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Das Plejaden-Attentat – von Hubert Haensel – Handlung:
Der Vorsitzende des Galaktikums, Bostich I, stößt mit seiner Ankündigung, die Sicherung von Sektor Null zu übernehmen, bei den Terranern vorerst auf taube Ohren. Admiral Lagon Claudrin demonstriert Gelassenheit und geht zunächst nicht auf die Botschaft des Arkoniden ein. Ebenso wenig wird Bostich das Kommando der JULES VERNE übergeben. Das Hantelschiff hat sich offiziell aus dem Sektor zurückgezogen. Auch Monkey trifft im Sektor Null ein. Bei einem Gespräch mit Bostich wird erneut das Verschwinden von Schiffen im Ordhogan-Nebel thematisiert. Bostich selbst hat Erkundigungen eingeholt. In jüngster Zeit sind zwei GWALON-Kelche des Kristallimperiums verloren gegangen.
Währenddessen befindet sich Ronald Tekener im verdeckten Einsatz auf Maharani. Der Planet des Yogul-Systems und seine Bewohner stehen vor der größten Herausforderung ihrer Geschichte. Die Augen der ganzen Galaxis sind auf die Zentralwelt des Plejadenbunds gerichtet. Tausende Raumschiffe treffen ein, um die politischen Vertreter der Liga Freier Terraner nach Maharani zu bringen. In wenigen Tagen sollen politische Entscheidungen getroffen werden, um dem Machtvakuum, das durch das Verschwinden des Sol-Systems entstanden ist, zu begegnen.
Maharani wird dadurch auch zum Tummelplatz der verschiedenen Geheimdienste. Gerüchte machen die Runde, das ein Anschlag auf die Konferenz geplant sei. Die USO ist ebenso vor Ort, wie TLD, TRC und Akonen. Der Aktivatorträger beschattet in der Hauptstadt Goyn einen Sekretär des lokalen Sicherheitsdienstes. Unregelmäßigkeiten haben den Smiler auf die Spur von Morasan Jagan gebracht. Der Verfolgte kann sich zeitweise dem Unsterblichen entziehen. Als der LFT-Sekretär sich mit einem anderen Mann trifft, wird er von Unbekannten erschossen. Tekener kann den Mordanschlag nicht verhindern, da er selbst attackiert wird.
Bei der Obduktion von Morasan Jagan wird festgestellt, dass der vermeintliche Terraner in Wirklichkeit arkonidischer Abstammung ist und seine Verwandlung in einen Terraner mit beträchtlichem Aufwand zustande gekommen ist. Gaumarol Tharan, so der richtige Name des Toten, ist ein Sukraner, die auch zum Plejadenbund gehören und ist vor einigen Jahren untergetaucht. Was wollte Gaumarol Tharan erreichen und wer steckt hinter der Aktion? Lenken arkonidische Agenten den Verdacht bewusst auf Arkon und bauen eine Schwachstelle ein, so dass andere Geheimdienste denken könnten, dass Arkon eben nicht dahinter steckt. Was weiß Bostich? Diese und andere Gedanken gehen dem Smiler durch den Kopf. Nach Lage der Dinge kann ein Anschlag auf die Sonderkonferenz nicht ausgeschlossen werden.
Tekener trifft sich mit dem Tschanor-Gos, dem Oberkommandierenden des akonischen Energiekommandos. Reino tan Vitar bietet seine Hilfe bei der Erforschung von Sektor Null an. Schließlich haben Akonen die meiste Erfahrung in Transmittertechnologie und das Verschwinden des Sol-Systems könnte ein Transmittereffekt gewesen sein. Er hat aber auch noch einen anderen Hinweis für Tekener. Die Akonen haben einen Sukraner namens Zoron Farsell in Verdacht, an Anschlagsplänen beteiligt zu sein. Tekener wird hellhörig. Der tote LFT-Sekretär war ebenfalls Sukraner. Er lässt nach Farsell fahnden, doch der Mann ist spurlos verschwunden.
Arun Joschannan, der Administrator des Plejadenbunds leitet die Sonderkonferenz. Nach schwierigem Beginn und heftigen Diskussionen stellen sich schließlich zwei Politiker zur Wahl des kommissarischen Ersten Terraners. Noch während die Konferenz im Gange ist, wird im Untergeschoss des Kongresszentrums die Individualsignatur von Zoron Farsell gemessen. Der Agent ist eine lebende Bombe. Durch Schutzschirme wird gerade noch rechtzeitig eine Katastrophe verhindert. Die Konferenz kann weitergehen.
Mit knapper Mehrheit wird Arun Joschannan in das Amt des kommissarischen Ersten Terraners gewählt. Auch ein Wahltermin für die Neuwahl des Parlaments wird festgelegt. Mit Tekener, Monkey und Bostich treffen sich die letzten 3 Aktivatorträger der Milchstraße. Von Julien Tifflor kennt man den Aufenthalt nicht. Bostich lenkt ein und verzichtet auf die JULES VERNE. Nach seiner Überzeugung wird Tekener alles daran setzen, um das Verschwinden der Heimat der Menschen aufzuklären. Während Tekener die VERNE in den Sektor Null steuert, Reino tan Vitar und akonische Spezialisten, sowie Sichu Dorksteiger und Blo Rakane an Bord kommen, trifft sich Bostich mit dem neuen Ersten Terraner. Der Vorsitzende des Galaktikums ist von Arun Joschannan beeindruckt.

Rezension:
Das Jugendwort des Jahres heißt „Swag“. So konnte man es diese Woche lesen. Der Ausdruck aus dem Rap stehe für „beneidenswerte, lässig-coole Ausstrahlung“ und „charismatisch-positive Aura“.
Irgendwie trifft dieser Begriff auch auf die Ausstrahlung dieses Romans von Hubert Haensel zu. Cool und lässig zieht der Autor seine Geschichte auf. Auch die Figuren sind smart, smarter am smartesten. Sei es der lässige Kommandierende der Heimatflotte, sei es der charismatische Vorsitzende des Galaktikums, der coole Monkey sowieso. Aber selbst die Nebenfiguren hatten eine beneidenswert lässige Ausstrahlung, sei es der Arzt, der eine Obduktion vornimmt oder der akonische Geheimdienstchef oder der neue kommissarische Erste Terraner. Bei so viel cool-lässigen Charakteren hatte der Smiler einen schweren Stand und mir persönlich fehlten etwas die Ecken und Kanten, die der Geschichte noch etwas mehr Würze gebracht hätten. Ein smarter Roman mit einem überraschenden Ende. So zahm und umgänglich wurde Bostich noch nie in der Serie beschrieben. Es ist offensichtlich, der Expokrat will zumindest an der „politischen Heimatfront“ kein weiteres Bedrohungsszenario aufbauen.
Anders sieht es im Ordhogan-Nebel aus. Die verschwundenen Schiffe müssen nicht unbedingt etwas mit der aktuellen Zyklusbedrohung zu tun haben. Sie könnten bereits auf die Bedrohung ab Heft 2700 hinweisen.
In der politischen Szenerie des Romans vermisse ich einige wesentliche Aspekte, ohne die parlamentarische Entscheidungen nicht denkbar sind. Gemeint sind die Organe und das Initiativrecht. Es macht wenig Sinn ohne entsprechende Gesetzesvorschläge, die von Gruppierungen/Organen/Parteien etc. eingebracht werden in Diskussionen und Abstimmungen zu gehen. Den Diskussionen fehlt es schlicht an der Grundlage und den Abstimmungen an Mehrheiten. Hier war der Autor etwas zu lässig in seinen Beschreibungen.
Insgesamt bot der Roman eine ausgewogene Mischung aus Agentenstory und galaktischer Politik.

 


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