Ansichten zu PR 2577

Kosmisches Puzzle – Handlung:
Rhodan hält sich in der Stardust-Felsnadel auf. Von JOKER erhält er die Information, dass eine der beiden auf Talanis stationierten Silberkugeln über der Nebelkuppel von Aveda aufgetaucht sei. Rhodan hofft auf neue Informationen, auf ein weiteres Puzzlestück über die Geschehnisse in Aveda, dem Stardust-System, in Anthuresta und in den Weiten des Polyport-Netzes. Die Pilotin Eritrea Kush meldet sich und überbringt eine Botschaft von Atlan. Rhodan wird über die Entwicklung im Sol-System, den Zustand von ES, Atlans Plan mit dem Vamu zur Stärkung der Superintelligenz und über das Sterben der Alt-Mutanten in Kenntnis gesetzt. Die von Atlan von Wanderer mitgebrachten Module werden von Kush transportiert. Eines der Aggregate hat sie in ihrer Silberkugel installiert und konnte so den Nebeldom durchfliegen.
Anschließend trifft Rhodan mit Whistler zusammen. Von diesem erfährt er die Geschehnisse über Sichu Dorksteiger und ihre von der Vatrox Lucba Ovichat übermittelten historischen Erkenntnisse der Triumvir der Vatrox. Rhodan beauftragt Tschubai/Lloyd die MIKRU-JON nach Neo-Olymp zu bringen. Die am Museumsraumer angedockte Sonde mit Psi-Materie soll untersucht werden. Vielleicht kann die Psi-Materie zur Stärkung der Mutanten oder als Mittel gegen das Feuerauge im Sol-System eingesetzt werden.
Beim Versuch, die weiteren Aggregate in den Silberkugeln einzubauen, passiert ein Unfall. Kush wird beinahe getötet, kann aber von Rhodan wiederbelebt werden. Nach medizinischer Betreuung lässt sich Rhodan von Kush in die Bedienung einer Silberkugel einweisen. Die erste Reise führt Rhodan nach NEO-OLYMP. Er trifft gerade rechtzeitig ein, um die Ankunft des Obeliskraumers mitzuerleben. Mit der MIKRU-JON treffen auch einige Sha’zor, Staubreiter und Essa Nur ein. Bevor Rhodan die zweite Station seiner Reise anfliegt, den Planeten First Found, bittet er die Vertreter der verschiedenen Völker Anthurestas um Untersuchung der Sonde.
Auf First Found eingetroffen trifft sich Rhodan mit Stuart Lexa, Sichu Dorksteiger und Fyrt Byrask. Während der Ana von Rhodan sofort angetan ist und mit Eifer seine Loyalität bekundet ist die Ator anfangs reserviert. Noch immer hat sie sich nicht endgültig von der Frequenz-Monarchie vollständig gelöst. Rhodan erzählt ihr von den Aktivitäten der Vatrox in Andromeda, von der Vernichtung einer Tefroder-Welt und anderen Grausamkeiten der FM. Damit ist der Strang der Ator zu den Vatrox endgültig durchtrennt. Sie stellt sich auf Rhodans Seite. Sie teilt ihm ihre Erfahrungen mit Psi-Materie mit. Rhodan will daraufhin die kosmische Schneise anfliegen, weil dieses Gebiet in Dorksteigers Geschichte erwähnt wird. Die Ator schlägt vor, auch das psimaterielle Artefakt des Anthurianers mitzunehmen, in dem die Vatrox Lucba Ovichat gefangen war. Der Schneekristall wird nach einigen Schwierigkeiten in der Silberkugel verladen. Mit Sichu Dorksteiger und Fyrt Byrask fliegt Rhodan zur kosmischen Schneise. Dort eingetroffen beobachten sie gewaltige Flotten der Frequenz-Monarchie. Die Truppenkonzentration der Vatrox ist beachtlich. Der Grund ist allerdings nicht zu erkennen. Die Schlachtlichter bemerken die Silberkugel anfangs nicht. Als Rhodan die Offensivortung seines Schiffes ausnutzt, werden sie entdeckt und angegriffen. Mit einiger Mühe kann Rhodan mit der Silberkugel aus der Umklammerung des Feindes entkommen.
Zurück in NEO-OLYMP beteiligen sich auch Dorksteiger und Byrask an der Untersuchung der Sonde. Bei der Untersuchung löst sich die Sonde von MIKRU-JON. Rhodan hat daraufhin die Idee, seine Silberkugel mit MIKRU-JON zu verschmelzen. Gesagt, getan. Die Silberkugel fliegt in MIKRU-JON ein und kann von nun an mit dem Museumsraumer gemeinsam agieren. Mit der MIKRU-JON und der integrierten Silberkugel fliegt Rhodan nach Aveda und dringt in die Nebelkuppel ein. Dorksteiger und Byrask begleiten ihn auch hierhin. Talanis ist eine Eiswüste. Der Schneekristall wird vom Parablock der Mutanten absorbiert. Gucky teilt Rhodan mit, dass seine Frau und sein Sohn tot sind …

Rezension:
Ein Roman der verpassten Chancen. Das Heft hatte ich gestern bereits gelesen und auch die Zusammenfassung geschrieben. Um meine Ansichten zu formulieren, wollte ich aber erst mal eine Nacht darüber schlafen. Gestern wäre meine Rezension ein 1a-Verriss geworden. Heute ist der Roman von Christian Montillon zwar nicht besser geworden aber ich will mit dem Autor auch nicht zu arg ins Gericht gehen.
Christian Montillon wollte viel und hat nur wenig erreicht. Betrachten wir zunächst die Idee mit dem Puzzle. Der Autor ist sichtlich bemüht gewesen, den Begriff Puzzle und den bildhaften Vergleich mit dem stimmigen Gesamtbild beim Zusammenführen der zahllosen Informationen frühzeitig im Roman unterzubringen. Das hat Christian Montillon dann auch auf Seite 9 gemacht. Aber dann kam zu diesem Thema nichts mehr. Sicher, hin und wieder wird der Begriff Puzzle nochmal im Roman erwähnt und auch das Wort Verknüpfung wird arg strapaziert, man darf sich aber nicht täuschen lassen, meist steht nur eine gähnend langweilige Liste von Aufzählungen der Puzzleteile dahinter. Die eigentliche Herausforderung, nämlich mal ein paar dieser Puzzlestücke in die Hand zu nehmen, sie zusammenzusetzen, ein Bild, sei es auch nur ein winziger Ausschnitt des Gesamtbildes zu erzeugen, diese Herausforderung nimmt der Autor nicht an.
Die zweite Idee, die der Autor in seinem Roman unterbringen möchte ist, alle wesentlichen Protagonisten, die in verschiedenen Handlungsebenen bislang aktiv waren und deren Wege sich nun im Stardust-System kreuzen, in einer Handlung zusammenzuführen. So etwas hat noch nie funktioniert und funktioniert auch hier nicht. Die Liste der illustren Handlungsträger ist in diesem Roman lang, zu lang, um die einzelnen Personen entsprechend würdigen zu können. Wenn dies aber nicht möglich ist, dann wäre es besser gewesen, auf einige der Handlungsträger zu verzichten.
Die dritte Idee, die der Autor verfolgte, war eine zutiefst emotionale Geschichte. Guckys Frau und Sohn sterben endgültig. Anders als im Heft der Vorwoche, als bereits einige Alt-Protagonisten das Glück hatten nun endgültig abtreten zu dürfen, und dies in 1 oder 2 Sätzen taten, hat Montillon diesem Geschehnis mehr Raum eingeräumt. Das ist Geschmackssache. Mir gefiel es nicht, zumal der strukturelle Romanaufbau an der Stelle einfach hinderlich für eine wirklich gute Umsetzung der Story war. Montillon befasst sich mit Guckys Leid nämlich auf den ersten paar Seiten in einer Rückblende ohne bis zum bitteren Ende zu gehen. Wer Trivialliteratur kennt, erkennt dann natürlich sofort, welches bittere Ende einem dann auf der letzten Heftseite erwartet, nämlich das „Ende“ der Rückblende. Dramaturgisch wie gesagt, fand ich das weniger gut. Auch die „Sicht“ auf Guckys Leid von verschiedenen Handlungspersonen war eher unpassend. Wären dies nur Rhodan und Atlan gewesen, dann wäre es in Ordnung. Schließlich sind diese Beiden die ältesten Weggefährten. Die Darstellung aus Kush und Dorksteigers Sicht empfand ich da eher als unpassend. Aber wie gesagt, dieser Part ist m.E. Geschmackssache und auch die verwendete Sprache, wo ich mir auch leisere Töne gewünscht hätte als das ganze Repertoire an trivialen Ausdrücken.
Und schließlich offenbart die Story einen Mangel, den ich auch schon in den Vorwochen geäußert habe. Der gute Atlan bringt die Botschaft: Suche das verdammte PARALOX-Arsenal. Und Rhodan tut was er immer tut, wenn dieses Thema zur Sprache kommt, nämlich nichts. Die Hauptperson geht also inhaltlich nicht den Hinweisen, die zum Thema bislang existieren, nach, sondern wartet darauf dass die Hinweise, auch neue, zu ihm kommen.
Das Ganze mutet wie eines dieser schlechten Computerspiele an. Man hat ein Rätsel zu lösen. Wie man das machen soll bleibt im Unklaren. Die Spielfigur wird dazu durch verschiedene Räume und Örtlichkeiten gelenkt. Gegenstände werden angeklickt oder berührt. Man nimmt sie mit, in der Hoffnung, dass sie irgendwann im Laufe des Spielfortgangs nützlich werden. So lässt auch Montillon die Spielfigur Rhodan agieren. Er reist mal hier, mal dorthin, nimmt Informationen auf oder sammelt Gegenstände ein. Eine von der Spielfigur, resp. Autor oder Storyline gesteuerte, bzw. angewandte Ratio ist hier absolute Fehlanzeige. Autor(en) und Expokrat halten sich mit interessanten Schauplätzen und illustren Handlungsträgern momentan noch über Wasser. Bei näherer Betrachtung ist man jedoch ernüchtert über die dürftige Handlung, die derzeit die Rhodan-Serie Woche für Woche abliefert.


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