Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2742

Psionisches Duell – von Leo Lukas – Handlung:

An Bord der 232-COLPCOR bemerkt Angakkuq, der Wächter und Wirt des Schiffes, dass Richter Matan Addaru Dannoer schlecht aussieht und schwach geworden ist. Der Richter erkundigt sich einmal mehr nach Luna. Doch von Terras Mond fehlt seit einem Jahr und neun Monaten jede Spur. Dannoers Siechtum wird immer häufiger zum Inhalt der Gespräche der beiden Wesen. Der Richter erwägt ins Helitas-System zu fliegen. Die tefrodischen Mutanten könnten ihn mit ihrem Psi-Potential stärken. Richter Chuv hat Einwände gegen dieses Vorgehen, da man einen strategischen Vorteil verspielen würde. Doch Dannoer setzt sich selbst eine Frist von zehn Tagen. Dann will er zur Mutantenschule von Apashem aufbrechen. Der Zufall kommt Dannoer zur Hilfe. Während er mit Angakkuq über Julian Tifflor diskutiert erreicht ein Funkspruch das Schiff. Ein onryonischer Raumvater hat im Zuge der Linearraumkontierung ein starkes Parapotential im Yoster-System in der galaktischen Southside entdeckt. Die 232-COLPCOR nimmt Kurs auf den Planeten Yo.

Auf Yo, dessen Bewohner von Lemuroiden abstammen, ahnt man noch nichts von der Bedrohung. Die Nachfahren der ursprünglichen Siedler haben den Kontakt zur Heimat verloren und sind degeneriert. Eine auf Tausch basierende Gesellschaft hat sich entwickelt. Der Handwerker Kaen Emund aus der Stadt Ays hat viel zu tun. Sein handwerkliches Geschick beschert ihm viele Aufträge. Insgeheim nutzt er jedoch seine Arbeit dazu, Rachepläne zu schmieden. Einige Jahrzehnte zuvor ist ein Raumschiff auf Yenzer, einer Insel vor Ays, abgestürzt. Es gab nur zwei Überlebende. Einer von Ihnen ist der Terraner Jabari Gneppo. Er verfügt über unheimliche magische Fähigkeiten. Emund macht ihn für die Verführung seiner Mutter, die ihn als Kind im Stich ließ, und für den Tod seines Vaters verantwortlich. Er will an dem Usurpator Rache nehmen, der sich den ganzen Planeten untertan gemacht hat. Allerdings sind Kaen Emunds Rachegelüste eher einfach gestrickt. Er will irgendwie in die Nähe des Tyrannen gelangen. Eine Gelegenheit dazu ergibt sich, als ihn sein Halbbruder Stolts, der Lieblingssohn von Jabari Gneppo, mit zur Insel nimmt, damit er in die Dienste seines Vaters eintritt.

Gneppo hat sich dort ein kleines Reich geschaffen. Mit den Frauen, die er mit seinen magischen Fähigkeiten nach Yenzer entführte, hat er zahlreiche Nachkommen gezeugt. Auch seine Kinder verfügen über geheimnisvolle Fähigkeiten. Kaen Emund trifft auf seine Mutter und erfährt vom sogenannten Hüter mehr über die Geschichte von Jabari Gneppo. Der Terraner ist der Nachfahre eines Baalol-700-Klons der Monos-Ära. Im Jahre 1481 NGZ ist er als Fünfjähriger Schuld am Absturz des Schiffes. Nur im wachen Zustand kann Jabari Gneppo seine Fähigkeiten vollständig kontrollieren. Er kann Abspaltungen seiner Persönlichkeit an beliebige Orte schicken und verfügt über hypnosuggestive Fähigkeiten. Im Schlaf können Jabaris abgespaltene Teile jedoch Unheil anrichten. Aus diesem Grund ist auch sein Schiff, die NUR DER LÜGNER IST IN EILE auf Yo abgestürzt. Seine Kinder wachen jetzt über ihn, wenn er schläft.

Inzwischen ist das Schiff des Richters im Anflug auf Yo. Eine Sternwarte entdeckt die 232-COLPCOR. Das Richterschiff kann keine Gefahren entdecken. Das Psi-Potential geht von etwa 40 Wesen aus, die sich auf einer kleinen Insel aufhalten. Matan Addaru Dannoer will in der Nähe landen. Beim Anflug kommt es zu einer ungewöhnlichen Reaktion des Glivtors. Der Stab des Richters nimmt Paraenergie in sich auf und stärkt dadurch Dannoer. Jabari Gneppo ist besorgt. Er hatte sein Fernhinlauschendes Selbst in das anfliegende Schiff gesandt, wo es aufgesaugt wurde. Er bereitet sich mit seinen Kindern auf einen Kampf vor. Kaen Emund repariert mit Anweisungen noch funktionierender positronischer Systeme eine Impulskanone der NUR DER LÜGNER IST IN EILE und das Hyperfunkgerät.

Die erste Attacke auf den Richter, der die mittlerweile gelandete 232-COLPCOR verlassen hat, wird zum Fiasko für Gneppo und seine Sippe. Jabari verliert das Einnehmende Selbst, als er den Richter angreift. Erst im zweiten Versuch, als die Angriffe sich nicht direkt auf Dannoer, sondern seinen Glivtor konzentrieren, zeigt der Atopische Richter Wirkung. Doch der Atope schlägt zurück und tötet einen Sohn Jabaris.

Es kommt zur finalen Begegnung. Der Richter schlägt vor, dass sich Jabari für seine Kinder opfern soll, die er verschonen will. Jabari kontert, dass er seinerseits den Richter vereinnahmen könnte. Matan Addaru Dannoer ist verdutzt und wird von Angakkuq abgelenkt der ebenfalls das Richterschiff verlassen hat. Jabari schnappt die Worte Luna, Repulsor und Onryonen auf. Er mobilisiert alle verbliebene Paraenergie und greift nicht den Richter sondern Angakkuq an. Gleichzeitig schießt die NUR DER LÜGNER IST IN EILE auf die 232-COLPCOR und beschädigt sie schwer. Das Blütenschiff schlägt zurück. Bevor Jabari die Sinne schwinden, sieht er Dannoer schwer verletzt oder gar getötet.

An Bord der EX-41 BOSTON wird ein Funkspruch vom Planeten Yo empfangen. Stolts berichtet, dass seine Welt vom Richter Matan Addaru Dannoer überfallen wurde. Er macht Dannoer verantwortlich für den Tod seines Bruders und seines Vaters. Stolts fordert andere auf, Dannoer anzugreifen. Denn er ist jetzt verwundbar. Sein Vater hat ihn und sein Raumschiff schwer beschädigt.

 

Rezension:

Wieder eine vertane Chance, war mein erster Gedanke nach der Lektüre. An Leo Lukas hat das nicht gelegen. Dem Autor könnte man allenfalls vorwerfen der eigentlichen Auseinandersetzung in seiner Geschichte zu wenig Raum eingeräumt zu haben. Die Gesellschaft der Yos mit ihrem Tauschsystem hat der Autor hingegen eindrucksvoll und mit Liebe zum Detail beschrieben. Ebenfalls beeindruckend zeichnet der Autor die Figur Kaen Emund, aus deren Sicht ein Großteil der Geschichte abläuft. Der Autor lässt den Leser mit dieser Figur tief in die Geschichte eintauchen. Fast schade, dass ab dem Zeitpunkt als durch den Hüter die historischen Fakten bekannt werden, auch die Figur Kaen Emund an Bedeutung verliert.

Wenn ich dennoch von einer vertanen Chance spreche, dann deshalb, weil erneut das Zyklusthema fahrlässig verschleppt wird. Wie letzte Woche schon angemerkt, dürften die Vorstellungen des Autorenteams und der Leserschaft durchaus auseinandergehen, was unter einer über einen langen Zeitraum fesselnden Zyklusstory zu verstehen ist. Während der Zyklus stramm auf sein 1-jähriges zueilt, hat das Expo-Team die Leserschaft auf Diät gesetzt. Zugegeben, wir befinden uns gerade in der Fastenzeit, dennoch wären etwas mehr Hintergrund und mehr Inhalte, gerne auch aus Sicht der Usurpatoren, nicht nur wünschenswert sondern unbedingt erforderlich. So spöttisch-verspielt die Gespräche zwischen dem Richter und seinem Kompagnon auch waren, so nichtssagend waren sie auch.

Vergleicht man den Zyklus mit einem Mehr-Gänge-Menü, dann konnte die Vorspeise, die uns von Andreas Eschbach kredenzt wurde, überaus überzeugen. Und auch die folgende Suppe war geschmackvoll gewürzt. Mittlerweile befinden wir uns beim Hauptgericht und der große Fleischgang ist zäh wie Leder. Ob es noch ein Zwischengericht geben wird, wissen nur die Köche. Und die laufen momentan Gefahr, dass die Leser vor dem Dessert aussteigen.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:


Kommentare

Schreibe einen Kommentar