Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2758

Der Tamaron – von Gisbert Haefs – Handlung:

Annähernd fünfzehn Jahre sind seit den letzten Geschehnissen auf Gloster und im Helitas-System vergangen. Vetris-Molauds Kampfansage an die herrschenden Jülziish hat zu einer Reaktion geführt. Eine Militäraktion der Accayü-Clans wurde gegen seine „Terrororganisation“ gestartet und der Planet Gloster damit zum zweiten Mal in seiner Geschichte verwüstet. 1489 NGZ ist Vetris-Molaud scheinbar tot und nur sein ominöses Wandergrab taucht hin und wieder auf und geistert umher.

Doch der Tefroder ist nicht tot. Unter seiner neuen Identität Dehodhat Theytin ist er erster Offizier an Bord der HENCOR FHAN, die unter dem Kommando seiner Verbündeten Ashya Thosso steht. Vetris-Molaud treibt weiter seinen Plan voran, die Jülziish aus dem System zu werfen und er hat zahlreiche Verbündete rekrutieren können, darunter auch den Teleporter Lan Meota.

Die HENCOR FHAN ist im September 1489 NGZ Teil einer Propaganda-Aktion der herrschenden Accayü. Alle paar Jahre wird durch deren Botschafter Acyer Cyyth, dem heimlichen Herrscher im Helitas-System, der Angriff einer gemischten Flotte auf Gloster medienwirksam in Szene gesetzt, um an die Niederschlagung der Terroristen um Vetris-Molaud vor fünfzehn Jahren zu erinnern. Die Machtdemonstration läuft an und die Schiffe bombardieren Gloster. Damit sollen auch die Anhänger Vetris-Molauds, die sich Vetriden nennen, bekämpft werden.

Derweil füttern Vetris-Molauds Verbündete an anderen Stellen die Mitarbeiter des tefrodischen Nachrichtendienstes TN gezielt mit falschen Informationen und sorgen so für Ablenkung. Die TN-Agentin Tahira Ndangi will über Neshan Fenelik in die Organisation der Vetriden eingeschleust werden. Fenelik macht sie mit Tugnal-Orton bekannt, einem angeblichen Nachfahr von Faktor VII, Regnal-Orton. Tugnal-Orton hat sich als Forscher und Kenner der lemurischen Technik einen Namen gemacht und ist ein Anhänger Molauds. Nach seiner Aussage, werden seine besonderen Freunde an Bord der Schiffe, die Gloster angreifen, diesmal eine besondere Entdeckung machen.

Und so kommt es auch. Nach dem medienwirksamen Beschuss wird eine unterirdische Kaverne „entdeckt“, in die ein Einsatzkommando unter Dehodhat Theytin/Vetris-Molaud eindringt. Sie entdecken lemurische Artefakte, Leichen von konservierten Lemurern und sogar konservierte Haluter, die um ein sternenförmiges Objekt gruppiert sind. Eine lemurische Stimme verkündet, dass man die Haluter für unbesiegbar gehalten habe. Die Unbesiegbarkeit würde jedoch nur einem Volk gebühren, den Lemurern. In der Kaverne werden auch Geräte gefunden, die als Kristallkrallen bezeichnet werden und angeblich eine Waffe gegen die Haluter waren.

Der „Entdecker“ der Kaverne, Dehodhat Theytin/Vetris-Molaud, wird vom Tamrat empfangen. Eine der Gespielinnen des Tamrats ist Toio Zindher, die erkennt, dass Dehodhat Theytin nicht der ist, für den er sich ausgibt. Er findet in ihr eine weitere Verbündete. Botschafter Acyer Cyyth verfügt, dass die Kaverne samt Inhalt geborgen und auf dem Mond Achimat untersucht werden soll. Dehodhat Theytin/Vetris-Molaud ist durch die Entdeckung bekannt geworden und Medien spekulieren, dass er auch als Politiker Karriere machen könnte. Ein Zufall spielt ihm in die Hände. Acyer Cyyth möchte den Tamrat loswerden und Dehodhat Theytin als Nachfolger einsetzen. Dehodhat Theytin passt seine Pläne diesen neuen Begebenheiten an. Derweil haben seine Leute Computerviren in die Schiffe der Accayü eingebracht, die die Positroniken übernehmen. Ausgerechnet das Flaggschiff beschießt den Mond Achimat und vernichtet ihn vollständig. Anschließend greift das Schiff mit seiner hilflosen Besatzung die Hauptstadt Apsuma und das Regierungsgebäude an. Eiskalt wartet Dehodhat Theytin, bis die Regierung ausgeschaltet und Millionen Tefroder getötet sind und lässt dann das Flaggschiff der Jülziish abschießen.

Der „Retter“ gibt sich gegenüber dem Volk zu erkennen und der Weg ist für ihn frei zur Machtübernahme. Versuche der Jülziish zur Rückeroberung können vereitelt werden. Nur wenige wissen, dass Vetris-Molaud bei seiner Machtübernahme auch Millionen von Unschuldigen geopfert hat. Neshan Fenelik gehört zu denen, die sich von Vetris-Molaud abwenden wollen. Er will den Massenmörder nicht länger unterstützen. Als er sich Tahira Ndangi offenbart, tötet sie ihn. Sie ist längst zu Vetris-Molaud übergelaufen. 1509 NGZ stellt Toio Zindher dem neuen Tamaron ein weiteres Mitglied des Mutantenkorps vor. Es ist Satafar. Sein erster Auftrag: Er soll sich um Spälneyer kümmern, von dessen Skorpionen Vetris-Molaud noch immer abhängig ist.

 

Rezension:

Zwei Gastautoren, die einen Doppelband schreiben, gab es auch noch nicht in der Perry Rhodan-Serie. Nach Tanja Kinkel steuert diese Woche Gisbert Haefs einen Beitrag zur größten SF-Serie bei. Und auch seine Geschichte hat Vetris-Molaud und dessen zweifelhafte Karriere zum Inhalt. Lag in Tanja Kinkels begonnener Biographie der Schwerpunkt in der Prägung Vetris-Molauds durch seine Krankheit und der Unterdrückung durch die Jülziish, so dreht sich in Gisbert Haefs Roman alles um die Karriere der Hauptfigur, die in der Machtübernahme gipfelt.

Eine weitere Entwicklung des Charakters der Hauptfigur durch den Autor findet nicht mehr statt. Es gibt lediglich noch einige auslösende Momente, die den Charakter der Figur nochmals betonen aber die Prägung der Figur fand letzte Woche statt. Mit der Einführung des „Sorgenkinds“ vergangene Woche konnte zumindest anfänglich der Hauptfigur Sympathie entgegengebracht werden. Die geschilderte Krankheit Vetris-Molauds und die besondere Beziehung zu seinen Geschwistern weckten tatsächlich solche Gefühle. Mit dem Mord am Romanende ging diese Anziehung verloren. In der Darstellung der Figur durch Gisbert Haefs wird die Antipathie zu dieser Figur vorangetrieben. Am Ende steht ein Verbrecher und durch die bereits bekannten Ereignisse der Zusammenarbeit mit dem Atopischen Tribunal scheint der Serie auch ein neuer Superschurke erwachsen zu sein.

Der Werdegang des Schurken durch die beiden Gastautoren ist jedenfalls nachvollziehbar gestaltet worden. Mit dem Charme, den die Hauptfigur insbesondere dem anderen Geschlecht gegenüber einsetzt, übertreibt es Gisbert Haefs ein wenig. Im Gegensatz dazu wird den „Motiven“ der männlichen Gefolgsleute Vetris-Molauds ein wenig die Aufmerksamkeit des Autors versagt. Insgesamt sind die Protagonisten Haefs nicht so ausgefeilt wie die Figuren von Tanja Kinkel. Allerdings kann der Autor mit einem durchdachten Plan punkten, mit dem seine Figuren die Macht an sich reißen. Keine Fortsetzung findet die ambivalente Bewunderung Vetris-Molauds für Perry Rhodan in diesem Roman. Sie wird nur noch in Stichworten am Ende erwähnt. Gerade diesem Attribut der Figur könnte im weiteren Zyklusverlauf allerdings noch eine Bedeutung zukommen.

Fazit: Auch dieser Beitrag zur größten SF-Serie kann sich sehen lassen.


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