Dorksteigers Dilemma – Handlung:
Nach der Vernichtung der VOSTAR und ihre Rettung durch die Stardust-Terraner erwacht Sichu Dorksteiger an Bord der KATARAKT aus dem Koma. Sie erinnert sich, wie sie ihrem Gefährten Fyrt Byrask in einen besonders geschützten Bereich des Schlachtlichts gefolgt ist. In einem Panzertank hofften sie, den drohenden Absturz des Schiffes unbeschadet zu überstehen.
Die KATARAKT hat den Planetoiden mittlerweile verlassen und nimmt Kurs auf First Found. Zahlreiche Artefakte der abgestürzten VOSTAR werden von den Wissenschaftlern an Bord untersucht. Stuart Lexa selbst ist während des Flugs dabei, sich seiner eigenen Vergangenheit zu stellen. Bei einem Unglück ist sein jüngerer Bruder ertrunken. Lexa zieht es daher immer wieder ins Stardust, ein Freizeitbereich mit Wasserbecken, wo er sich dem verhassten Element stellt.
Während Fyrt Byrask weiterhin ohne Bewusstsein ist, kommt es zu ersten Gesprächen zwischen Stuart Lexa und der Ator. Obwohl Sichu Dorksteiger im Medo-Bereich des Schiffes liegt, ist sie sich bewusst, dass sie eine Gefangene ist. Sichu ist unschlüssig, wie sie sich verhalten soll. Sie befürchtet Repressalien der Frequenz-Monarchie gegen ihre Heimatwelt, wenn sie sich von den Vatrox abwendet. Auf der anderen Seite ist aber eher geneigt, nicht mehr in den Diensten der Vatrox zu stehen. Sie beschließt vom Schiff der Terraner zu fliehen und Fyrt mitzunehmen. Sie täuscht einen Wutanfall vor und zertrümmert einige medizinische Geräte. Obwohl die Ator unter Beobachtung steht, schafft sie es, sich aus den Teilen einen Deflektor zu bauen und aus der Medo-Station zu fliehen. Auf der Flucht durch das Schiff narrt sie ihre Verfolger ein ums andere Mal. Im Stardust will sie schließlich die dort vorhandene künstliche Sonne zerstören, um durch die entstehende Strahlung die Systeme der KATARAKT nachhaltig zu stören. Stuart Lexa erkennt jedoch die Absicht Dorksteigers. Er hat ebenfalls das Schwimmbad erreicht und lässt es durch einen HÜ-Schirm vom Rest des Schiffes abschirmen. Bei der Explosion der künstlichen Sonne wird die Ator bewusstlos und droht zu ertrinken. Lexa kann sie retten und besiegt mit dieser Aktion zum einem sein Trauma und zum anderen gewinnt er ein gewisses Vertrauen bei Dorksteiger. Stuart Lexa gestattet es der Ator, sich im Schiff frei zu bewegen. Auch informiert er sie über die Ähnlichkeit Ihrer Rasse zu den Hathor in Andromeda und über die Aktivitäten der Terraner in dieser Galaxis gegen die Frequenz-Monarchie. Er bietet ihr Asyl an. Nach reiflicher Überlegung nimmt sie das Angebot an.
Auf dem Flug nach First Found beschäftigt sich Sichu mit den erbeuteten Technologien aus dem Schlachtlicht VOSTAR. Vom terranischen Wissenschaftler Ditir Gicorte wird ihr auch ein kleines fingergroßes Gerät gezeigt, dass die Terraner für einen Vamu-Kerker halten. Sichu beschäftigt sich eingehend mit dem Gerät. Sie sieht darin den Schlüssel für die Befreiung der Tryonischen Allianz aus der Tyrannei der Frequenz-Monarchie. Mittlerweile ist auch Fyrt Byrask aus dem Koma erwacht. Auch er stellt sich auf die Seite der Stardust-Terraner.
Auf First Found eingetroffen begibt sich Lexa in Begleitung Dorksteigers, Byrasks und Gicortes zu dem Schneekristall. Messgeräte werden installiert, da man erwartet, dass es zu Interferenzen zwischen dem Vamu-Kerker, den Sichu mit sich führt, und dem Phänomen kommen könnte. Stuart Lexa und Sichu treten zu dem Kristall und Lexa berührt das Gebilde. Der Schneekristall leuchtet auf und das Leuchten hüllt die Beiden ein. Die Zeit scheint durcheinander zu laufen. Lexa hört sich selbst, als er ankündigt, den Kristall zu berühren und dann wieder hört er andere Stimmen, die ihn davor warnen, es zu tun. Lexa und Dorksteiger finden sich in einer kalten und abweisenden Umgebung wieder. Stuart Lexa erinnert sich, schon einmal hier gewesen zu sein. Vor 55 Jahren hatte er den ersten Kontakt mit dem Schneekristall. Sie laufen durch verschiedene Hallen, Gänge und Räume. Leer oder voller fremdartiger Gerätschaften. Plötzlich nähert sich der Schemen eines Vatrox, einer Vatrox, wie Sichu feststellt, denn der Schemen ist weiblich. Sichu beobachtet, wie der Schemen in Lexa eindringt. Dieser spürt die emotionale Präsenz der Vatrox, die seinen Willen betäubt. Er sieht sich selbst, wie er am Boden liegt und sich vor Schmerzen krümmt. Dann löst sich die immaterielle Vatrox-Frau aus Lexa und dringt in Dorksteiger ein. Sichu spürt, wie sie selbst geradezu enteignet wird. Sie aktiviert den Vamu-Kerker und das fremde Bewusstsein wird in den Kerker gezogen. Der Schneekristall entlässt Lexa und Dorksteiger, die beide das Bewusstsein verlieren. An Bord der KATARAKT kommen beide zu sich. Sichus Bewusstsein scheint bei der Verschmelzung mit dem Schemen das Wissen der Vatrox-Frau übernommen zu haben. Sie berichtet, dass der Schneekristall das psimaterielle Artefakt eines Anthurianers sei und dass die Vatrox Lucba Ovichat in ihm gefangen war. Sie beginnt die Geschichte Lucba Ovichats zu erzählen
Rezension:
Wim Vandemaan übernimmt einen Charakter der Gastautorin Susan Schwartz. Vandemaans Dilemma dabei ist die Art und Weise, wie Dorksteiger die Seiten wechseln soll. Hierzu bedarf es eigentlich einer guten Vorarbeit, um eben jenen Gesinnungswechsel plausibel zu gestalten. Als Vorlage dieses Gesinnungswechsels hätte Band 2563 dienen müssen. In meiner damaligen Rezension habe ich die Autorin kritisiert, dass es ihr nicht gelungen sei, die Sprünge in den Verhaltensweisen Dorksteigers schlüssig zu erklären. Auch Vandemaan kratzt nur an der Oberfläche der Psyche von Dorksteiger. Zwar gibt es die eine oder andere Stelle in Vandemaans Roman, wo der Autor seine Protagonistin die Vergangenheit analysieren lässt. Diese Aufarbeitung der Geschehnisse beschäftigt sich jedoch nahezu ausschließlich mit den Beweggründen und Aktionen der Vatrox. Nur im Ansatz lässt der Autor seine Figur auch ihr eigenes Verhalten rekapitulieren. Das war mir ein bisschen zu dürftig.
Der Roman ist ansonsten gut geschrieben. Es ist nicht gerade so, dass sich die Ereignisse überschlagen. Die Handlung ist flott geschrieben, allerdings ohne größere Höhepunkte oder Überraschungen. Was nicht heißt, dass der Roman langweilig wäre. Die Würze in Vandemaans Romanen kommt schon alleine durch die Schreibweise des Autors. Lesenswert sind von daher wie immer die zahlreichen Wortwitze und spielereien, die die zuweilen skurrilen Charaktere von sich geben. Letztlich ist es auch der Humor in einem altterranischen Film (Laurel & Hardy?), der vielleicht das ausschlaggebende letzte Element zu Sichus Sinneswandel darstellt.
Die Aktion, den Vamu-Kerker nach First Found zu bringen um das Gerät in welcher Weise auch immer mit dem Schneekristall interagieren zu lassen, kann ich nicht nachvollziehen. Im Roman finde ich keine plausiblen Gedanken der Akteure oder sonstige Beweggründe warum sie das so machen.
Stilblüte (Seite 53):
Immerhin wurde Mode ja hauptsächlich erfunden, um ihre Träger der Lächerlichkeit preiszugeben.
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