Ansichten zu PR 2555

Kante des Untergangs – Handlung:

Nachdem Rhodan den Kontakt zu den Gnostikern im Basis-Lager aufgenommen hat, kommt es zu einer Zusammenarbeit. Die Daten des frerinischen Wissenschaftlerteams von Ihren Expeditionen an den Rand der Welt und von Ihren Raketenabschüssen werden von der Ortungsspezialistin der Raumlandestaffel Gesine Pitzesch ausgewertet. Zudem werden für die zu erwartende nächste Expedition die Geräte der Gnostiker verbessert und Rhodan verspricht, die Expedition zu begleiten und über die Frerin zu wachen.

Am nächsten Tag bricht der aus 27 Luftkissenfahrzeugen bestehende Verband der Frerin zum Rand der Welt auf. Ein LUPUS-Shift, CYGNUS-Gleiter, die TARAs und die Raumlandesoldaten begleiten unsichtbar die Expedition. Auch das Apostel der Frerin, Orcizu, ist mit dabei und führt die heilige Reliquie mit sich, von der die Galaktiker annehmen, dass es ein Gefäß für Psi-Materie darstellt. Alle Teilnehmer leiden unter einer bleiernen Müdigkeit, die umso stärker wird je näher man dem Rand der Welt kommt. Nur das Kristallwesen Clun’stal Niemand ist von den Einflüssen der deflagrierenden Psi-Materie unbeeindruckt. Der Gnostiker Licafa versucht vergeblich, das Apostel zur Umkehr zu bewegen. Als Rhodan schließlich eingreift und den Raumlandesoldaten befiehlt, die Schwebepanzer mit Prallfeldern am weiteren Vordringen zu hindern, setzt Orcizu die Reliquie ein. Die enthaltene Psi-Materie wird freigesetzt und für einen kurzen Moment scheint es so, als ob der Prozess der Auflösung am Rand der Welt zum Erliegen kommt. Doch dann bricht das Inferno umso stärker los. Mit Mühe können die Galaktiker einen Teil der Luftkissenfahrzeuge und deren Besatzungen aus der Gefahrenzone retten.

Das Ende der Scheibenwelt scheint gekommen. Rhodan bittet die MIKRU-JON im Umfeld des Handelssterns Psi-Materie einzusammeln. Mit einer größeren Menge, als jene, die in der Reliquie enthalten war, soll erneut der Versuch gemacht werden, die Welt zu retten. Da Rhodan unsicher ist, ob dieser Plan gelingen kann, will er alle Bewohner Frerinos auf den Handelsstern TALIN ANTHURESTA evakuieren. Er fliegt nach Frer, um den dort befindlichen Transferkamin zu aktivieren. Beim Eindringen in die zentralen Gebäude der Pontifikalklause lüftet Rhodan das Geheimnis um den Pontifex. Dieser ist seit langem tot und mit kybernetischen Elementen ausgestattet worden und wird von den anderen Klerikern gesteuert. Auch die Generalvikarin entpuppt sich als Cyborg. Sie stellt Rhodan und dem Konzept eine Falle, doch das Kristallwesen kann die beiden befreien. Mittlerweile hat die MIKRU-JON genügend Psi-Materie gesammelt und kann damit den Auflösungsprozess um die Scheibenwelt stoppen. Eine Evakuierung ist damit nicht mehr nötig. Während die Frerin unter der Apostulischen Trifamilie einer neuen Zukunft entgegensehen, verlassen die Galaktiker an Bord der MIKRU-JON die Scheibenwelt.

 

 

Rezension:

Vom Schreibstil her gefiel mir der zweite Teil von Leo’s Doppelband sogar noch etwas besser als 2554. Die Tripolarität der Gesellschaft Frerinos wird von Leo Lukas weidlich genutzt um sich sprachlich zu verlustieren. Eine Erzählung, die mir ausnehmend gut gefiel, wäre nicht das dümmliche Ende gewesen. Störend wirkten auch die im Roman eingestreuten Technik- und Historienabrisse, die so überhaupt nicht zur übrigen Erzählung passten. Diese Einschübe zum Thema Psi-Materie, Funktionsweise HÜ-Schirm u.a. entstammten wohl 1:1 der Datenbank von Rainer Castor. Durch diese im Dozentenstil eingebrachten Textteile ging ein ums andere Mal der Erzählfluss der eigentlichen Geschichte verloren und musste mühsam wiedergefunden werden.

Das Ende der Geschichte ist langweilig und flach, flacher noch als die Scheibenwelt. Nur kurz steigt die Spannung etwas an, als Rhodan und Co in das Zentrum der Priesterkaste vordringen. Aber dann passiert es: Schlagartig gehen dem Exposé und dem Autor die Ideen aus. Seitdem die Psi-Materie als die Ursache und als die Lösung aller Probleme in diesem Zyklus entdeckt wurde, musste man allerdings mit diesem banalen Ende rechnen.

Uneins bin ich mir alleine über Leo Lukas Verhältnis zum Problemlöser Nr. 1. In beiden Romanen lässt er ein ums andere Mal ein paar Sätze zur Psi-Materie fallen, die ich zuerst als Sarkasmus interpretiert habe. Der Autor schien sich der Unzulänglichkeit des „Wundermittels“ Psi-Materie als beherrschendes Element der Storyline bewusst zu sein. Auf der anderen Seite könnte es aber sein, dass der Autor lediglich die Leser verarscht. Denn am Ende dieser Geschichte ist zu lesen (Seite 57) als Rhodan Mikru anfunkt: „Hol uns hier ab und rette im Vorbeifliegen diese Welt“ und eine Seite weiter: „Wie leicht, nüchtern und unspektakulär sich das hinschrieb …“

 


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