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Handlung:

Ronald Tekener geht in einen Agenteneinsatz. Ziel seiner Ermittlungen sind die TRAITOR-Jäger. Aus Ermittlungen der USO und aus Berichten des Ganschkaren Jarstog ergibt sich, dass Beauftragte des akonischen Konzerns Achati Uma sehr häufig auf Planeten waren, die anschließend von den TRAITOR-Jägern überfallen wurden. Tekener nimmt die Identität eines tefrodischen Ermittlers namens Aerga Egrega an, der einen Mordfall aufzuklären hat. Er nimmt Kontakt zum Sicherheitschef der LEMCHA OVIR auf, dem Flaggschiff des akonischen Konzerns. Mit der LEMCHA OVIR reisten die Beauftragten des AU-Konzerns zu den Planeten, die anschließend überfallen wurden.

Der Konzern Achati Uma macht seine Milliardengeschäfte mit Transmittertechnologie. Das neuste Produkt des Konzerns ist der Kokontransmitter, der den potentiellen Käufern bei einer Präsentation auf der LEMCHA OVIR vorgestellt werden soll. Bei der LEMCHA OVIR handelt es sich um die untere Hälfte eines ellipsoiden Tenders von 5200 Metern Länge. Auf der Schnittfläche des Tenders liegt unter einer Prallfeldkuppel eine ausgedehnte Parklandschaft mit zahlreichen Pavillons. Dort finden die Präsentationen und Verkaufsverhandlungen statt.

Tekener behauptet dem Sicherheitschef gegenüber, dass seine Hauptverdächtigen einer der Firmenchefs selbst, Simul tan Harol, und einer seiner Mitarbeiter, Audemo tan Pinfrari seien. Von Belat tan Picas, dem Sicherheitschef, erbittet er die Erlaubnis, selbst Nachforschungen anstellen zu dürfen. Bei seinen Nachforschungen wird Tekener von 3 Akonen überfallen. Belat tan Picas kommt ihm zur Hilfe. Die beiden überlebenden Angreifer werden kurze Zeit später in ihren Zellen ermordet. Nun ist auch der Sicherheitschef der LEMCHA OVIR davon überzeugt, dass es an Bord nicht mit rechten Dingen zugeht. Zusammen mit Tekener dringt Picas in einem Bereich des Tenders vor, der ihm, obwohl Sicherheitschef, bisher verwehrt blieb. Sie entdecken einen Hangar, in dem ein 500-Meter-Raumer geparkt ist, der bei Bedarf über Situationstransmitter das Flaggschiff unbemerkt verlassen kann. Plötzlich werden sie von Simul tan Harol und anderen Akonen angegriffen. Im Verlauf des Kampfes kann Simul tan Harol über einen der neuartigen Kokontransmitter entkommen. Von Belat tan Picas bekommt Tekener die Information, dass es zur LEMCHA OVIR ein Gegenstück gäbe, quasi die andere Hälfte. Simul tan Harol ist vermutlich dorthin geflohen und hat damit eine neue Machtbasis.

 

Rezension:

Der Roman „Transmitter-Roulette“ begann als Kriminalgeschichte und endete als Agentenstory. Zieht man Asimovs Definition von Science Fiction heran, dann war es zudem auch noch eine SF-Story. Eine Krimi-Agenten-SF-Geschichte sozusagen. Was hat der Autor nun mit diesen Elementen gemacht?

Nun, er hat sie vor allem hübsch verpackt. Der Schreibstil von Christian Montillon gefiel mir, insbesondere die diversen Ich-Erzählungen in den Rückblenden. Auf diese Episoden hat sich der Autor sehr stark konzentriert, so stark, dass ihm ein ums andere Mal die eigentliche Handlung und vor allem die handelnden Personen entglitten. Betrachtet man die vermeintliche Kriminalgeschichte, dann wird schnell klar, dass hier einige wesentliche Elemente fehlen, die für die Aufrechterhaltung der Spannung in einer solchen Story unabdingbar sind. Wir haben einen Mordfall und wir haben die Leiche. Da gibt es normalerweise vielerlei Möglichkeiten, damit umzugehen, z.B. der Mörder ist bekannt und es liegt nun an den Ermittlern, die notwendigen Beweise für eine Anklage zu finden. Oder der Mörder ist nicht bekannt, dann gilt es über die vorhandenen Beweisstücke den Mörder zu identifizieren. Motive, Identität des Mordopfers, mögliche Beziehungen zwischen Opfer und Täter und einiges mehr spielen da eine Rolle. Leider hat der Autor uns nichts von diesen Elementen näher gebracht. Die Auflösung des Krimiteils der Erzählung, dass der Mordfall nie passiert sei und lediglich der Tarnung des Agenten Ronald Tekener diente, war zwar eine Überraschung aber das Erstaunen über diese Verwicklung wäre größer gewesen, wenn die USO, respektive der Autor den fiktiven Krimiteil besser entwickelt hätte.

Die Agentenstory erschien mir ebenfalls nicht gänzlich durchdacht. Obwohl der Höhepunkt des Geschehens noch gar nicht erreicht war, warf sich der Superschurke völlig unmotiviert persönlich in den Kampf, um wenige Zeilen später zu entfliehen, während der tödlich verwundete Nebendarsteller im letzten Atemzug den Satz „das Akon-Fanal sei nicht aufzuhalten“ hauchen durfte. Warum am Ende des Romans behauptet wurde, dass die TRAITOR-Jäger durch die Aktion zerschlagen wurden, hat sich mir ebenfalls nicht erschlossen. Andererseits ist es vielleicht aber ganz gut, wenn die Autoren das Thema TRAITOR-Jäger nicht mehr weiter verfolgen.

Mit den Namen der Protagonisten kam der Autor mehrmals ins Schlingern. Während des Lesens wandle ich die Zungenbrechernamen der handelnden Personen in einen einfach zu merkenden und lesenden Namen um. Aus Audemo tan Pinfrari wird bei mir beim lesen Pinfari, aus dem Sicherheitschef Pelar tan Picas wird Pica, aus Simul tan Harol wird Simu und so fort. Bei diesen gedanklichen Übersetzungen stolperte ich dennoch mehrfach. Der tefrodische Sonderermittler Aerga Egrega (bei mir Erega), wie wir wissen Scheinidentität von Tek, mutiert plötzlich zu Aerga Agrega und das passte irgendwie nicht mehr zu meinem „E“. Das wäre noch zu verschmerzen aber an verschiedenen Stellen im Roman werden aus guten Akonen plötzlich böse Akonen, weil der Autor die Namen schlicht verwechselte. Der arme Sicherheitschef der LEMCHA OVIR war dabei bevorzugtes Opfer von Christian Montillon.

Fazit: Schreibstil gut, wenig durchdachte Story. Und ein bisschen mehr Sorgfalt bei den Namen der Charaktere wäre auch nicht schlecht.


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