Ansichten zu PR 2517

Handlung:

Die JULES VERNE fliegt den Planeten Multika im gleichnamigen Doppelsternsystem an. Das System bildet einen Sonnentransmitter. Auf dem dritten Planeten Multika vermutet Atlan die Justierungsstation. Dort befand sich zu Zeiten des Andromeda-Feldzuges eine Anlage der Tefroder mit Multiduplikatoren, die von der Besatzung der CREST III seinerzeit zerstört wurden.

Beim Anflug entdecken die Orter der VERNE ein Energiefeld, das über die Anlage gelegt wurde. Einige Hundertschaften an Raumsoldaten und Kampfrobotern werden zusammen mit Spezialisten der ATLANTIS auf dem Planeten abgesetzt, um die Anlagen auf die Justierungsstation hin zu durchsuchen.

Zur gleichen Zeit hält sich der Vatrox Ruitort mit seinem Schlachtlicht auf Multika auf. Seine Wissenschaftler vom Volk der Okrivar haben einige noch funktionsfähige Multiduplikatoren entdeckt und in Betrieb genommen. Von einem zuvor gefangen genommenen Tefroder erstellen sie Kopien. Ebenso erstellen sie Kopien von parabegabten Wesen aus dem Volk der Tlunx, die ebenfalls in die Gefangenschaft der Frequenz-Monarchie gerieten. Die Okrivar verlieren jedoch die Kontrolle über die Multiduplikatoren. Diese stellen in rascher Folge immer neue Kopien des Tefroders her. Die Kopien überrennen die Darturka der Frequenz-Monarchie und bemächtigen sich 10 alter Raumschiffe, mit denen sie vom Planeten fliehen. Da die Kopien jedoch genetische Defekte aufweisen und die Schiffe nicht steuern können, werden die Raumschiffe durch Selbstzerstörungsmechanismen gesprengt.

Das Einsatzkommando der JULES VERNE ist mittlerweile in die Anlagen Multikas eingedrungen und hat die Justierungsstation für den Sonnentransmitter entdeckt. Überdies gerät man in die Kämpfe zwischen Darturkas und Duplos. Die Duplos zerstören bei den Kämpfen auch die Multiduplikatoren. Da die von den Multiduplikatoren erzeugten Kopien Fehler aufweisen, sterben die Duplos nach und nach. Dem Vatrox Ruitort gelingt die Flucht von Multika.

Den Wissenschaftlern der ATLANTIS gelingt es nach einigen Tagen mühseliger Arbeit, den Sonnentransmitter in Betrieb zu nehmen. Ziel der JULES VERNE ist das Holoin-Sonnenfünfeck.

 

Rezension:

Arndt Ellmer hat in seinem Roman eine Nebenhandlung eingebaut. Der Leiter der Landetruppen ist der Nachfahre eines Besatzungsmitglieds der CREST III, das auf Multika vor 2600 Jahren ums Leben kam. Diese kleine Anekdote ist leider das einzige Überzeugende an „Die Prototyp-Armee“. Nebenbei bemerkt hätte man auch den Titel „Die Duplo-Armee“ wählen können. Um was es in der Handlung ging, war von Beginn an zu offensichtlich. Dieser kleinen Irreführung durch den Titel hätte es nicht bedürft.

Größtes Manko an der Erzählung ist die Haare raufende Unlogik, mit der die Protagonisten zu Werke gingen. Vergegenwärtigen wir uns mit welchem Auftrag Atlan mit der JULES VERNE nach Andromeda geflogen ist. Man will Informationen über die Frequenz-Monarchie erhalten und man will ggf. die Truppen des Feindes „vor Ort“ binden. Dazu soll eine Flotte des Galaktikums nach Andromeda nachgeführt werden. Damit dies gelingt, soll die JULES VERNE im Geheimen operieren. So weit so gut.

Auf dem Planeten Multika erfahren nun die Galaktiker, dass sich zur gleichen Zeit ein Schiff des Feindes und ein Vatrox dort aufhalten. Nun sollte man meinen, dass Atlan alles daran setzt, entweder des Vatrox habhaft zu werden oder wenn dies nicht gelingt zumindest das Schlachtlicht an der Flucht zu hindern, soll heißen, das Schiff zu vernichten.

Weit gefehlt. Während Atlan seiner neuen Passion, nämlich Sonnentransmitter aktivieren nachgeht, haben die Raumlandesoldaten und Kampfroboter während der Schlacht nichts dringenderes zu tun, als die toten Darturka und Duplos an die Oberfläche zu schaffen, um sie dort zu bestatten. Wohlgemerkt, während die Kämpfe voll im Gange sind und ein Schlachtlicht der Frequenz-Monarchie auf dem Planeten weilt! An dieser Stelle des Romans angelangt, habe ich mich vor Lachen erstmal in die Ecke geschmissen. Anschließend kämpfte ich mich weiter durch die zähe und voller Widersprüche steckenden Handlung. Geradezu absurd ist auch die Schilderung des Gegners geraten. Vergegenwärtigen wir uns auch hier die Informationen und Schilderungen, die uns von den Vatrox und den Darturka bisher bekannt sind. Die Vatrox wurden bislang als Wesen geschildert, die absolut von sich selbst, der Monarchie, deren Anführer, ihrer Aufgabe und ihrer Technik überzeugt sind. Und was tut dieser so von sich überzeugte Vatrox Ruitort? Er flieht, während seine schwer bewaffneten Darturka von den Tefrodern mit bloßen Händen getötet werden!

Diese ungereimten Schilderungen werden auch nicht dadurch begreifbarer wenn der Autor zwischendurch die Informationen streut, dass nur ein kleines Kontingent an Darturka auf dem Planeten im Einsatz ist oder dass es irgendwelche Begebenheiten gibt, nach der die Darturka nur eingeschränkt einsatzfähig sind. Alles wirkt sehr gekünstelt. Die Motivation der handelnden Personen und Gruppen hat sich mir zu keiner Zeit erschlossen. Eine Ausnahme bildet der schon erwähnte Chef der Landungstruppen. Alle andere Gruppierungen agierten eher lustlos als planvoll in diesem Planetenabenteuer. Störend wirkte auch das allzu häufig verwendete photographische Gedächtnis des Arkonidenhäuptlings. Zumal hier nicht alleine Erinnerungen an die Oberfläche gespült wurden, die im Kontext zur aktuellen Handlung standen. Auch sonstige Rückgriffe des Autors in die Vergangenheit dienten nicht dem Verständnis der Handlung sondern eher dazu die Handlung zu strecken.

Nächste Woche schickt Vielschreiber Montillon die Haluter in den Einsatz. Nach zwei eher schwachen Romanen vom ihm hoffe ich auf ein spannendes Abenteuer.


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