Ansichten zu PR 2582

Ein Kind der Funken – Handlung:
Tanio Ucuz ist weit stärker von unbekannten Einflüssen betroffen, als dies nach seinem glücklicherweise fehlgeschlagenen Attentat auf Julian Tifflor zu erkennen war. Der Oberstleutnant hat das Gefühl zu vergehen. Tatsächlich löst sich der Sicherheitschef vor den Augen von Julian Tifflor auf und erscheint einige Zeit später wieder. Einige Stunden später passiert es wieder. Vor den Augen des Aktivatorträgers verschwindet Ucuz für einige Zeit. Nachdem er wieder materialisiert ist, suchen sie gemeinsam die Zentrale der JULES VERNE auf. Tifflor stellt die Vermutung an, dass Tanio Ucuz Psi-Fähigkeiten entwickelt hat. Die Eltern seines Leibwächters wurden seinerzeit vom Funkenregen der BATTERIE getroffen. Im weiteren Verlauf stellt sich heraus, dass Ucuz begrenzt die Gedanken des Unsterblichen lesen kann und umgekehrt seine Gedanken an Tifflor übermitteln kann. Der Aktivatorträger bezeichnet die Fähigkeit als Parakommunikation. Auch für das Verschwinden findet sich eine Erklärung. Ucuz kann Energieströme wahrnehmen und in Energieströmen sogar wie früher die Woolver-Zwillinge reisen. Tifflor schickt seinen Sicherheitschef los, um TALIN ANTHURESTA zu erkunden. In der Zwischenzeit beschäftigt sich Tiff mit dem A-Controller, den er von Rhodan bekommen hatte.
Im Handelsstern sind unterdessen die Fronten abgesteckt. Die beiden terranischen Einsatzteams sehen sich einer Übermacht an Robotern gegenüber, die der Stalwart Agrester zur Festsetzung der Eindringlinge losgeschickt hat. Mondra Diamond befiehlt Ihrer Gruppe, sich zu ergeben. Unabsichtlich kommt es jedoch zu einem Schusswechsel. Schnell zeichnet sich allerdings ab, dass die feindlichen Roboter trotz erdrückender Übermacht es nicht darauf anlegen, die Eindringlinge zu töten. Pral nutzt das Chaos und entmaterialisiert.
Mondra Diamond tritt der Roboterarmee mit Ihrem A-Controller entgegen und behauptet, autorisiert zu sein und mit deren Befehlshaber reden zu wollen. Während sie auf eine Reaktion wartet, hat sie eine Vision von Homunk, der ihr mitteilt, wenn die Zeit gereift ist, werde sie erkennen, was zu tun sei. Auch in der anderen Gruppe um den Halbraum-Changeur Akika Urismaki kommt es zu einem Scharmützel mit der Roboterarmee. Urismaki kann sich mit dem Soldaten Reg Thunder von der Gruppe lösen und nutzt die Zeit für weitere Nachforschungen mit Hilfe seines Controllers. Er erkennt, dass eine der 20.000 Scheibenwelten für den Controller als nicht erreichbar angezeigt wird. In der Nähe dieser Welt kann Urismaki einen seltsamen Körper ausmachen. Das Objekt gleicht einer ins Riesenhafte vergrößerten Körperzelle von 23 km Durchmesser. Reg Thunder vergleicht das Objekt mit einem Kybb-Titanen.
Der Stalwart Agrester kann sich endlich zu einer Entscheidung durchringen. Er will die Eindringlinge nun doch vernichten lassen. Zwei Ereignisse bringen ihn jedoch von seinem Vorhaben ab. Er registriert, dass auch an Bord der JULES VERNE ein dritter A-Controller in Betrieb genommen wurde, noch dazu von einer Person, die einen Vitalenergiespeicher mit besonderer Signatur trug. Das zweite Ereignis ist, dass ihn jemand mit seinem Namen anredet. Es ist Mondra Diamond, die sich nun plötzlich erinnert, was Homunk ihr mitgeteilt hat. In der Sprache der Mächtigen nennt sie Agrester beim Namen und nennt einen Zugangscode. Agrester erkennt in Mondra eine Befugte höchster Rangordnung. Der Stalwart bleibt allerdings misstrauisch, denn schließlich haben die Eindringlinge Fogudare getötet. Er nimmt Kontakt zu Mondra Diamond auf. In einem Holobild erscheint der Stalwart, der sich eines 3,70 m großen Aktionskörpers von humanoiden Aussehen bedient. Die Kommunikation mit dem Stalwart erweist sich als schwierig. Agrester lässt sich von Mondra Diamond die Aufzeichnungen zum Tode Fogudares vorführen. Allerdings behauptet er, dass die Aufzeichnungen auch Fälschungen sein könnten. Vom Stalwart erfährt Mondra einiges über die aktuelle Situation im Handelsstern. Die Psi-Materie-Dispenser sind defekt und verursachen den Psi-Sturm. Da Clun’stal aus unbekannten Grund vor Ort nicht eingegriffen hat, muss jemand hinfliegen, um die Psi-Materie-Dispenser zu reparieren. Mondra schlägt die VERNE vor, da Agrester kein Schiff zur Verfügung hat.
Agrester bleibt unentschlossen. Auch als Pral wieder auftaucht und berichtet, dass er Fogudare im psionischen Netz wahrnehmen könne, kann sich der Stalwart nicht zu einer Entscheidung durchringen. Erst das Erscheinen von Tanio Ucuz und dessen Vorschlag, gemeinsam Kontakt zu Fogudares Präsenz im psionischen Netz aufzunehmen, bringt den Durchbruch in den Verhandlungen. Agrester befreit die VERNE und die Besatzung aus dem Immobilisierungsfeld. Es vergehen mehrere Tage, in denen sich die Besatzung langsam erholt. Unterdessen erkunden Pral und Ucuz das psionische Netz und erkennen zwei Brennpunkte. Der eine in der Nähe der Scheibenwelt, die nicht erreicht werden kann, der andere im inneren Kern des Handelssterns. Als Mondra, Pral und Ucuz mit Agrester im inneren Kern zusammentreffen erfahren sie, dass es auch für den Stalwart blinde Flecken gibt. Wie erwartet betrifft der eine Fleck die Scheibenwelt. Als die Gruppe den anderen Bereich im Zentrum erkundet, öffnet sich vor Mondra der Zugang zu einem verborgenen Raum. Es erscheint Homunk, der eigentlich Perry Rhodan erwartet hat. Das Gespräch wird unterbrochen, weil Homunk ihr mitteilt, dass Rhodan soeben den verborgenen Raum in NEO-OLYMP betreten habe und dies wichtiger sei.
Die JULES VERNE unternimmt einen Startversuch, da der Psi-Sturm immer stärker wird und die Paratronschirme den Gewalten nicht mehr lange Stand halten können. Der Versuch scheitert. Trotz der Metaläufer-Modifikationen kann die JULES VERNE aus eigener Kraft den Handelsstern nicht verlassen.

Rezension:
Der Autor Leo Lukas stellte mich auch mit dem Teil 2 seines Doppels auf eine harte Geduldsprobe. Auf den ersten Seiten konnte ich keinen großen Unterschied in Stil und Struktur zum Roman der Vorwoche erkennen und habe das Heft erst mal zu Seite gelegt und mich anderen Dingen zugewandt. Dass ich die Geschichte wieder in Angriff genommen habe, ist weniger meiner Neugier zum Fortgang der Erzählung geschuldet, als vielmehr dem Umstand zu verdanken, dass ich nach über 80 Wochen, in denen ich mehr oder weniger regelmäßig einen Beitrag zur Serie verfasst habe, es nicht abrupt und mitten im Zyklus enden lassen wollte. Allerdings bin ich nicht weit von dieser Entscheidung entfernt gewesen.
Nun, nachdem ich das Heft zu Ende gelesen habe, bin ich zwar noch ein gutes Stück davon entfernt, zu sagen: „Ich habe es nicht bereut“ aber ich lasse mich immerhin zur Aussage hinreißen, dass das Heft besser geworden ist, als es anfangs zu vermuten war.
Der Roman weist die typischen Inhaltsmuster auf, die so viele Romane in diesem Zyklus prägen. Damit meine ich zum einen die ewigen Wiederholungen. Gefühlte 10 bis 20 Mal hat der Autor den Aufbau von TALIN ANTHURESTA mit seinen Scheibenwelten beschrieben. Zum anderen der Mangel an echten Aktionen. Der Autor kaschiert gerade diese Schwäche recht geschickt, indem er – wie auch schon im Heft zuvor praktiziert – ständig die Erzählperspektiven ändert und sehr häufig zwischen den Figuren wechselt. Der Roman wirkt dadurch intensiver, was allerdings nicht gleichbedeutend mit unterhaltsamer ist. Unsere Protagonisten erarbeiten sich ihre Erkenntnisse nur selten durch eigene Aktivitäten oder durch angestrengtes Nachdenken. Vielmehr werden die Fortschritte, die sie erzielen, zumeist von außen zugetragen. Im obligatorischen Hauptpersonenkasten steht, dass Mondra Diamond sich zur Visionärin entwickelt. Ich denke, diese Beschreibung bringt es auf den Punkt. Nicht nur Mondra, auch die Figuren der anderen Handlungsebenen haben Visionen, bzw. bekommen sie durch die Autoren verpasst. Schön wäre es jedoch, wenn die Visionen Gestalt annehmen würden, soll heißen, die Autoren schicken ihre Protagonisten los, diese Visionen auf ihren Wahrheitsgehalt oder ihre Umsetzbarkeit hin zu überprüfen. Im vorliegenden Heft bleibt es leider bei Visionen.
Die Sprache des Autors konnte mich nur zum Teil überzeugen. Gut fand ich den Ansatz, einige Dialoge mit einer einfacheren Sprache zu versehen. Fanden diese Unterredungen zwischen den Soldaten der Einsatztrupps statt, die gerade unter Feindfeuer lagen, dann funktionierte das auch. Der Autor greift auf diese etwas gehaltlose Sprache aber auch bei den Dialogen zwischen Tifflor und dem neuen Supermutanten zurück. Das passte nicht ganz. Hier werden schließlich 2 erfahrene Diplomaten geschildert, die einen jahrzehntelangen Dienst für das Galaktikum hinter sich haben. Diese Erfahrung und der zweifellos vorhandene Intellekt sollten sich in der Sprache niederschlagen. Die Dialoge, die Leo Lukas den Beiden angedeihen lässt, sind mir ein bisschen zu platt geraden. Auch die Entdeckung und Entwicklung der Psi-Fähigkeiten von Tanio Ucuz verlaufen in einem nicht hinreichend begründeten Tempo. Ich will mich gar nicht so sehr an der Tatsache stoßen, dass passend zur Bedrohungslage ein Mensch mit darauf abgestimmten Psi-Fähigkeiten aus dem Hut gezaubert wird. Mich stört vor allem die Art und Weise wie Lukas seine Figuren mit der Situation umgehen lässt. Während der Autor seitenweise Platz für Wiederholungen opfert, bzw. vergeudet, ist ihm die Zustandsveränderung seines Protagonisten nur ein paar Sätze wert. Man stelle sich vor, ein Mensch, der stumm geboren wurde, entdeckt plötzlich, dass er doch Laute bilden kann. Bei Leo Lukas würde der sofort munter drauf los plaudern und einen Tag später einen Gastvortrag an einer Universität halten. Diese Ereignisse, die für jeden Menschen eine Zäsur darstellen würden, gingen viel zu schnell vonstatten.
Besser gerieten dem Autor die Erzählstränge mit den Anekdoten vom Berg des Lichts, die sich schließlich mit dem Erzählstrang um Tanio Ucuz vereinigte. Diesen Zusammenhang hatte ich lange nicht erkannt und er stellte somit eine nette Überraschung in einem ansonsten durchschnittlichen Roman dar in dem im Übrigen der Running Gag des Zyklus natürlich nicht fehlen durfte: „Findet das PARALOX-ARSENAL“ wird Mondra von Homunk aufgefordert.


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