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Krieg in der Schneise – Handlung:
Die Besatzungen der Silberkugeln unter Icho Tolots Kommando beobachten aus sicherer Distanz das Aufeinandertreffen der Flotten von Jaranoc und Frequenz-Monarchie beim Forschungszentrum TZA’HANATH. Zwischen den Hilfsvölkern von VATROX-VAMU und VATROX-DAAG entbrennt eine blutige Schlacht. Dem Haluter stehen mit den Silberkugeln zwar technisch fortschrittliche Fahrzeuge zur Verfügung, dennoch wäre ein Eingreifen in diesen Vernichtungskrieg verhängnisvoll. Allerdings will Tolot dem Geschehen nicht tatenlos zusehen. Er fliegt mit zwei Silberkugeln in die Schneise, wo ebenfalls Kämpfe stattfinden. Mittels psychologischer Kriegsführung will er in einem Gefecht von Jaranoc und Vatrox eingreifen. Die Schiffe der FM haben den Gegner eingekesselt. Tolot droht den Vatrox mit der Vernichtung ihrer Hibernationswelten und damit der Beraubung ihrer Möglichkeit zur Wiedergeburt. Er unterstreicht seine Drohung mit Datenpaketen, in denen die Geschehnisse in Andromeda beschrieben werden.
Rhodan betreibt unterdessen seinen Aufbruch bei TALIN ANTHURESTA. Die Schiffe aus Andromeda, insgesamt 6000 Einheiten, sind mittlerweile eingetroffen und können den Handelsstern schützen oder im Stardust-System eingesetzt werden. Rhodan will so schnell wie möglich in die Schneise fliegen, um dort mit der Suche nach dem PARALOX-ARSENAL zu beginnen. Allerdings sind in der Schneise auch viele Schiffe der Vatrox unterwegs, die verstärkt von den Dienern VATROX-VAMUs angegriffen werden. Schließlich brechen Rhodan und Diamond mit der Sektorknospe QUEEN OF ST.LOUIS und der MIKRU-JON auf. Der Flug geht zunächst zum Forschungszentrum TZA’HANATH. Ungeachtet der dortigen Kämpfe werden die Silberkugeln in die Sektorknospe eingeschleust und der Flug geht in die Schneise.
An Bord eines Schlachtlichts, das in der Schneise operiert, der FRUKETT, kommt es zu einer Meuterei. Einige Wissenschaftler aus dem Volk der Ator unter der Führung von Milian Cartento entwickeln einen Plan, wie sie die herrschenden Vatrox und die Darturka an Bord ausschalten und das Schiff übernehmen können. Das Vorhaben gelingt. Die Ator können das Schlachtlicht übernehmen. Ihr Sieg wurde durch die Botschaft von Icho Tolot begünstigt, der die Vatrox an Bord in Panik versetzt hatte. Die Ator bitten Tolot um Asyl. Mittlerweile ist auch Rhodan eingetroffen und nimmt das Schlachtlicht an Bord. Die Kollaborateure übermitteln Rhodan alle bekannten Daten über das Forschungszentrum TZA’HANATH. Anschließend machen sich die Silberkugeln auf, die Schneise nach Auffälligkeiten zu durchstreifen.
Tolot und sein Vasall Tarba greifen unterdessen erneut in ein Gefecht zwischen Jaranoc und Vatrox ein. Diesmal allerdings zugunsten der Vatrox, indem sie versuchen die Jaranoc von ihrer Abhängigkeit von VATROX-VAMU zu befreien. Auf einem Mond kommt zu einem Zweikampf zwischen Kardo Tarba und dem Anführer der Jaranoc-Flotte. Tarba gewinnt. Als sich die ersten Einheiten der Jaranoc-Flotte tatsächlich zurückziehen, nutzen die Schlachtlichter der FM die Situation eiskalt aus und greifen die verbliebenen Jaranoc-Schiffe an. Der Kampf tobt noch schlimmer als zuvor. Nun greifen auch die Silberkugeln zugunsten der Jaranoc ein. Als mehrere Schiffe mit dem Mond kollidieren meldet die Silberkugel Tolots eine seltsame Ortung, die zunächst nicht näher bestimmt werden kann. Schließlich gewinnen Jaranoc und Silberkugeln das Gefecht. Angesichts der bitteren Erfahrungen sollen jedoch weitere Einmischungen in die Kämpfe durch Rhodan und seine Mitstreiter zukünftig unterbleiben. Man will die Suche nach dem PARALOX-ARSENAL intensivieren.

Rezension:
Der Roman folgt in seinem Aufbau den üblichen Zyklus-Abläufen. In der Vorwoche wurde Aufbruchsstimmung propagiert. Die längst überfällige und vom Exposé mit fadenscheinigen Gründen verzögerte Suche nach dem PARALOX-ARSENAL sollte nun endlich beginnen. Von daher war zu erwarten, dass im Folgeroman erst mal auf die Bremse getreten wird. Und so ist es leider auch gekommen.
Nebenbei bemerkt wurde die Unlust der Figuren/Autoren, eines der Hauptziele gezielter zu verfolgen, mit einem Mangel an Informationen begründet. Doch seit letzter Woche sind keine neuen Hinweise zum PARALOX-ARSENAL hinzugekommen. Dennoch beginnen unsere Helden dort mit Ihrer Suche, wo der geneigte Leser sie schon vor 30 Wochen begonnen hätte, nämlich in der Schneise!
Der Einstieg in den Roman von Christian Montillon war lang und quälend. Der Autor weigert sich geradezu beharrlich eine spannende oder interessante oder überraschende oder erschreckende Einleitung zu schreiben. Stattdessen füttert er den Leser über mehrere Seiten mit Aufzählungen und Wiederholungen. So vergrault man seine Leser!
Der Roman offenbart zahlreiche unsichere Handlungen der Figuren, die mit den bisherigen Schilderungen nicht übereinstimmen. Insbesondere mit dem Charakter des Haluters Icho Tolot kommt Montillon überhaupt nicht zurecht. Das ist nicht neu. Auch in anderen Romanen des Stardust-Zyklus hat Montillon diese Figur bereits eingesetzt. Ich erinnere mich an die höchst unlogischen Einsätze dieser Figur in Montillons Roman über die Geschehnisse auf Katarakt. Auch da war es dem Autor schon nicht gelungen, das spezielle intellektuelle Potential der Figur zu nutzen. Damals hat Christian Montillon auch die Figur Eritrea Kush an der Seite von Tolot eingeführt. Das war damals sehr gelungen. Leider ist von Eritrea Kush im aktuellen Heft nicht viel mehr übrig geblieben als eine Stichwortgeberin in wenigen Szenen.
Der Autor versteht es einfach nicht, die Figur Tolot adäquat einzusetzen. An keiner Stelle im Roman wird deutlich, dass man es mit einem Haluter zu tun hat. Ein Koloss mit zwei Gehirnen, enormen wissenschaftlichen Verstand und unglaublichen Reaktionsvermögen. Und doch schildert der Autor den Haluter in Situationen, die einfach nicht zur Figur passen. Mal wird der Haluter bei Start- und Flugvorbereitungen, die aufgrund der überlegenen Technologie der Silberkugeln als Spaziergang abgetan werden, durch einen ankommenden Funkanruf abgelenkt. Ein anderes Mal fühlt sich der Haluter bei einem Gespräch überfordert. Bitte was soll das? Dann doch lieber auf diese Figur verzichten! Der Fortgang der Geschichte wäre ebenso erzielt worden, hätte der Autor Icho Tolot durch einen x-beliebigen Terraner ersetzt.
Unglücklich geriet auch die Darstellung von Piet Rawland. Eigentlich klar, dass Christian Montillon nicht mit dem schriftstellerischen Leckerbissen der Vorwoche mithalten kann. Umso trauriger, dass er der guten Darstellung dieser Figur durch Wim Vandemaan nun eine mehr als dürftige Darbietung folgen lässt. Der arme Piet musste in Montillons Plot sogar die unvermeidlichen Aufzählungen herunterleiern. Den gelungenen Dialogen eines Vandemaans lässt Montillon ein in Teilbereichen dummes Plappern folgern. Diese Sequenzen waren holprig geschrieben und wirkten ungelenk.
Die Geschichte war einfallslos. Es fehlte ein Grundgedanke, eine Idee, anhand derer die Ereignisse geschildert werden. Stattdessen liefert der Autor Konservenkost. Eine Wiederauflage der Jaranoc-Mentalität, die zum unvermeidlichen Zweikampf, wenngleich mit einem anderen Gegner führt. In den Plot um die Ator-Wissenschaftler setzte ich anfangs die Hoffnung, dass darin die eigentlichen neuen Ereignisse erzählt werden. Aber auch hier Fehlanzeige. Der Autor erzeugt nur mäßig Spannung in dieser in weiten Bereichen wenig inspiriert geschriebenen Teilhandlung. Letztlich entpuppte sich die Cartento-Tiralto-Liebelei als langweiliger Aufguss der Dorksteiger-Byrask-Episode.
Fazit: Raumschlachten, Zweikämpfe, Meutereien und PAROLOX-ARSENAL-Suche suggerieren einen handlungsintensiven Roman. Passiert ist trotzdem nichts!



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