Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2715

Einsatz im Polyport-Hof – von Uwe Anton – Handlung:

Das USO-Team hat den Polyport-Hof ITHAFOR-5 erreicht. Der Transport über das Polyport-Netz hat jedoch dramatische und lebensbedrohende Nachwirkungen für die Spezialisten. Ronald Tekener kommt nach einer kurzen Bewusstlosigkeit wieder zu sich. Sein SERUN hat das Cybermed-Modul in seinen Körper implantiert. Da sein Herz nur noch ein funktionsloser Gewebeklumpen ist, übernimmt die Medoeinheit die Steuerung seines Kreislaufs. Versagt der SERUN, wird Tekener trotz Zellaktivators sterben. Ellendea Lon hat hohes Fieber und Halluzinationen, wie bei einem akuten Malariaanfall. Der Blue Cheprijl kämpft mit stark eingeschränkten Seh- und Hörfähigkeiten und der Fremdtechnologieexperte Mathis de Veer hat eine verdorrte Hand und Hirnschädigungen davongetragen. Trotz ihres Handicaps hat Lon bei allen Teammitgliedern die Steuerung der SERUNs übernommen und sie aus dem Transferdeck geflogen, bevor Sicherheitskräfte reagieren konnten. Die Mission droht dennoch zu scheitern, zumal der Transport länger als 3 Tage gedauert hat und nur noch wenig Zeit bleibt, bis das Ultimatum der Onryonen abläuft.

Tekener schickt Lon auf eine Erkundungsmission. Sie soll den Standort des Zentralrechners der Blues ausfindig machen. Die anderen Spezialisten sollen dann einen Virus einschleusen. Die Manipulation soll dazu dienen, die Tefroder gegen die Onryonen vorgehen zu lassen. Das Atopische Tribunal müsste dann reagieren und Luna aus dem Solsystem abziehen. Der Hohe Tamrat Vetris-Molaud ist hingegen gar nicht gewillt, den Onryonen erneut die Stirn zu bieten. Sollte das Polyport-Netz wie angekündigt unzugänglich geschaltet werden, wird der Polyport-Hof WOCAUD sowieso nutzlos für die Tefroder. Der Hohe Tamrat richtet seine Aufmerksamkeit auf ein ganz anderes Ziel. Er möchte unbedingt in den Besitz eines Zellaktivators gelangen. Dafür will er um jeden Preis Frieden mit dem Tribunal. Und wenn er sich als nützlich für das Tribunal erweisen könnte, würde er einen Zellaktivator für sich fordern.

Unterdessen ist das Eindringen des USO-Teams doch von den Tefrodern entdeckt worden. Die Tefroder wissen allerdings nicht, wer in WOCAUD eingedrungen ist und spekulieren, ob es die Onryonen, ein Team von Perry Rhodan oder die Schattenmaahks sein könnten. Die vier Eroberer sollen die Eindringlinge stellen. Satafar, Toio Zindher, Lan Meota und Trelast-Pevor machen sich an die Arbeit.

Währenddessen hat Ellendea Lon Erfolg. Sie kennt nun den Standort des Zentralrechners. Der Kommandant von WOCAUD, Gornen Kandrit, kommt Tekener bei seinen Plänen überraschend entgegen. Der Tefroder lädt eine onryonische Delegation an Bord der Station ein und der Onryone Ghonvar Toccepur kommt dieser Einladung nach. Tekener disponiert um. Seine Kollegen gehen wie geplant vor, er selbst wird einen Anschlag auf die Onryonen durchführen. Die vier Eroberer müssen sich ebenfalls teilen. Zwei Mitglieder jagen die Eindringlinge, die beiden anderen sollen die onryonische Delegation schützen.

Tekeners Anschlag gelingt, er tötet einen Onryonen aus Toccepurs Begleitung. Satafar und Lan Meota können es nicht verhindern. Auch Tekeners Kollegen sind erfolgreich und schleusen einen Virus in den Zentralrechner der Blues. Toio Zindher und Trelast-Pevor kommen zu spät. Tekener präpariert einen tefrodischen Jäger für die Flucht von der Station. Die Manipulation wird entdeckt und die vier Eroberer stellen dem USO-Team eine Falle. Ellendea Lon wird von Lan Meota getötet aber Tekener, Cheprijl und de Veer können zur GALBRAITH DEIGHTON V entkommen. Die Flucht gelingt auch deshalb, weil mittlerweile der Virus auf den tefrodischen Schiffen aktiv ist und den Ortungsgeräten onryonische Angriffe vorgaukelt. Die Tefroder eröffnen das Feuer auf die Onryonen. Der Plan der USO ist aufgegangen. Der Onryone Ghonvar Toccepur verkündet die Reaktion des Atopischen Tribunals. Die Tefroder müssen sich auf ein Verfahren einstellen. Luna wird zu diesem Zweck aus dem Solsystem abgezogen. Vetris-Molaud ist vom Versagen seiner Leute enttäuscht. Er schickt die vier Mutanten auf eine Mission ins Solsystem. Drei Tage später, am 06. August 1514 NGZ verschwindet Luna aus dem Solsystem, nachdem sich alle Schiffe der Onryonen hinter den Repulsor-Wall zurückgezogen hatten. Die Solare Premier aktiviert den Kristallschirm. Das Solsystem ist in Sicherheit.

 

Rezension:

Einen herzlos handelnden Ronald Tekener gab es bereits häufiger. Doch in dieser Episode wird das beinahe schon sprichwörtliche Handeln des Smilers zur Realität. Na ja, zur Romanrealität natürlich. Nach dem Cliffhanger von letzter Woche war zwar klar, dass es mit der Figur Tekener zunächst weitergehen würde, auf welche Weise hat Uwe Anton im vorliegenden Roman beantwortet. Ich kann mich nicht erinnern, dass es in der Serie jemals ein Einsatzteam mit derartigen Handicaps gegeben hat. Am Ende erreicht die USO ihr Ziel (?) und bringt die Onryonen und Tefroder gegeneinander auf. Damit die vier Figuren von Uwe Anton diesen Erfolg verbuchen konnten, musste der Autor sich allerhand einfallen lassen. Dem Autor gelang mit seiner Fortsetzung der Geschehnisse von letzter Woche erneut ein unterhaltsamer und abwechslungsreicher Roman.

Den Handlungsstrang um das merkwürdige Fossil hat der Autor nicht mehr weiterverfolgt. Stattdessen spielen wieder die vier Mutanten, eigentlich sind es ja drei, des tefrodischen Tamaniums eine Rolle. Den anderen Schwerpunkt bildet das Team um Tekener. Betrachtet man sich die Ausgangslage, dann muss man sich schon fragen, wie das Ziel erreicht werden konnte. Hätte Uwe Antons Figur Vetris-Molaud, wie beschrieben, Frieden um jeden Preis mit dem Atopischen Tribunal haben wollen, sind die vom Autor daraufhin verfolgten Verhaltensweisen jedoch nur nach argen Verrenkungen noch nachvollziehbar. Denn dann wäre die tefrodische Flotte einfach abgezogen, der dumme Kommandant Gornen Kandrit hätte die Onryonen nicht eingeladen, die vier Eroberer hätten sich nicht so dümmlich anstellen müssen und die USO-Mission wäre buchstäblich ins Leere gelaufen.

Uwe Anton hat also einiges hinbiegen müssen, damit alles so kam, wie es schließlich gekommen ist. Zum Showdown, und damit die Mission des USO-Teams überhaupt noch eine Chance auf Erfolg erhielt, mussten also die Onryonen an Bord des Polyport-Hofes kommen. Warum sie eingeladen worden sind, ist mir nicht klar geworden. Und warum die Onryonen die Einladung angenommen haben, ebenfalls nicht. Leider passt die Rolle der Onryonen nicht zu den bisherigen kompromisslosen Auftritten. Anders ausgedrückt, eine einfache Einladung der Tefroder zu einem Gespräch auf der Station hätte eigentlich nicht ausgereicht, um die Onryonen an Bord zu holen. Schließlich hatten die Onryonen ein Ultimatum gestellt. Plausibel waren auch nicht die eher dusseligen Versuche der vier Eroberer auf der Suche nach den Eindringlingen.

Die skrupellose Vorgehensweise der USO-Spezialisten wurde bereits im letzten Heft angedeutet, als Uwe Anton die Führungsriege dieser Organisation mit ihren Ansichten geschildert hat. Mit einem solchen Verhalten kann man leben, zumal es in der aktuellen realen Welt zahlreiche Beispiele für ähnliche Organisationen gibt, die sich mehr oder weniger erfolgreich einer verantwortlichen Instanz oder einer Kontrolle entziehen. Allerdings wäre es angebracht, wenn dieses Thema vom Autorenteam weiter verfolgt würde. Im Laufe des Zyklus könnte diese Vorgehensweise der USO weiter thematisiert werden und hätte einen aktuellen Bezug zur realen Welt. Momentan lassen sich die verqueren Methoden der USO alleine an den beiden Romanen von Uwe Anton nicht abschließend bewerten. Kann sich die USO solche Verhaltensweisen tatsächlich erlauben oder muss sich die Organisation, bzw. die beiden Unsterblichen an der Spitze doch irgendjemand gegenüber verantworten? Und wo bleibt der Whistleblower, der die Vorgänge öffentlich macht?

Am Ende habe ich dann etwas die Übersicht verloren. Mir war nicht ganz klar, warum das USO-Einsatzteam von Anfang an immer den Zentralrechner der Blues infizieren wollte und obwohl der Rechner nur für die Steuerung der logistischen Vorgänge zuständig war, gelangte von dort der Virus auf die Schiffe der Tefroder im All. Ich hätte es noch verstanden, wenn der Zentralrechner der Tefroder infiziert worden wäre aber so?

 


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