Ansichten zu PR 2653

Arkonidische Intrigen – von Hubert Haensel – Handlung:
Unter dem Eindruck der Beeinflussung seines Geistes erinnert sich der Arkonide Tormanac da Hozarius an seinen Werdegang. Auf Iprasa unterzieht sich der junge Arkonide den Prüfungen zum Erringen der ARK SUMMIA. Er absolviert die Aufgaben mit Bravour. Tormanac ist ehrgeizig und schließlich geht auch sein sehnlichster Wunsch in Erfüllung. Über einen fünfdimensionalen Aktivierungsprozess soll nun auch bei ihm der dritte Grad der ARK SUMMIA abgeschlossen werden. Während der Prozedur geht etwas schief. Nach langer Zeit erlangt Tormanac wieder das Bewusstsein. Seine Eltern sind zugegen und ein Mediziner eröffnet ihm, dass es nicht gelungen sei, seinen Extrasinn zu aktivieren. Sein Vater Legatem da Hozarius macht die Mediker von Iprasa verantwortlich, ohne allerdings am Ergebnis etwas ändern zu können. In den letzten hundert Jahren hat es ähnliche Fälle gegeben.
Die Familie kehrt zur Kristallwelt zurück. Der Khasurn soll Tormanac den nötigen Rückhalt bieten. Nur wenige Wochen später kündigt ihm sein Vater einen wichtigen Besucher an. Cregon, so heißt der Arkonide, soll in den kommenden Jahren die Erziehung von Tormanac übernehmen. Cregon ist hochgewachsen, durchtrainiert und trägt einen langen schwarzen Mantel. Der Mann verbirgt sein Gesicht hinter einem Diffusorfeld. Tormanac ist von dem Fremden beeindruckt. In ihm regt sich allerdings auch Widerstand gegen die Entscheidung des Vaters. Nach dem dritten Grad der ARK SUMMIA und einer erfolgreichen Aktivierung hätte sein Vater ihn als gleichberechtigt anerkannt. Nun musste er um seine Anerkennung kämpfen. Als er den Raum verlassen will, versperren ihm Roboter den Weg. Daraufhin provoziert er Cregon und schlägt diesem ein Spiel vor. Gewinnt Cregon, würde er mit ihm gehen ohne nachzudenken. Cregon geht auf die Herausforderung ein. Seine Aufgabe ist es, so eröffnet es ihm Tormanac, ein Familiensymbol, den Kristallstern des legendären Imperators Hozarius XIX, zu finden und aus dem Khasurn zu entführen. Der Kristallstern gilt als verschollen, soll sich aber im Stammsitz der Familie befinden. Drei Tage und Nächte hätte Cregon Zeit für diese Aufgabe.
Cregon beginnt in den Bibliotheken des Trichterbaus mit seiner Recherche. Tormanac da Hozarius beobachtet jede Aktivität des Fremden. Nach drei Tagen, die vereinbarte Zeit ist fast abgelaufen, wähnt sich Tormanac bereits als Sieger. Er hält sich in seinen privaten Räumen auf, als er einen Eindringling wahrnimmt. Es ist Cregon, dem es irgendwie gelungen ist, alle Sicherungssysteme zu überwinden. Er fordert Tormanac auf, ihn zu begleiten. Am Zielort würde er verraten, ob er den Stern gefunden hat. Der Gleiterflug bringt die beiden Arkoniden zu einem nationalen Heiligtum. Eukolards Kunstwerk sind riesige aus Stein herausgearbeitete Köpfe der berühmtesten Arkoniden. Cregon eröffnet dem jungen Arkoniden, dass er seine Aufgabe erfüllt hat. Der jüngste männliche Hozarius-Spross trägt den Kristallstern, den er zurückgeben muss, wenn er erwachsen ist, in der Regel mit dem Bestehen der ARK SUMMIA. Indem er Tormanac vor Ablauf der vereinbarten Frist aus dem Khasurn entführt hat, entscheidet Cregon das Spiel für sich. Er lässt das Diffusorfeld fallen und Tormanac blickt in zwei weiße künstliche Augen ohne eine rötlich gefärbte Iris.
In den nächsten Jahren ist Tormanac in der Ausbildung bei Cregon, der eine hohe Position in der Tu-Ra-Cel innezuhaben scheint. Mehrere Einsätze führen die beiden Arkoniden auch in die Dashkon-Sternwolke, die Tausende von Jahren in einem Hyperkokon gelagert war. Nach dem Rücksturz in den Normalraum durch die Erhöhung der Hyperimpedanz, hat sich die Dashkon-Sternwolke als Siedlungsgebiet der Arkoniden entwickelt. Die Siedler zeigen ihren Unmut gegen die Einmischung des Imperators in die inneren Angelegenheiten der Siedlungswelten. Sie propagieren ihre Freiheit von Arkon und keine Macht dem Adel. Ein Zwischenfall mit einem Händler liefert Tormanac endlich den lang gesuchten Hinweis auf die wahre Identität von Cregon. Sein Lehrer ist eine Legende, ein Kralasene, einer der gefürchtetsten Bluthunde des Imperators. Es ist Shallowain.
Bei einem Einsatz auf Jakallan, einer Siedlungswelt in der Dashkon-Sternwolke, wird Tormanac von Polizeikräften paralysiert und später unter der Wirkung eines Wahrheitsserums verhört. Dadurch erfahren die Polizisten auch von seinem Begleiter, einem Kralasenen. Nachdem er von Shallowain herausgehauen wird, werden beide Ziel eines Attentats. Dahinter steckt der Ragnaari-Kharsurn, der der Ansicht ist, die beiden hätten sich nicht in die Angelegenheiten des Planeten einzumischen.
Im dritten Jahr seiner Ausbildung gelangt Tormanac als Assistent der TRC-Beraterin Joresska nach Aurora. Hier erfährt er, dass Bostich die politische Säuberung der Dashkon-Sternwolke angeordnet hat. Tormanac entdeckt Unstimmigkeiten im Büro der TRC-Beraterin. Shallowain wurde entführt und befindet sich in Gefahr. Er fordert Hilfe an und bekommt Unterstützung von zwei Kralasenen, die mit ihm zusammen Joresska eine Falle stellen. Joresska wird bei der Festnahme getötet und Shallowain hat sich vor dem Eintreffen der Retter selbst getötet. Aus den Aufzeichnungen, die Shallowain vor seinem Tod mit seinen künstlichen Augen gemacht hat, bekommt Tormanac Einblicke in den Ragnaari-Kharsurn und der Interessengruppe Ark’Tussan, die die Politik von Imperator Bostich ablehnen.
Die Aufzeichnungen offenbaren eine Abspaltungs- und Separatismusbestrebung, die offen betrieben wird und eine Untergrundbewegung, deren langfristige Planung die Ablösung des Imperators ist. Tormanac hatte viel von Shallowain gelernt. Er würde sein Wissen einsetzen, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Rezension:
Wenn ich gehofft habe, dass die Fortsetzung der Arkoniden-Thematik durch Hubert Haensel nun endlich die Geschehnisse um QIN SHI in der Milchstraße in den Vordergrund rücken würde, was bei Susan Schwartz letzte Woche noch nicht zu lesen war, so wurde ich enttäuscht. Hubert Haensel liefert uns den ersten Teil der Lebensgeschichte von Tormanac da Hozarius. Und nächste Woche, das zeigt nicht nur die Vorankündigung, sondern auch der Romanverlauf, geht’s weiter mit Teil 2. Die Herausnahme des Tempos aus einem Zyklus, der durch seine starren Viererblöcke, den großen Zeitabständen zwischen den Handlungsebenen und den Fehlern beim Spannungsbogen ohnehin keine flotten Abläufe aufweist, überrascht dann doch. Zudem warten die aktuellen Hefte mit einem Motiv auf, das zwar in seinem Detaillierungsgrad zu den wenigen gut entwickelten Szenarien der Serie gehört, das aber leider auch eine Spur zu häufig ausgebreitet wird.
Der Roman selbst war in der ersten Hälfte gut geschrieben. Hubert Haensel entwickelt seine Geschichte zielstrebig und mit angemessenem Tempo. Anders als Susan Schwartz in der Vorwoche richtet Hubert Haensel sein Augenmerk ausschließlich auf seine Figur Tormanac da Hozarius und verzichtet auf Nebenhandlungen. Die Charakterisierung des Arkoniden konnte gefallen. Sein ungestümes Wesen, das ihn als jungen Erwachsenen auszeichnet, hat er wohl auch im Alter nicht ablegen können. Das erklärt nun auch sein unüberlegtes Eindringen in die Unterwelt Travnors und das Ausschlagen der Warnungen seines Leibwächters.
Im letzten Drittel zieht der Autor das Tempo etwas an. Dadurch, dass er allerdings nun recht häufig die Schauplätze wechselt, wirkt die Handlung nun überhastet. Der Autor verliert ein wenig den roten Faden. Die Handlungsabläufe geraten plötzlich unübersichtlich und manche Entwicklung zu sprunghaft. Insbesondere die Erlebnisse auf Aurora mit der TRC-Beraterin und der Entführung Shallowains werden vom Autor viel zu schnell abgewickelt. Hier wäre mehr Text zum Hintergrund dieser Aktionen wünschenswert gewesen.
Der Autor hat sein Ziel, die Figur Tormanac da Hozarius in den Dunstkreis von Bostich zu bringen, erreicht. Ob dazu ausgerechnet Shallowain aus der Versenkung geholt werden musste, erschließt sich mir nicht. Zumal die Figur gleich darauf wieder abtritt. Zumindest erscheint es so.
Fazit: Der Roman konnte mich nicht gänzlich überzeugen. Zum Ende hin verlor die Erzählung an Rhythmus und im Zykluskontext betrachtet kommt die Arkonidengeschichte zur Unzeit.

 


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