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Tod der Frequenzfolger – Handlung:
Frequenzfolger Ellonit wurde von den Netzwebern seiner Erinnerungen beraubt. Vergeblich bemüht sich seine Kriegsordonnanz Craganaxi um den Kode des Befehlshabers, um die Zerstörung des Schiffes abzuwenden. Die SCITON explodiert und Ellonit erwartet das wegweisende Licht des Mentaldoms. Aber es kommt nicht. Ellonit stirbt.
Aus der Distanz hat Frequenzfolger Fyeran den Untergang von Hibernation-7 miterlebt. Der Verlust der 291 Millionen Vamu und der Klon-Körper hat den Befehlshaber der Flotte von Hibernation-8 fast um den Verstand gebracht. Mit Mühe kann die Kriegsordonnanz Storgell ihren Herrn wieder aufrichten. Unklar bleibt, ob die Vamu der Vatrox von VATROX-DAAG oder gar von VATROX-VAMU aufgenommen wurden.
Die Schiffe der angreifenden Jaranoc wenden sich nun Hibernation-8 zu. Frequenzfolger Fyeran will die Jaranoc von dem Irrläufer weglocken, in dessen Gashülle sich der umgebaute Handelsstern versteckt. Lange lassen sich die Jaranoc aber nicht täuschen. Schließlich müssen sich die Truppen der Frequenz-Monarchie dem Abwehrkampf um Hibernation-8 stellen.
Sinnafoch erhält unterdessen neue Anweisungen von VATROX-DAAG. Er schickt 2 Feueraugen nach Hibernation-8 und die anderen 96 nach ESHDIM-3. Sinnafochs Schiff, die VAT-DREDAR wird mit den anderen Schiffen seines Verbands von VATROX-DAAG per Transition nach Hibernation-8 gebracht, allerdings nicht, um in die Kämpfe einzugreifen, sondern zur Beobachtung in sicherer Distanz. Anschließend greift der letzte Herrscher der Frequenz-Monarchie in die Kämpfe ein. Er beeinflusst die Mannschaften der Kegelstumpfraumer, so dass die Schlachtlichter die Oberhand gewinnen. Allerdings nur kurze Zeit. VATROX-DAAG muss sich erholen und im Gegenzug werden die Besatzungen der Schlachtlichter durch VATROX-VAMU angegriffen.
Als die FM die beiden Feueraugen einsetzt, saugt VATROX-VAMU die enthaltene Psi-Energie einfach auf. VATROX-DAAG muss fliehen. Das Ende der letzten Hibernationswelt ist gekommen. Der Handelsstern explodiert. Alle Schlachtlichter und alle Sektorknospen sind ebenfalls vernichtet. Zuletzt wird das Vamu Fyerans vom Erzfeind der Frequenz-Monarchie aufgenommen.
Vor dem mittlerweile evakuierten Polyport-Hof ESHDIM-3 kommt es zum Showdown. Die beiden Geistwesen stehen sich gegenüber. Sinnafoch, zwischenzeitlich zum Polyport-Hof zurückgekehrt, setzt die 96 Feueraugen gegen VATROX-VAMU in Marsch. Doch auch diese geballte Energie wird von VATROX-VAMU aufgenommen. Nun ist das einstige Kind mächtiger als je zuvor. Es stürzt sich auf seinen Erzeuger und schluckt auch VATROX-DAAG. Anschließend zieht sich das Geistwesen zurück.

Rezension:
Im Roman der Vorwoche ist es mir mehrmals aufgefallen und auch in diesem Roman. Arndt Ellmer greift bei Dialogen und Situationsbeschreibungen mehrfach auf deutsche (terranische) Redewendungen, Sprichwörter und andere bildhafte Vergleiche zurück. An sich ist dagegen nichts einzuwenden, drücken solche Äußerungen meist präzise das aus, was sonst nur umständlich gesprochen, bzw. geschrieben werden müsste. Dumm nur, dass diese Redensarten von Außerirdischen verwendet werden. Das weiß natürlich auch der Autor, weshalb er auch bemüht ist eine Erklärung zu liefern. Er begründet die Benutzung der Redewendungen mit dem Studium der Terraner durch die Vatrox. Nun wird’s ganz verzwickt. Auch dieser Begründung traut der Autor nicht über den Weg. Also liefert er Erläuterungen der Redensarten, damit sie die Außerirdischen (Leser?) verstehen können. Das wirkt dann doch sehr aufgesetzt und unnatürlich. Der Autor hat sich selbst eine Falle gestellt und beim Versuch, sie zu verlassen verstrickt er sich noch tiefer darin!
Die Vernichtung der letzten Hibernationswelten und der Untergang des letzten Herrschers der Vatrox nach 10 Millionen Jahren der Machtausübung in Zeiten der Hyperdepression kann man wohl zu Recht als Zäsur begreifen. Leider geht der Autor auf diese epochale Katastrophe kaum ein. Vordergründig sind ihm die Raumschlachten und Effekte des Krieges wichtiger als die Auswirkungen dieser Ereignisse.
Die Planlosigkeit der Sinnafoch-Episode wird in diesem Roman einem unrühmlichen Höhepunkt zugeführt. Der Oberbefehlshaber, der keiner mehr ist, denn schließlich wurde er im Heft zuvor degradiert, ist nur noch Zuschauer oder Zuhörer sinnloser Befehle einer fetten Kröte, die hinter ihm hockt. Ansonsten bekommt Sinnafoch ein bisschen von Anthuresta zu sehen. Von TZA’HANATH geht’s nach ESHDIM-3, wo er nichts tut. Anschließend quer durch die Ringgalaxis nach Hibernation-8, wo er nichts tut. Und schließlich zurück nach ESHDIM-3, wo er wohl was tut? Genau! Nichts!
Die Fyeran-Episode hat immerhin gewisse komödiantische Elemente. Die Kriegsordonnanz Storgell klettert Fyeran auf die Schulter und ruft ihm zu: „Du hast Flügel, Fyeran! Flieg!“ Bei so viel Einsatz erholt sich Fyeran dann auch sofort vom Schock über den Verlust von ein paar hundert Millionen Vatrox. Einige Seiten weiter scheint es Nachwirkungen des Schocks zu geben, denn Fyeran stellt angesichts der erfolgreich operierenden Jaranoc fest: „Je mehr Schlachtlichter sie auf einmal zerstörten, desto schneller und leichter würden sie den Sieg erringen.“
Zumindest weiß ich jetzt, warum die Vatrox untergehen. Mit solchen Anführern ist selbst in Zeiten einer Hyperdepression kein Staat zu machen.


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