Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2734

Der Wald und das Mädchen – von Uwe Anton – Handlung:

Der Raumvater GYUDOON mit Perry Rhodan, Gaumarol da Bostich, Neacue und Avestry-Pasik an Bord hat den Planeten Volterhagen erreicht. Mit Hilfe seiner Drohnen lässt Avestry-Pasik einige Explosionen an Bord auslösen. Das Schiff wird zu einer Notlandung gezwungen. Im Chaos will der Lare die beiden Galaktiker überwältigen, doch Rhodan schlägt Avestry-Pasik bewusstlos. Er und Bostich kapern mit Hilfe von Neacue einen Gleiter und verlassen das angeschlagene Schiff. Der Flug der GYUDOON hätte zum Raumhafen von Stozer gehen sollen, eine larische Küstenstadt, die zu Rhodans Entsetzen vom onryonischen Technogeflecht überwuchert ist. Der Terraner und der Arkonide weichen der der Stadt aus und landen in der Nähe des Forschungszentrums Narotaak, das Rhodan aus seinen Erinnerungen von vor 1500 Jahren noch vage bekannt ist. Sie landen in einem Wald und machen sich zu Fuß auf den Weg.

Zur gleichen Zeit wird der Lare Pester-Kord mit einer verschlüsselten Nachricht über zwei Personen informiert, die sich auf Volterhagen auf der Flucht befinden. Pester-Kord ist Wissenschaftler in Narotaak und gehört zur Organisation der Proto-Hetosten. Er beginnt damit Ermittlungen anzustellen.

Der Wald erweist sich als äußerst gefährlich. Zweimal werden die beiden Aktivatorträger von Insekten und Pflanzen angegriffen. In beiden Fällen wird den beiden Unsterblichen ein Gift injiziert. Nur dank ihrer Zellaktivatoren können sie die Angriffe überleben. Die Drohnenmaske hat Rhodan mittlerweile abgelegt, damit Avestry-Pasik ihrer Spur nicht folgen kann. Mittlerweile ist es Nacht geworden und mitten im Wald treffen die beiden Männer auf ein larisches Kind. Das Mädchen im Alter von ca. 10 Jahren scheint keine Angst zu haben. Schnell wird Rhodan klar, woran das liegt. Das Mädchen, das sich als Than-Deneec vorstellt, ist in Begleitung von Yupper, wie sie das sechsbeinige Tier nennt. Yupper ist ein Yazad und schützt das Mädchen vor allen Gefahren des Waldes. Als sie angegriffen werden, fällt Yupper rasend schnell über die angreifenden Tiere her. Allerdings bricht Bostichs noch frische Armverletzung wieder auf.

Than-Deneec bringt sie nach Narotaak, damit der Arkonide medizinisch versorgt werden kann. Die Larin hält sie für Shetorner, ein Zweigvolk der Laren. Than-Deneec hat im Außenbereich des Forschungszentrums eigene Labore und einen Wohnbereich. Mehrere Yazad halten sich in der Wohnung auf. Zur Überraschung von Rhodan kündigt das Mädchen an, für Bostich einen neuen Arm nachwachsen zu lassen. Sie analysiert dazu das Genom des Arkoniden. Sie erkennt, dass der Arkonide nicht der ist, für den er sich ausgibt. Allerdings scheint sie das nicht zu beunruhigen, solange die beiden keine Onryonen sind. Perry Rhodan darf die Terminals der Wohnung benutzen. Er stellt Recherchen an. Das Atopische Tribunal hat Larhatoon in Domänen aufgeteilt und eine strenge Völkertrennung durchgesetzt. Die vom Volk der Suolsonari geschaffenen Sternenportale wurden später von den Onryonen zum Teil demontiert. Nur die großen Relaisstationen wurden den Tolocesten unterstellt und in Richtung Milchstraße ausgebaut. Die Informationen sind zum Teil widersprüchlich, insbesondere die zeitlichen Abfolgen verwirren Rhodan.

Auch von Than-Deneec bekommt Rhodan bei einem erneuten Ausflug in den Wald mehr Informationen. Sie betreibt wie andere Laren auch, genetische Forschungen. Der Genetikpool Volterhagens ist ideal dafür. Die Yazad sind Schimären, die mit dem genetischen Code eines unbekannten Lebewesens geschaffen wurden. Der genetische Code ist auch im Körper der Larin, die mehrere hundert Jahre alt ist. Rhodan wird schwindlig, als er erkennt, dass es halutische Gensequenzen sind, die von Tolots totem Kind stammen. Nach einigen Tagen ist Bostichs Arm nachgewachsen. Von Than-Deneec erhalten die beiden Männer noch kosmetische Masken, die sie besser als Shetorner durchgehen lassen und einige Geldmittel. Im Gegenzug versichert Rhodan, dass sie nichts gegen die Larendomäne unternehmen werden. Die beiden Unsterblichen reisen in die Stadt Elesen-Canash und können dort eine Passage auf der BLOSSTER-CYV buchen, die zur Heimatwelt der Shetorner fliegen wird. Rhodan erfährt aber auch, dass ein Lare namens Voruder-Paac, Kommandant der HOPTCHER-VOIC auf der Suche nach den geheimnisvollen Wurzeln der larischen Zivilisation ist. Er trifft sich mit dem Laren und kann ihn mit seinen Kenntnissen vom Hetos der Sieben beeindrucken.

Als Rhodan und Bostich an Bord der BLOSSTER-CYV gehen, werden sie dort von Mitgliedern der Proto-Hetosten gestellt. Pester-Kord hat die Spur zu den beiden Unsterblichen über Than-Deneec bis nach Elesen-Canash verfolgen können. Rhodan und Bostich können den Angriff abwehren. Nicht zuletzt deshalb, weil Bostichs neuer Arm ebenfalls halutische Erbinformationen enthält und er den Arm strukturverdichten kann. Mit Hilfe von Neacue können die beiden Männer das Schiff verlassen und gehen zur Freude von Voruder-Paac an Bord der HOPTCHER-VOIC. Ihr Ziel ist das Kontrafaktische Museum auf Axxallia-Annor.

 

Rezension:

In seinem fünften Beitrag zum laufenden Zyklus hat es Uwe Anton etwas ruhiger angehen lassen, als in seinen anderen Romanen. Abgesehen natürlich vom literarischen Diskurs aus Heft 2732. Zwar gibt es gleich zu Beginn den erzwungenen Ausstieg aus der zur Notlandung gezwungenen GYUDOON und direkt im Anschluss den Kampf gegen Flora und Fauna Volterhagens, dennoch kristallisierte sich die Absicht des Autors schnell heraus, seinen beiden Hauptfiguren nicht allzu viel Last auf die Schultern zu legen. Bostich war durch seine Verletzung bei der Flucht von der Dunkelwelt gehandicapt und jetzt auch noch Rhodan zu verletzen, wäre sicher übertrieben gewesen.

Von daher liegt der Schwerpunkt von Uwe Antons Roman darin, einen Bogen über 2000 Hefte zu spannen und den Larenzyklus mit dem aktuellen Zyklus zu verknüpfen. Echte Berührungspunkte gibt es nur wenige, laut Roman sind es gerade mal drei Orte in der Larengalaxis, die mehr oder weniger bekannt sind. Volterhagen ist einer dieser Orte und daher verwundert es ein wenig, dass der Aufenthalt für die beiden Hauptfiguren dort nur von kurzer Dauer ist. Da im letzten Roman erwähnt wurde, dass Volterhagen mehrmals von einer Richterin des Atopischen Tribunals besucht wurde, schien dieser Handlungsort eine größere Bedeutung zu haben, auch wegen dem Vae-Metall und dem Bau einer Waffe. Es bleibt abzuwarten, ob und wann Rhodan und Bostich dorthin zurückkehren.

Der Autor findet aber bei seinem Griff in die Serienvergangenheit noch einen anderen Berührungspunkt. Auf Volterhagen starb das einzige Kind von Icho Tolot und 1500 Jahre später ist die halutische Erbinformation zum Spielball larischer Genetiker geworden. Während der Autor in diesen Passagen also 2000 Hefte erfolgreich überspringt und recht interessant gestaltet, ist es ihm nicht gelungen, die Geschehnisse der letzten drei Hefte in ähnlicher Souveränität zu verknüpfen. Er oder das Exposé übersehen einige Details aus dem Roman der Vorwoche, seien es Rhodans Kenntnisse der neueren larischen Sprache, die letzte Woche aufgefrischt wurden und nun wieder verschütt gegangen sind oder die Kenntnis vom Gravokompressor, die Rhodan bei seiner Teilnahme an der intradimensionalen Erweiterung der Aiunkko erhielt und nun wieder vergessen hat.

Allerdings sind diese Fehler nicht so gravierend und man kann auch die Wiederholungen zum x-ten Galaxiendurchlauf tolerieren. Weniger gefiel erneut das Zusammenspiel der Figuren Rhodan und Bostich. Dass der Held und Namensgeber der Serie den dominanten Part übernehmen würde, war klar. Dass die Gedankengänge des Vorsitzenden des Galaktikums allerdings derart schwach angelegt sein würden, ist schon arg peinlich. Abgesehen davon, dass die beiden Protagonisten seit Wochen durchs halbe Universum reisen und keinen einzigen vernünftigen Dialog von den Autoren spendiert bekommen, mangelt es den Gedankengängen, die Bostich von sich geben darf, auch noch an Tiefe.

Auf Seite 53 darf der Arkonide nämlich seine Ziele abstecken. Er will in die Milchstraße zurückkehren, dort eine Expedition nach Larhatoon in Marsch setzen, die Sternenportale erobern und dann das Tribunal ausschalten. Der Autor übersieht dabei, dass sich am Kräfteverhältnis Atopisches Tribunal vs. Galaktikum seit der Inhaftierung der beiden Fraktoren nichts geändert hat. Die Ziele des Herrn Bostich sind kindisch. Es wäre schön, wenn den beiden Hauptfiguren mal wieder ein Dialog spendiert werden würde, der auch den Stellenwert dieser Figuren wiederspiegelt. Allerdings lässt Bostichs neuer „Handlungsarm“ eher vermuten, dass die Autoren den Dialogen aus dem Weg gehen und mehr auf Showeffekte setzen. Vielleicht kann Leo Lukas nächste Woche etwas Schwung in die gequälten Dialogszenen von Rhodan und Bostich bringen.

 


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