Ansichten zu PR 2586

Die Sektorknospe – Handlung:
Ein kleiner Junge sitzt auf einem Steg am Fluss, sieht die QUEEN OF ST.LOUIS vorbeiziehen und träumt davon wie es wäre an Bord eines Schaufelraddampfers zu fahren. Er trägt eine Taschenuhr aus Holz, deren Ziffern immer auf 11:56 Uhr stehen. Eine zuverlässige Uhr. Jahre später ist aus dem Jungen ein Mann geworden, ein Herumtreiber, der ab und zu Handlangertätigkeit auf einer Ranch annimmt. Er überfällt Postkutschen und schließlich auch Banken. An dem Tag in El Paso, an dem er sterben würde, hat er eine seltsame Begegnung. Er trifft mit seinen Kumpanen einen alten Mann, der von Schmetterlingen umkreist wird. Der Alte zieht einige Zeit lang mit ihnen und verschwindet dann. Er hinterlässt dem Mann eine Nachricht: „Bin schon vorgegangen, Jungchen, warte dann auf dich, wir sehen uns auf jeden Fall.“
Der Überfall auf die Bank in El Paso geht gründlich schief. Der Mann wird erschossen. Am Ufer des Rio Grande erscheint ihm der Alte wieder. Der Alte macht dem Mann ein Angebot. Er soll einen Freund des Alten auf die Probe stellen. Wenn er das Angebot nicht annimmt, kann er ganz und gar sterben. Nimmt er es an, wird er nicht altern aber gelegentlich sterben. Der Mann nimmt das Angebot an. Sein Name: Piet Rawland.
Perry Rhodan und Mondra Diamond sind nach der Begegnung mit Ernst Ellert auf dem Transferdeck der Maschinenstadt Ambur-Karbush auf der Kunstwelt Wanderer angekommen. Die Kälte ist trotz der SERUNS kaum zu ertragen. Sie erreichen den zentralen Platz mit dem filigranen Turm und dem Kuppelbau. Der Wind und die Kälte hält sie davon ab, den Platz zu überqueren. Sie werden in eine Seitenstraße getrieben. Nach einiger Zeit erkennen die beiden Terraner, dass sie dirigiert werden. Erst müssen sie ein Rätsel lösen, bevor ihnen der Zugang zur Sektorknospe gewährt wird. Sie treffen schließlich auf Piet Rawland, der die Sektorknospe bewacht. Der Revolverheld prüft die Identität Rhodans und ist wegen dessen fehlender Ritteraura zunächst nicht bereit, die beiden an Bord zu lassen. Piet Rawland muss erneut sterben.
In der Schaltzentrale der Sektorknospe löst Rawland ein Band von seinem Hut und verbindet die Handgelenke von Rhodan und Diamond damit. Nach seiner Aussage handelt es sich um einen mnemotischen Leitfaden. Damit sollen die beiden Terraner eine Hilfe erlangen, was die Sektorknospe ihrem Wesen nach ist. Perry und Mondra nehmen Teil an den Erinnerungen der Erbauer und der Piloten der Sektorknospe BATIOVREE. Der Leitfaden sorgt dafür, dass sie die Aufzeichnungen so erleben, als seien sie dabei gewesen.
Vor 9,87 Millionen Jahren steht die erste Sektorknospe vor ihrer Bewährungsprobe. In Anthuresta im Orbit um die Wasserwelt Utra Benedesh in einer Orbitalwerft schwebt die erste aller Sektorknospen, mit dem Planeten verbunden über eine Art Nabelschnur. Durch die Nabelschnur steigt in einer Wasserblase der Anthurianer Tataoperan, der berühmte erste Steuermann der Sektorknospe, zur Orbitalstation auf. Vhasinc, ein Wesen aus dem Volk der Suicpathu, macht den ersten Flug auf Einladung der Anthurianer mit. Rhodan erfährt durch den mnemotischen Leitfaden, dass die Anthurianer den Suicpathu eine Scheibenwelt in der Schutzzone von TALIN ATHURESTA angeboten haben. Die Suicpathu haben dankend abgelehnt, obwohl sie wie andere Völker auch unter dem erhöhten Hyperwiderstand leiden. Rhodan fragt den mnemotischen Leitfaden nach Informationen über ES. Ihn würde interessieren, ob die Anthurianer aufgrund ihrer Paragaben irgendwie Kenntnis von Wanderer erlangt haben und daher die Schutzzone mit Welten nach dem Vorbild der Kunstwelt gebaut haben oder ob ES die Anthurianer in seinem Sinne manipuliert hat. Leider gibt das Gebilde ihm dazu keine Erinnerung.
Der mnemotische Leitfaden offenbart aber weitere Erinnerungen aus dem Gespräch zwischen Tataoperan und Vhasinc. Die Kernstruktur der Sektorknospe basiert auf dem genetischen Material der Anthurianer. Das Schiff lebt. Es ist ein Derivat anthurianischen Erbgutes. Sie besteht aus 10 unsymmetrischen Sphärenzonen, Organen gleich, die von Milliarden von Kristallwesen bevölkert werden. Diese unterstützen das Derivat in seinen vitalen Funktionen. Die Sektorknospe ist ein kompletter, kybernetischer Organismus. Der Flug der BATIOVREE geht zu einem Tryortan-Schlund. Der Steuermann fliegt das Schiff hinein. In den Gewalten wird die Sektorknospe fast vernichtet. Aber sie schafft den Weg zurück. Die Erkenntnisse der Mission nutzen die Anthurianer zum Bau des Polyport-Netzes. Die Mission der BATIOVREE diente letztlich dazu, einen Weg durch die Realitätsbrüche zu finden.
Rhodan erlebt die Erinnerungen weiterer Steuerleute der Sektorknospe. Er erlebt, wie Polyport-Höfe und Distribut-Depots eingerichtet werden. Er sieht die Etablierung von Handelssternen, die dem System eine intergalaktische Dimension verleihen. Und er erlebt den ersten Vatrox als Steuermann. Er sieht den Putsch der Vatrox und erlebt das Ende des Zeitalters der dritten Hyperdepression. Die Vatrox hatten sich bereits zurückgezogen. Eine Flotte von 95 Sektorknospen ist auf dem Weg nach Amringhar. Kybb-Traken dringen an Bord der Sektorknospe vor. Die Kybb brechen den mentalen Widerstand der Derivate. Aus einigen Sektorknospen werden so die Kybb-Titanen.
Zurück in der Realität setzt Rhodan Piet Rawland als Steuermann ein. Auf Vorschlag des Revolverhelden tauft Mondra Diamond die Sektorknospe auf den Namen QUEEN OF ST.LOUIS. Der Flug geht zur JULES VERNE. Rhodan kann mit dem nun voll funktionsfähigen Controller eine Verbindung zwischen TALIN ANTHURESTA und FATICO in Andromeda schalten. 3000 LFT-BOXEN, 1000 Fragmentraumer und 2000 Haluterschiffe treten den ersten Transfer an. Rhodan nimmt die Krathvira-Geräte an Bord und fliegt wieder Wanderer an. Über dem zentralen Platz der Maschinenstadt stoppt die Sektorknospe. Rhodan, Tifflor und Diamond erörtern ihr Vorhaben. Obwohl sie Skrupel haben, treffen sie letztendlich die Entscheidung und liefern die Krathvira mit den enthaltenen Vamu an ES. Die SI nimmt das Vamu in sich auf. Teile des Eispanzers verschwinden. Man hat Zeit gewonnen. Zeit, um nach dem PARALOX-ARSENAL zu suchen.

Rezension:
Howdy liebe Leser! Ein wenig breitbeinig bin ich nach der Lektüre von Wim Vandemaans letzten Beitrag zur größten Westernserie der Welt an den Schreibtisch getreten. Das Schreiben fällt mir schwer, denn ich lasse einen Arm hängen. Mein Sechsschüsser hängt am Gürtel. Sollte sich dieser Piet Rawland hier blicken lassen, ich bin bereit!

Danke an Wim Vandemaan für seinen Ausflug in den Wilden Westen. Ich fühlte mich so gut unterhalten, wie schon lange nicht mehr. Der Autor hat sich Mühe gemacht und nicht einfach nur ein paar Kapitel im ausgehenden 19.Jahrhundert angesiedelt. Er hat die Geschichte auch sprachlich in diese Zeit gerückt und die Geschehnisse mit allerlei skurrilen Einfällen geschmückt. Zum besseren Verständnis empfehle ich, den einen oder anderen Begriff aus dem Roman mal im Internet zu recherchieren. Insbesondere beim Angebot von ES an Piet Rawland, die Uhren zu tauschen, musste ich lauthals lachen über die Namen Flötenschniedel und Leonidenschwärmer. Ich war baff, als ich die Namen im Internet entdeckte.
Auch die Vorstellung der Sektorknospe, die Historie dieser Schiffe, ihr Innenleben und die Ereignisse der Anthurianer-Vergangenheit werden vom Autor in eine wirklich lesenswerte Geschichte verpackt. Da macht es auch nichts, dass der Autor die eine oder andere schon bekannte Begebenheit zum besseren Verständnis mit einbaut. Wo andere Autoren bei Schilderungen bekannter Ereignisse einfach nur die sprachlich unveränderte x-te Wiederholung bringen, erfindet Vandemaan eine spannende und vor allem variantenreiche Story. Auch diese Kapitel waren große Klasse.
Das Kapitel mit Julien Tifflor hätte sich der Autor allerdings verkneifen können. Es war unnötig, diese Figur zu erwähnen, trägt sie in diesem Zyklus sowieso nichts zur Handlung bei.
Mehr Gedanken macht sich der Autor auch um die Gewissensbisse, die Rhodan und Co plagen, als es daran geht, das Vamu an ES zu liefern. Der Autor weigert sich nicht, diese Problematik anzusprechen. Letztlich liefert der Autor nachvollziehbare Gedankengänge für die Entscheidung seiner Protagonisten, das Vamu an ES zu liefern, dennoch hätte dieser Part für meinen Geschmack noch etwas tiefgehender behandelt werden können.


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