Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2717

Vothantar Zhy – von Susan Schwartz – Handlung:

Im Arkon-System haben die beiden Gestaltwandler Gemian Ocary und Vloster Shyogh wichtige Personen übernommen. Der Auftrag für die Jaj lautet schlicht: Arkon muss fallen.

Unterdessen sieht sich Vizeimperator Tormanac da Hozarius vor mehrere Herausforderungen gestellt. Immer mehr hochbegabte junge Arkoniden quittieren den Dienst in der Verwaltung des arkonidischen Sternenreichs und geben sich dem Messingträumen hin. Aus der Zeit der vergeblichen Aktivierung seines Extrasinns hat ihn zudem eine Spätfolge eingeholt. Tormanac leidet an der Krankheit Morbus Khesdar, die zu Gedächtnisaussetzern bei ihm führt, die er als Pause bezeichnet. Sein Ratgeber Ghlesduul ist ihm keine Hilfe mehr. Der Naat ist vor 18 Jahren gestorben. Hin und wieder hält der Vizeimperator Zwiesprache mit dem in einer Kyrogruft liegenden Leichnam. Am 24. August 1514 sieht sich der seit 14 Jahren regierende Tormanac der größten Herausforderung gegenüber. Während er sich im Regierungssitz aufhält wird Raumalarm gegeben. Am Rande des Systems erscheinen in 8 Wellen zu je 10.000 Schiffen die Onryonen. Die 80.000 Schiffe riegeln das System schnell ab. Tormanac reagiert schnell und lässt den Kristallschirm aktivieren. Vorerst ist Arkon geschützt. Allerdings rätseln der Vizeimperator und seine Berater darüber, warum die Onryonen vor und nicht im System den Linearraum verlassen haben.

An einem anderen Ort auf Arkon hat die Arkonidin Yscrou da Scadgasd, verantwortlich für den Kristallschirm, das Signal Vothantar Zhy von Vizeimperator Tormanac da Hozarius empfangen. Das bedeutet absolute Funkstille und Aktivierung des Kristallschirms. Sicherheitschef Faldyr ruft seine Chefin nach Subtor, der Leitstelle für den Kristallschirm auf Arkon III. Es gab Sicherheitsverstöße beim Zugriff auf den Kernbereich der Anlage. Stunden nach dem Onryonenaufmarsch meldet sich der Onryone Kalosd Xallavor per Funk und stellt seine Forderungen. Der Schutzschirm soll abgeschaltet, die Landung auf Naat genehmigt und der Fraktor Bostich ausgeliefert werden. Vizeimperator Tormanac da Hozarius lehnt die Forderungen ab und fordert die Onryonen auf, den Kugelsternhaufen Thantur-Lok zu verlassen. Xallavor wendet sich in einem offenen Funkspruch an alle Arkoniden. Er lobt einen Zellaktivator für die Überstellung Bostichs aus.

Am selben Tag treffen sich in Quinto-Center Ronald Tekener und Monkey mit einer Abgesandten Bostichs. Tekener, dessen neues Herz aus eigenen Gewebe nachgezüchtet wurde, hat den Unfall noch nicht vollständig verarbeitet. Die Arkonidin De-Len Melia des Thai-Khasurn Erestide überbringt eine Bitte Bostichs. Lordadmiral Monkey soll den persönlichen Schutz seiner Erhabenheit übernehmen. Der Lordadmiral lehnt diese Bitte ab und schickt stattdessen Tekener. Mit der ARGO macht sich der Smiler auf dem Weg zum Treffpunkt mit Bostichs neuen Flaggschiff. Der Unsterbliche erhält gleich einen ersten Eindruck von der GOS`TUSSAN II. Der Gigant enttarnt sich am Zielort in nur 1000km Entfernung zur ARGO und konnte vorher nicht angemessen werden. Die ARGO landet auf einer der Polkappen des Giganten und Tekener trifft sich mit Bostich in dessen privaten Räumen. Dem Terraner fällt ein ungewöhnliches Verhalten an Bostich auf. Der Arkonide zögert häufiger bei seinen Antworten und scheint seinem Extrasinn zu lauschen, nur dass diese Lauschpausen ungewöhnlich lange dauern. Der Smiler kann sich keinen Reim darauf machen. Die GOS`TUSSAN II nimmt Kurs auf Arkon.

Yscrou und Faldyr untersuchen die Sicherheitsverstöße und vermuten, dass die Onryonen Personal der Anlage gekauft oder ersetzt haben. Sie kommen Unregelmäßigkeiten beim Personal auf die Spur. Die Mitarbeiterin Thala meldet zudem ein ungewöhnliches Verhalten ihres Kollegen Temmer. Yscrou und Thala stellen mit einem Trupp Sicherheitsleute den Arkoniden Temmer. Wie sich schnell herausstellt, ist Temmer ein Gestaltwandler. Der Jaj hat zahlreiche Sprengkörper in Subtor angebracht und sprengt den ganzen Komplex in die Luft. Auf einen Selbstmordattentäter war Yscrou nicht vorbereitet. Mit Thala und einigen Überlebenden von Subtor kann sie sich über einem Transmitter in die eigentliche Schaltstation Vothantar Zhy retten. Dort angekommen hat die Kommandantin das Gefühl einen schweren Fehler begangen zu haben.

Im Arkon-System wird erneut Alarm gegeben. Ein unbekanntes riesiges Objekt nähert sich getarnt und in Sprüngen dem Arkon-System. Auch die GOS`TUSSAN II ist mittlerweile getarnt am Ort des Geschehens eingetroffen und beobachtet, wie sich ein 8,6km langes Ellipsoid vor dem Kristallschirm enttarnt. Ein Funkspruch wird empfangen. Der Atopische Richter Chuv verlangt an Bord der CHUVANC den Einflug in das Arkon-System zu weiteren Verhandlungen. Vizeimperator Tormanac da Hozarius nimmt den Funkspruch entgegen. Richter Chuv zeigt sich in der Übertragung als mehr als 2m großer Humanoide mit blassblauer Haut, breiten Schultern, kleinen Kopf, hellblauen runden Augen und anstelle der Nase einen unterarmlangen Rüssel, der in Greiflappen endet.

Während des Gespräch, das auch an Bord der GOS`TUSSAN II verfolgt wird, beschleunigt die CHUVANC in Richtung des Kristallschirms. Tormanac warnt den Richter vor einem Kontakt mit dem Schirm. Chuv unterbricht die Verbindung und die CHUVANC erreicht den Kristallschirm. Dort verschwindet das Schiff des Richters und es bildet sich eine Art Schlauch durch den Kristallschirm. Onryonische Schiffe in der Nähe nehmen Kurs auf den Durchbruch ins Arkon-System und Bostich befiehlt den Angriff.

 

Rezension:

Erneut sind Gestaltwandler Bestandteil einer Geschichte der Gastautorin Susan Schwartz, deren Beiträge zur Serie mittlerweile regelmäßiger und häufiger erscheinen, als die Romane so mancher Team-Autoren. Gleich zu Beginn fällt ein seltsamer Satz zum Vorgehen eines der Jaj ins Blickfeld. Die Autorin teilt den Lesern in einem beinahe schon beschwichtigenden Tonfall mit, dass der Jaj nicht aus Freude töten würde sondern weil es seine Aufgabe sei. Und weiter schreibt sie, dass der Jaj nicht grausam vorgehen würde. Dem Jaj käme es auf einen sanften, schmerzlosen und unwissenden Tod an. Wie wäre es mal mit einem gemeinsamen Roman von Susan Schwartz mit Christian Montillon? Das Ergebnis könnte interessant sein!

Zurück zur Geschichte. Nach der kurzen Einführung der Gestaltwandler ist das Ziel der Saboteure schnell ausgemacht. Es folgt die Einführung der Figur Tormanac da Hozarius mit zahlreichen Rückblicken. Die Figur des Vizeimperators ist in diesem Zyklus bislang nur namentlich erwähnt worden, der letzte Auftritt der Figur ist schon länger her und fand im Heft 2655 statt. Von daher waren die Reminiszenzen angebracht, die der Autorin auch gut gelungen sind, weil sie zahlreiche Verknüpfungen zu aktuellen Geschehnissen enthielten. Nachdem der Leser derart auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht wurde, griff sich Susan Schwartz den Smiler und verpasste ihm einen psychologischen Knacks, den die Figur sich aus den Ereignissen des letzten Einsatzes auf ITHAFOR-5 geholt hatte. Dieser Part ist Susan Schwartz weniger gelungen. Nicht, dass es nicht mal an der Zeit war, dem ewigen Draufgänger Tekener mal eine menschliche Note zu geben, sondern eher aus dem Grund, dass die Autorin auch hier zu sehr in Rückblicken auf den letzten Einsatz fokussiert war, als sich tatsächlich auf ein Psychogramm des Smilers zu konzentrieren.

Den Rest des Romans spult die Autorin wieder routiniert ab. Überraschungen blieben aus, die Geschichte war vorhersehbar. Die Onryonen reihen sich mit ihren 80.000 Schiffen in die Reihe der üblichen Bedrohungsszenarien alá TRAITOR, Frequenz-Monarchie, Xylthen, Sayporaner und anderen aus den letzten 300-400 Heften nahtlos ein. Hatte man zu Beginn des Zyklus und nach entsprechenden Äußerungen der Autoren auf dem Garching-Con noch die Hoffnung, dass mal ein anderer Plot zyklusbestimmend sein könnte, ist spätestens mit diesem Roman Tristesse im Hause Rhodan eingekehrt.

Über die Messingträumer ließe sich noch einiges sagen. War diese Technologie bislang in adligen Kreisen verbreitet, scheint es in diesem Roman eine Ausweitung in alle Bevölkerungsschichten Arkons gegeben zu haben. Da stellt sich die Frage, wann auch andere Völker der Galaxis sich dieser „Sucht“ hingeben.

 


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