Im Auftrag der Superintelligenz – Handlung:
Aus dem Mund von Lotho Keraete entflieht ein wurmartiges Geschöpf und steuert auf Tifflor zu. Das Geschöpf scheint nicht organisch zu sein, es besteht aus graublauem Metall. Der Wurm krallt sich an der linken Schulter ans Schlüsselbein. Als Tifflor versucht, dass Wesen abzustreifen, wird es weich und widersetzt sich erfolgreich.
Die amorphe Metallmasse spricht zu Tifflor und offenbart sich als Teileinheit des Boten von ES und nennt sich TiefenEins. Der Wurm ist ein Sicherheitsmodul mit eigenem Bewusstsein. Er instruiert Tifflor, wie man Lotho Keraete helfen kann. Der Bote von ES verlangt zuerst aktuelle Informationen. Er hat Jahrzehnte verschlafen. Dann bittet der Bote Rhodan, das erste Zeitkorn zu finden und erzählt den Anwesenden, nachdem TiefenEins zu ihm zurückgekehrt ist, eine erstaunliche Geschichte.
Im Februar 1291 NGZ bekommt Lotho Keraete von ES seinen ersten Auftrag. Er führt ihn an Bord der SOL. Jahrzehnte später, im Jahr 1323 NGZ zeigt ihm ES die Galaxien Anthuresta, Schelv und Kaskallen als Bestandteil der Fernen Stätten und damit Teil der Mächtigkeitsballung der SI. Er wird Zeuge wie ES den Sextadim-Schleier um einen noch namenlosen Kugelsternhaufen erzeugt. Einer seiner Aufträge führt ihn ins Stardust-System, wo er die VARIO-Roboter manipuliert.
Schließlich begibt sich der Bote von ES auf die Suche nach dem PARALOX-ARSENAL. Ursprünglich war das PARALOX-ARSENAL nur der Name für den Sammelort der Psi-Materie und befand sich im Zentrum von TZAHANATH. Von dort gab es ein Tor zu dem Depot auf einer anderen Existenzebene. Lotho Keraete berichtet von der Katastrophe, die zur Entstehung der Schneise führte. Vor 10 Millionen Jahren trennte sich ESTARTU mit Hilfe der Anthurianer von ES und Anti-ES. Es kam zu einer Supertransition nahezu sämtlicher Sonnen in dem Gebiet. ESTARTU konnte die Ursache nicht ergründen. Sie erbaute am Rand der Schneise eine Beobachtungsstation auf einem Irrläufermond. Die einzige Wahrnehmung waren Nullfeldblasen, die in die Zukunft wiesen.
Insgesamt seien 20 Nullfeldblasen entstanden. ESTARTU nannte die Gebilde Zeitkörner und ihre Gesamtheit den Zeitspeer. Gemeinsam bilden sie ein größeres Ganzes, außerhalb von Zeit und Raum. Das erste Zeitkorn kann der Entstehung der Schneise und das letzte Zeitkorn einem Ereignis in Andromeda vor 300.000 Jahren zugeordnet werden. Diese beiden Eckpunkte bilden Anfangs- und Endpunkt des Zeitspeers.
Der Bote von ES begann seine Suche am Beobachtungsposten ESTARTUs. Seine Silberkugel wird von der Station mit hochwertiger Technologie ergänzt. Dann verlässt Keraete die Station und begibt sich nach TALIN ANTHURESTA. Auf dem Weg aktiviert er den Zeitumformer. Er lernt TiefenEins kennen und erreicht schließlich sein Ziel. Fast 300.000 Jahre hat ihn der Zeitumformer in die Vergangenheit gebracht. Drei Wochen vor dem Zugriff von VATROX-VAMU beim Kontakt der Andury mit den Hütern des Lichts in Andromeda. In dieser Zeit reist Keraete von TALIN ANTHURESTA nach TAQARAN, einer Station, ähnlich einem Handelsstern, nur kleiner. TAQARAN wurde vor 1,9 Millionen Jahren durch den Frostrubin vorzeitig in den Normalraum zurückgerissen. Mit aktivierter Sonnentarnung, die dem eines Weißen Zwergsterns entsprach, steht TAQARAN 8300 LJ über der Andromeda-Hauptebene. Als Keraete und TiefenEins dort eintreffen, scheint mit TAQARAN etwas nicht zu stimmen. Der Bote verlässt den Handelsstern, um sich in der näheren Umgebung umzusehen. Als er zurückkehrt, verweigert TAQARAN seine Überrangbefehle. TAQARAN gerät außer Kontrolle, immer mehr Psi-Materie überschwemmt die Station. Sie wird zu einem kosmischen Leuchtfeuer. TiefenEins wirft Keraete vor, die Katastrophe ausgelöst zu haben und damit die Hüter des Lichts und VATROX-VAMU erst angelockt zu haben. Die Dinge geschahen, weil sie geschehen mussten!
Keraetes Wahrnehmung wird durch die Emissionen des außer Kontrolle geratenen Handelssterns beeinflusst. Er erkennt jedoch schließlich seine Aufgabe als Zeitzeuge und beobachtet die Hathor bei ihrer Untersuchung des Zwergsterns. In einer Phase der Desorientierung erscheint ihm Negra Tolt, seine große Liebe. Sie gibt an, von ES aufgenommen worden zu sein und unterstützt ihn moralisch. Schließlich erscheint VATROX-VAMU und stürzt sich auf die Psi-Materie. Eine höherdimensionale Verbindungsschnur, die zum PARALOX-ARSENAL reicht, wird sichtbar. VATROX-VAMU entdeckt den Boten von ES und lockt ihn. Keraete kann sich nur mit Mühe dem Einfluss entziehen und verstärkt dadurch die Wut des Geistwesens. VATROX-VAMU schleudert Psi-Materie auf die Silberkugel. Dadurch wird die Raumstruktur aufgerissen und die Struktur des Psionischen Netzes wird sichtbar. Der Bote dringt mit seiner Silberkugel in diese Struktur ein, verfolgt von VATROX-VAMU.
Der Bote muss einige Angriffe des Geistwesens über sich ergehen lassen. Dann führt ihn der Weg schließlich zu einer Verdickung im Psionischen Netz. Er hatte das PARALOX-ARSENAL erreicht. Durch VATROX-VAMU ungestümes Verhalten reißt der verbindende Strang zwischen TAQARAN und dem PARALOX-ARSENAL. Der Handelsstern brennt aus und einige Polyport-Stationen materialisieren im Normalraum. Lotho Keraete beobachtet aber, dass das PARALOX-ARSENAL an seinem Platz bleibt und wundert sich. Hat er durch seine Anwesenheit die Zukunft geändert? Da bekommt er plötzlich eine mentale Botschaft, die ihm mitteilt, dass er nicht hierher gehöre und er gehen soll. Lotho Keraete will sich selbst töten. Er weiß genau was er tun muss. Doch bevor er die Handlungen vollständig durchführen kann, die seiner Existenz ein Ende bereiten sollen, setzt sein Bewusstsein aus.
Wieder bei Bewusstsein und mit einiger Distanz zum PARALOX-ARSENAL erfährt er von TiefenEins, der ihn gerettet hat, dass die Vatrox offenbar eine Sicherung eingebaut haben, die alle Wesen in den Selbstmord treibt, die sich dem ARSENAL nähern. Lotho Keraete wähnt das PARALOX-ARSENAL nunmehr sicher im Psionischen Netz verankert. Als TiefenEins den Zeitumformer aktiviert um in die Zukunft zurückzureisen, löst er damit jedoch die eigentliche Katastrophe aus. Die Sicherheitsmechanismen des PARALOX-ARSENALs reagieren sehr empfindlich. Das PARALOX-ARSENAL wird aus der Verankerung und Richtung Anthuresta und in die Vergangenheit gerissen wird. Dort verursacht eine gewaltige Entladung die Entstehung der Schneise. Lotho Keraete kehrt in die Zukunft zurück und wird im Innern der Mondstation schließlich von Rhodan und Co entdeckt.
Nach Aussage Keraetes ist der Zeitumformer immer noch aktiviert und steht in Wechselwirkung mit etwas, das im Mond existiert. Die Signaturen, die die Terraner hierhergeführt haben und den Strahlungswerten Anansars gleichen, sind nicht vom Boten hinterlassen worden. Zur Untersuchung fliegt die MIKRU-JON mit Rhodan, Keraete, Tifflor, Tolot und Diamond in die Mondstation. Im Zentrum angelangt werden sie einer Prüfung unterzogen, die sie bestehen. Die Silberkugel des Boten wird plötzlich schwarz und dehnt sich aus. Sie bildet ein Tor. Eine mentale Stimme fordert den Auserwählten auf, durch das Tor zu gehen. Nur einer der Anwesenden wird anerkannt. Auch Tifflor tritt vor das Tor. Das Tor öffnet sich ein wenig mehr und die Stimme sagt: Es ist entschieden.
Rezension:
Eine insgesamt sehr gelungene Fortsetzung des Romans der Vorwoche. Bemängeln muss man allenfalls, dass Michael Marcus Thurner derart viele Informationen in seinen Roman gepackt hat, dass es schon beinahe zu viel des Guten war. Der Autor stand vor dem Problem, die weit auseinanderliegenden Hinweise aus diesem Zyklus mit den neuen Informationen verbinden zu müssen. Es wurde also auch noch viel wiederholt. Ausnahmsweise hat mich das mal nicht so gestört. Der Grund ist schnell gefunden. Der Zyklus ist, was die Streuung der handlungseminenten Hinweise angeht, sehr ungeschickt aufgebaut. Vieles liegt derart weit in der Heft-Vergangenheit, dass man vieles vergisst oder anders in Erinnerung hat.
Eine Sache hat sich mir nicht erschlossen. Zuerst wird die Entstehung der Schneise mit dem Wirken ESTARTUS bei der Trennung von ES in Verbindung gebracht und dann wird die Entstehung der Schneise auf das Aktivieren des Zeitumformers zurückgeführt. Na ja, vielleicht folgt da noch eine Erklärung!
Der vorliegende Roman bringt den Leser also auf den Stand der Dinge und leitet gleichzeitig den Höhepunkt des Zyklus ein. Das ist gelungen. Offen bleibt das Schicksal der Figur Tifflor. Er wird sicher derjenige sein, der auf eine gefahrvolle Mission geht. Also bleibt die Figur zumindest noch einige Zeit erhalten. Ob die Figur den Zyklus überdauert bleibt ebenfalls offen.
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