Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2722

Altin Magara – von Michael Marcus Thurner – Handlung:

Die vier Eroberer sind im Auftrag von Vetris-Molaud auf Terra gelandet. Rücksichtlos verschaffen sich die Tefroder alle Informationen zur Identität und zum Aufenthaltsort ihrer Zielpersonen. Sie machen Jagd auf Zellaktivatorträger. Die Überstellung eines Fraktors an die Onryonen würde dem Hohen Tamrat den ausgelobten Zellaktivator sichern.

Im Büro der Solaren Premier treffen sich Ronald Tekener, Gaumarol da Bostich und Perry Rhodan und besprechen das weitere Vorgehen. Tekener will Bostich in einem Sicheren Haus der USO unterbringen. Der Imperator stimmt überraschend schnell dem zur Auswahl stehenden Versteck in Istanbul zu. Tekener sucht vor dem Abflug noch Gucky auf und Rhodan geht eigenen unbekannten Aktivitäten nach, nachdem er sich mit einer überraschend intimen Geste von Tekener verabschiedet hat.

Im zur Jahreszeit sehr heißen Istanbul werden Tekener und Bostich von den ortsansässigen Agenten der USO im Sicheren Haus, das als Reptiliengeschäft getarnt ist, untergebracht. Bostich, dem das Stillhalten missfällt, beginnt sogleich damit Kontakt zu den ebenfalls in Istanbul operierenden Agenten der Arkoniden aufzunehmen. Sehr zum Missfallen Tekeners besucht ein Mitglied des arkonidischen Geheimdienstes Tu-Ra-Cel, der Arkonide Caraner, den Imperator. Der Celista bekommt von Bostich den Auftrag, die auf der Erde lebenden Arkoniden auf eine Rückeroberung Arkons einzuschwören.

Das tefrodische Mutantenkorps hat trotz aller Sicherheitsmaßnahmen die Spur der beiden Zellaktivatorträger nach Istanbul verfolgen können. Der Aufenthaltsort der beiden Unsterblichen wird durch die Vitaltelepathin Toio Zindher schnell eingegrenzt. Die Sicherheitsmaßnahmen des Verstecks stellen jedoch auch für das Technik-Genie Trelast-Pevor ein kaum zu überwindendes Hindernis dar. Den Tefrodern kommt die Sorglosigkeit Bostichs entgegen. Gegen den Widerstand Tekeners will Bostich an einer Versammlung von Arkoniden teilnehmen. Die beiden Unsterblichen tragen ihren Streit mit zwei Spielen Garrabo und Schach aus. Gewinnt Tekener eine Partie oder erreicht ein Patt, will Bostich im Versteck bleiben. Der Imperator gewinnt beide Partien.

Bostich verlässt das Versteck der USO, begleitet nur von einigen Agenten des Tu-Ra-Cel. Allerdings folgt der Smiler den Arkoniden heimlich. In einem türkischen Dampfbad schlagen die Attentäter zu. Tekener hat für kurze Zeit Bostich und seine Begleiter aus den Augen verloren. Er kommt noch rechtzeitig und greift in den Kampf ein. Dabei tötet Tekener Trelast-Pevor. Den anderen Tefrodern gelingt die Flucht, wobei der Smiler erstmals erkennt, dass es sich bei den Attentätern um Mutanten handelt, denn einer von Ihnen ist Teleporter. Attilar Leccore wird von Tekener instruiert und verspricht Unterstützung bei der Suche nach den Tefrodern.

Bostich und Tekener wechseln das Versteck. Die Zelle der Tu-Ra-Cel liegt im Herzen der Goldenen Kavernen, einem über tausend Jahre alten Stadtteil. Doch auch die tefrodischen Mutanten haben das neue Quartier der Unsterblichen in Altin Magara ausgemacht. Satafar gelingt es in der Maske eines Kindes Tekener aus dem Haus zu locken. Zur gleichen Zeit setzen die Tefroder das ganze technische Equipment ihres getöteten Kollegen gegen die Unterkunft der Arkoniden ein. Toio Zindher wird von Lan Meota durch den Schutzschirm teleportiert. Die Mutantin greift Bostich an. Vor dem Haus treffen Satafar und Tekener aufeinander. Tekener will das vermeintliche Kind schützen und wird von den riesigen Kräften Satafars überrumpelt. Ehe sich der Unsterbliche versieht, fügt ihm Satafar schreckliche Wunden bei.

In Terrania kann Perry Rhodan kaum glauben, was die Trividstationen weltweit übertragen. Aus Istanbul steigt die Projektion einer Spiralgalaxis in den Himmel und verkündet den Tod eines Zellaktivatorträgers. Bostich oder Tekener? Wen hat es getroffen?

 

Rezension:

Michael Marcus Thurner gelingt eine abwechslungsreiche und zuweilen auch spannende Geschichte. Die dramatischen Szenen konzentrieren sich allerdings auf die letzten 3 Seiten des Romans. Thurner schließt mit einem doppelten Cliffhanger seine Geschichte, die in der nächsten Woche ihre Fortsetzung findet.

Bis zum dramatischen Höhepunkt bietet Thurners Roman gute Unterhaltung. Der Autor punktet mit flottem Erzählstil und schönen Beschreibungen. In einigen Abschnitten hat Michael Marcus Thurner das Lokalkolorit Istanbuls gut eingefangen, beispielsweise in der Szene, als sich Bostich und Tekener auf der Terrasse des Reptilienhauses aufhalten oder in dem Hamam. Auch Altin Magara wird anschaulich beschrieben ohne dass sich der Autor zu sehr im Detail verliert, denn vordergründig galt es noch immer eine Agentengeschichte zu schreiben. Die Geschichte hat der Autor zu jeder Zeit im Griff, wenngleich er es nicht schafft, die Stärken und Schwächen der einzelnen Parteien plausibel herauszustellen.

Der Verlauf der Geschichte überrascht daher etwas, ohne allerdings ein Verdienst des Autors zu sein. Im Vollbesitz ihrer geistigen und technischen Fähigkeiten können die vier Eroberer Bostich bei schwachem Eigenschutz außerhalb seines gewählten Domizils nicht gefangen nehmen. Mehr noch, durch den gescheiterten Angriff auf seine millionenäugige, allessehende, alleswissende Erhabenheit geben die Angreifer ihren wichtigsten Vorteil auf. Sie offenbaren ihre Parafähigkeiten. Es verwundert daher, dass Tu-Ra-Cel, TLD und USO zusammen am Ende sich derart auf eigenen Terrain überrumpeln lassen. Nun ja, es ist der erste Teil eines Doppelbandes und wie schon Severus Snape anmerkte, wir sollten den Dingen die Gelegenheit geben, sich zu entwickeln. Vielleicht kann uns der Österreicher im zweiten Teil nächste Woche doch noch richtig überraschen.

Der Background, dafür kann der Autor allerdings nun wirklich nichts, störte allerdings etwas die Geschichte. Der mächtigste Mann der Galaxis versteckt sich auf Terra in Istanbul. Am Anfang des Romans stellen Tekener, Bostich und Rhodan fest, dass sich das Atopische Tribunal im Verborgenen perfekt vorbereitet hat und sich auch von Rückschlägen nicht beirren lässt. Seltsam, wenn dann Tekener und Bostich nur wenig später in Deckung gehen, um abzuwarten, dass sich die Lage beruhigt. Von einer Beruhigung der Lage können die beiden Figuren unmöglich ausgehen. Die Einschwörung einiger auf Terra lebender Arkoniden zur Rückeroberung des Arkonsystems ist ja ganz nett und dient in der Geschichte dazu, Bostich aus dem Haus zu locken. Ernsthaft können diese Aktivitäten vom Expo-Team nicht gemeint sein.

Über einige weitere Schwächen kann man hinwegsehen. Beispielsweise kann das Technikgenie der Tefroder die Barrieren des Sicheren Hauses der USO nicht überwinden, dennoch bekommt er aus dem Haus die Information, dass Bostich einen Spaziergang plant.

Insgesamt kann man zufrieden sein. Der dritte Roman in Folge, der gute Unterhaltung bot, dabei allerdings so geschrieben wurde, dass erst im Roman der nächsten Woche die Dramatik ihren Höhepunkt erreicht. Wir werden erfahren, ob all die technischen Gimmicks, die Thurner im Roman erwähnte und drei Geheimdienste mit Kenntnis dreier Mutanten sich tatsächlich haben überrumpeln lassen. Und wir werden erfahren, ob Bulls Trick aus dem Neuroversum-Zyklus mit seinem vorgetäuschten Ableben eine Neuauflage erfährt.

 


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