusammenfassung muss ergänzend erwähnt werden, dass sich der Autor Christian Montillon in mehreren Kapiteln mit den Messingträumern beschäftigt. Diese Kapitel gliedert er in Disziplinen, beginnend mit „Kommuniziere“, gefolgt von „Kämpfe“, gefolgt von „Opfere“, gefolgt von „Suche“, gefolgt von „Vernichte“ und endend mit „Stirb!“ Diese Kapitel, insbesondere die ersten vier der sechs Disziplinen dienen dem gemeinsamen Erschaffen einer Messingwelt, eines erträumten Universums. Abgesehen von der Flucht aus der Realität und der Absicht, sich mehr Reizen als im normalen Leben auszusetzen, bleiben die Ziele der Messingträumer doch unklar, sollte es über diese beiden Punkte hinaus tatsächlich noch andere Ziele geben.
Man kann sich auch die Frage stellen, ob sich Christian Montillon mit der dritten Vetris-Molaud-Geschichte in Folge einen Gefallen getan hat? Als Expokrat hat er es selber in der Hand. Von daher wäre eine andere Abfolge möglich gewesen. So aber platziert der Autor diese Figur im dritten Roman in Folge und er platziert „seine“ Darstellung Vetris-Molauds hinter zwei sehr starken Gastbeiträgen.
Nun ist der Tamaron nicht die einzige Figur, mit der sich Christian Montillon beschäftigt. Die Mutanten werden zum Einsatz gebracht, von denen nun auch Satafar wohl sein Ende sieht. Und auch Viccor Bughassidow mit seinem Anhang hat ein paar Auftritte, nicht zu vergessen die arg dümmlich dargestellten Phanarkoniden. Die Nebenfiguren sind allesamt schwach, abgesehen eben von Satafar, dem der Autor immerhin mit dem verlorenen Zweikampf und der Trauer um seine vermeintlich getötete große Liebe Toio Zindher noch einen letzten (?) „starken“ Auftritt gönnt.
Bleibt also doch Vetris-Molaud, bzw. die Art der Darstellung dieser Figur durch Christian Montillon. Die beiden Gastbeiträge der letzten Wochen haben eine klare Biographie Vetris-Molauds geliefert. Herkunft, Wesen und Karriere wurden sorgsam aufgebaut und zu einem Gesamtbild zusammengetragen. Nun wäre es Christian Montillons Aufgabe gewesen, daran anzuknüpfen und diese Figur in all ihren Facetten im Lichte der aktuellen Geschehnisse darzustellen. Das ist ihm nicht ganz gelungen. Die Figur des Tamaron hat in der Darstellung Montillons wieder das geringere Niveau erreicht, wie es vor den Gastbeiträgen bereits zu lesen war. Mehr noch, der Autor übertreibt in einigen Kapiteln. Natürlich war klar, dass mit dieser Figur ein Diktator die galaktische Bühne betreten hat, einer, der gezeigt hat, dass er über Leichen geht, der bei der Erreichung seiner Ziele keine Gnade kennt. Von daher war klar, dass Montillon diese Figur hart und unbarmherzig schildern musste. Aber was macht der Autor? Er benutzt insbesondere in der ersten Hälfte seiner Geschichte beinahe jede Szene mit dieser Figur und beinahe jeden Gedanken dieser Figur, um dessen kalten und erbarmungslosen Stil kundzumachen. Mal wünscht sich Vetris-Molaud den Tod von dieser, mal von jener Figur, mal will er selbst Todesurteile vollstrecken, mal ergänzt er in Gedanken Sätze, die unweigerlich mit Tod und Verderben einhergehen. Die Mühe, die sich die Gastautoren in den letzten beiden Heften gemacht haben, wird durch Montillons arg strapazierte einfache Darstellung ausgehebelt. Auch sonst brachte die Geschichte nichts Neues. Die Übernahme der Sternbaronie mit zwei, drei Dutzend Sternsystemen im Einflussbereich des Kristallimperiums wird mit den üblichen Mitteln durchgezogen, soll heißen, einem stets gleichen Plan haben dümmlich agierende Verteidiger nichts entgegenzusetzen.
Schade, die Trilogie hätte ein besseres Ende verdient gehabt oder wird es gar eine Tetralogie?
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