Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2739

Die Sternenrufer – von Uwe Anton – Handlung:

Im Pethpar-System bereitet sich das Volk der Vidriten auf den ersten bemannten überlichtschnellen Raumflug vor. Auf den beiden Astronauten der PATHADD, der Vidritin Thiajin und ihrem Bordingenieur Khild, liegen die ganzen Hoffnungen des Volkes. In einer Zeremonie werden die beiden Pioniere von Regierungschef Chanpaja, dem Vhemej der Vidriten, verabschiedet. Dann bringt sie ein Shuttle in die Umlaufbahn von Celld, dem Trabanten ihrer Heimatwelt Vi. Die PATHADD wurde im Orbit von Celld zusammengebaut. Die beiden Astronauten gehen an Bord und starten die Mission. Nach einer längeren Beschleunigungsphase mit den Sublichttriebwerken soll das neue Transitionstriebwerk in Betrieb gehen und einen ersten Sprung bis auf die Bahnebene des 17. und äußersten Planten des Systems durchführen. Die Transition gelingt. Als die PATHADD materialisiert erscheint ein onryonisches Schiff und eröffnet das Feuer.

Perry Rhodan ist mit Neacue an Bord der KOLOSHO in das Pethpar-System geflogen. Die Lucbarni Osueo, dessen Sohn Voanos und Venerayke begleiten den Terraner. Rhodan hatte von den Lucbarni-Wissenschaftlern auf Jacpruna erfahren, dass die Vidriten merkwürdige Funkbotschaften versenden, die in ganz Larhatoon zu empfangen seien. Den Signalen liegt ein paramechanisches Wasserzeichen zugrunde, das Rhodan nutzen möchte, um eine geheime Nachricht einzuschmuggeln. Sollte Hilfe aus der Milchstraße eintreffen, könnte vielleicht Gucky auf diese Botschaft aufmerksam werden. Doch zunächst muss Rhodan mit seinen Begleitern hilflos die Aktion der Onryonen verfolgen. Nach der Vernichtung der PATHADD sammelt der 1600m-Raumer der Onryonen die Trümmer mit einem Traktorstrahl ein. Auch ein Überlebender wird von den Onryonen geborgen. Dann setzt das Schiff Kurs auf den vierten Planeten Vi.

Auf der Heimatwelt der Vidriten ist die Aufregung groß. Der onryonische Kommandant der OUKEVOY, Vassanar Ghesscy, nimmt Kontakt mit Chanpaja, dem Vhemej der Vidriten auf. Er bedauert den Verlust der PATHADD, den er als Unfall darstellt. Ghesscy verschweigt, dass die Vidritin Thiajin überlebt hat. Ihr Gedächtnis sollte eigentlich gelöscht werden, allerdings haben die Onryonen das nicht hinbekommen. Chanpaja ist misstrauisch, allerdings hat er keine Möglichkeiten, die Aussagen der Fremden zu überprüfen. Vassanar Ghesscy verspricht dem Volk der Vidriten einen Technologietransfer. Insbesondere sollen sie Linearantriebe erhalten. Die Entwicklung der unsicheren Transitionstriebwerke sei einzustellen. Auch die Funkbotschaften sollen eingestellt werden.

Die KOLOSHO ist unterdessen getarnt in der Nähe der Hauptstadt Thej Bego gelandet. Rhodan macht sich zusammen mit Neacue auf den Weg in die Stadt. Da die Vidriten etwas kleiner als Menschen sind und nur 1 Auge besitzen, verschafft sich Rhodan eine Tarnung. Er „kauft“ auf einem Markt einen Sichtschutz für den Kopf und Kleidung. So gerüstet will er an Bord der OUKEVOY gelangen und die Vidritin Thiajin befreien. Tatsächlich sind die Onryonen davon überzeugt, dass sie alleine im Pethpar-System sind und von den Vidriten keine Gefahr droht. Nach ihrer Landung veranstalten sie Besichtigungstouren an Bord der OUKEVOY und Rhodan kann dank Neacues Hilfe an Bord gelangen und die Vidritin Thiajin befreien. Er übergibt sie den vidritischen Behörden und kann den Vhemej der Vidriten von der Gefährlichkeit der Onryonen überzeugen. Rhodan darf mit Genehmigung von Chanpaja die Signatur SOS PR in der Funkbotschaft der Vidriten unterbringen. Chanpaja, nun über das Atopische Tribunal informiert, kann Vassanar Ghesscy überzeugen, die Sendungen der Vidriten aus religiösen Gründen weiterlaufen zu lassen.

Doch mittlerweile sind die Onryonen den Aktivitäten Rhodans auf die Spur gekommen. Sie haben auch das getarnte Lucbarnischiff entdeckt. Rhodan, der sich am Ziel seiner Mission wähnt und gerade auf dem Rückweg zur KOLOSHO ist, wird Zeuge, wie ein Kampfgleiter der Onryonen das Schiff vernichtet. Die drei Lucbarni werden herausgeschleudert. Noch bevor Rhodan begreift was passiert, wird auch der Kampfgleiter der Onryonen abgeschossen und es dringen mehrere larische Antlitzraumer in die Atmosphäre von Vi ein. Die OUKEVOY vollzieht einen Alarmstart und wird vernichtet. Die Larenschiffe tragen das Antlitz von Avestry-Pasik, dem Anführer der Proto-Hetosten. Der Rebellenführer hat den Hetork Tesser gefunden.

 

Rezension:

Nach acht Heften in Folge endet vorerst der Alleingang Perry Rhodans gegen eine ganze Galaxis und gegen das Atopische Tribunal. Wenn es dann in einigen Wochen dort weitergeht, muss Rhodan als nächstes Ziel die Proto-Hetosten auf seine Seite ziehen. Gelingt ihm das nicht, geht es eben weiter im Alleingang gegen Larhatoon, Atopisches Tribunal und zusätzlich auch noch gegen die Rebellen. Wie gut, dass Bostich mit von der Partie ist. Mit dem Haluterarm kann der Vorsitzende des Galaktikums Rhodan wirklich gut unterstützen und zusammen werden sie der Galaxis den Frieden bringen. In der zweiten Zyklushälfte, so gegen Heft 2797 kehrt das dynamische Duo in die Milchstraße zurück und bläst auch dort zum Frontalangriff. Alle Zurückgebliebenen – im räumlichen Sinne – waren natürlich in der Zwischenzeit völlig tat- und chancenlos gegen das Atopische Tribunal und haben nur auf die Rückkehr des Vernichters von Allem gewartet. Kritiker könnten nun einwenden, ich übertreibe maßlos. Schließlich ist da ja noch der selbsternannte Retter des Universums, dem durchaus zuzutrauen ist, Rhodan zu unterstützen. Neu wäre indes, dass sich die Galaktiker mal selbst etwas gegen die Aggressoren einfallen lassen würden. Doch ich bezweifle, dass sich Vandemaan und Montillon das getrauen. Die Serie heißt immer noch Perry Rhodan und der Held muss die schwierigen Dinge alleine erledigen und darf sich von ein paar Billiarden potentiellen Unterstützern nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.

Soweit der Ausblick auf die weiteren Abläufe. Was gibt es zum Roman von Uwe Anton zu sagen? Der Autor führt den Leser zügig in die Welt der Vidriten ein. Die kleinen Zyklopen sind mir richtig ans Herz gewachsen. Auch der Hauptfigur des Autors ist das Schicksal der Vidriten nicht egal. In der Folge lässt Uwe Anton unseren Helden in eine eigentlich aussichtslose Mission gehen. Perry Rhodan in der Tarnung eines Shetorners zwängt sich in einen lucbarnischen Schildkröten-Anzug, setzt sich eine Brille und einen Turban auf, entert den Onryonenraumer und befreit Thiajin. Im Anschluss kann er die Vidriten, die erstmals Außerirdischen begegnen, von seinen guten Absichten und den bösen Absichten der Onryonen überzeugen, sein Signal in der Sendeanlage hinterlassen und den Planeten zusammen mit seinen neuen Verbündeten verlassen. Ach nein, zum Schluss vereitelt das Auftauchen des Rebellenführers den erfolgreichen Abschluss von Rhodans Mission. Auch Uwe Anton ist das Vorgehen seines Helden nicht ganz geheuer. Er lässt den Leser ein ums andere Mal wissen, wie bescheuert eigentlich die Aktionen des Unsterblichen sind.

Nun ja, die Kommandoaktion des Helden kam tatsächlich etwas zu glattgeschliffen daher. Richtig mitfiebern konnte man an keiner Stelle. Etwas unausgegoren erschien auch der 5-tägige Beschleunigungsflug des Vidritenschiffs auf halbe Lichtgeschwindigkeit. Der Autor schiebt später im Roman noch eine Erklärung hinterher, bzw. lässt er Rhodan an späterer Stelle über diese Daten sinnieren. Ohne es nachzurechnen, plausibel erschien mir das nicht. Andererseits blieb dem Autor auch nicht genügend Raum für eine mathematische Beweisführung. Am Ende drängelte der Stoff und der Showdown kam, wie auch die Szenen an Bord der OUKEVOY, etwas gehetzt daher.

Trotz dieser Drängelei vermisste ich im Roman eine Rückblende auf Rhodans Erlebnisse bei der Benutzung des Atopischen Synaptors. Susan Schwartz hatte das letzte Woche sehr eindrucksvoll geschildert und dem Unsterblichen Perry Rhodan Empfindungen wie nie zuvor erleben lassen. Es ist schade und auch wenig plausibel, wenn diese Eindrücke in der im direkten Anschluss ablaufenden Handlung von Uwe Anton nicht mehr erwähnt werden. Hier wäre das Zusammenspiel der Autoren wichtig gewesen und blieb leider aus.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:


Kommentare

Schreibe einen Kommentar