Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2508

Unternehmen Stardust-System – Uwe Anton

Im November 1346 verlässt der Bote von ES, Lotho Keraete, das Stardust-System. Zuvor hat er das 2. Galaktische Rätsel eröffnet. Auf die Rätsellöser warten 2 vakante Zellaktivatorchips. Außerdem manipuliert der Bote noch 3 Vario-1000-Roboter, die vom TLD heimlich ins Stardust-System eingeschleust wurden.

Im Juni 1347 kommt der neu gewählte Administrator Timber F. Whistler in Kontakt zu dem TLD-Agenten Duncan Legrange. Dieser gibt ihm Informationen zu einem der Vario-Roboter. Legrange gehörte zu den 3 TLD-Agenten, die einen Vario-1000 empfangen und zusammenbauen sollten. Nach seiner Aussage musste er den Roboter wegen einer Fehlfunktion zerstören. Mit Legrange und einem weiteren ehemaligen TLD-Agenten namens Maximilian Lexa erkundet Whistler als einer der ersten Menschen das innere der Stardust-Felsnadel. Bei Untersuchungen waren zuvor Hohlräume entdeckt worden. In der Felsnadel entdecken sie die „Halle der tausend Aufgaben“. Die Hallenwände sind mit 1000 Reliefs, Symbolen und Piktogrammen bedeckt. In einem weiteren Bereich der Felsnadel finden sie 8 Käfigtransmitter, wie sie Perry Rhodan seinerzeit im Wega-System entdeckte. Die Geräte lassen sich allerdings nicht aktivieren.

Im Juli 1347 schickt Whistler einen 500m-Raumer, die FAR AWAY los, um den Kugelsternhaufen zu erforschen. Als Expeditionsleiter setzt er Legrange und als Pilot Lexa ein. Die FAR AWAY erreicht den Rand des Kugelsternhaufens. Ortungen nach außerhalb sind nicht möglich, auch keine normaloptischen Beobachtungen. Alle Versuche, die unsichtbare Grenze zu überwinden, scheitern. Das Raumschiff kann den Kugelsternhaufen nicht verlassen und kann nur mit Mühe den Rückflug antreten.

Zur gleichen Zeit ist ein Trupp Wissenschaftler auf dem 6. Planeten Katarakt mit der Erforschung von Ruinen beschäftigt. Der Archäologe Huslik Valting gerät dabei in ein Unwetter, stürzt mit seinem Gleiter ab und verletzt sich schwer. Verzweifelt versucht er, die Basis-Station zu erreichen. Dem Tode nahe, hat er verschiedene Halluzinationen. In einer dieser Visionen meint er die Insel Atlantis zu erkennen. Außerdem vermeint er mehrmals ein amüsiertes Lachen zu vernehmen. Aus dem Nichts erscheint eine goldene Kugel, die ihn heilt. Wie in Trance beginnt Valting daraufhin einen Fußmarsch zu einem etwa 400m aufragenden Felsen. Darin findet er in einer Höhle einen Käfigtransmitter. Das Gerät ist funktionsfähig. Ohne zu zögern lässt er sich abstrahlen. Er findet sich auf Atlantis oder auch Talanis genannt wieder, also jener Insel, auf der die Superintelligenz ES zu Beginn Ihrer Entstehung Asyl gefunden hatte. Als er erneut ein nunmehr zorniges oder verzweifeltes Lachen wahrnimmt, kehrt er über den Transmitter zurück. Bei seiner Rückkehr stellt sich heraus, dass er mehr als 1 Jahr verschollen war.

Der Roman gibt zudem Ausblick auf die Gründung der „Union der Stardust-Planeten“, die zum 01.Januar 1350 erfolgte.

Rezension

Der Titel des Romans „Unternehmen Stardust-System“ hat bei mir natürlich eine gewisse Erwartungshaltung ausgelöst. Nach 8 Heften geht es also endlich an den Ort, der als Namensgeber für den aktuellen Zyklus Pate stand. Und Uwe Anton, der Autor des vorliegenden Romans, ist der derzeitige Expose-Autor der Serie, was meine Erwartung nochmals erhöhte. Vom Expokraten erhoffe ich nicht mehr und nicht weniger als dass Handlungsfäden zusammengeführt werden, Rätsel gelöst, neue Rätsel aufgebaut und neue interessante Schauplätze und Charaktere eingeführt werden. Und ich erwarte Neues. Anders ausgedrückt, ich erwarte Spannung und Abenteuer pur!

Ich nehme es gleich vorweg. Der Roman war durchschnittlich. Die Romanstruktur empfand ich als chaotisch, sowohl was die einzelnen Handlungsstränge und Handlungsorte, als auch die Handlungszeit betraf. Uwe Anton springt für meinen Geschmack zu hektisch hin und her. Leider wurden auch zu viele Informationen aus den Stardustheften des Traitor-Zyklus und aus PR-Extra wiederholt. Stellenweise dachte ich, ich lese in einem Lexikon. Dafür gibt es eigentlich das Glossar und wenn das nicht reicht, den Kommentar im Heft.

Die Schilderungen zur politischen Landschaft der Stardust-Menschheit werden vom Autor zurückhaltend und „brav“ abgehandelt. Das könnten auch Beobachtungen aus dem deutschen Bundestag anno 2009 alter (realer) Zeitrechnung gewesen sein. Um es mit Homer Simpson auszudrücken: „L A N G W E I L I G !“

Einschränkend muss ich allerdings bemerken, dass hier die ersten beiden Jahre nach der Übersiedelung aus dem SOL-System geschildert werden. Vielleicht tut sich ja noch was hinsichtlich einer mal etwas anderen Politik- und Gesellschaftsform der Stardust-Menschheit in den nächsten 100 Jahren.

Ansonsten tut der Autor das, was in den ersten Romanen des Zyklus immer angesagt ist. Er streut Puzzleteile unter die Leserschaft. Einige kommen bekannt vor, also galaktisches Rätsel, Jagd auf die Unsterblichkeit, Käfigtransmitter, seltsames Gebaren des Unsterblichen von Wanderer (ES) und die Vario-Roboter. Zu den Varios ist zu sagen, dass der Autor in der Schilderung sich (wohl mit Absicht) schwammig ausdrückt. Es ist unklar ob nur 1 oder alle 3 Varios zerstört wurden. Das Thema wird uns wohl bis zum Ende des Zyklus begleiten. Ob es eine herausragende Bedeutung hat wird wohl erst auf der nächsten Autorenkonferenz entschieden.

Es gibt aber zuhauf auch Neues. Die Ruinen auf Katarakt, die seltsamen nichtmateriellen Städte, die Abschottung des Kugelsternhaufens, der Zustand von ES, die Rokinger und und und.

Die Elemente waren also vorhanden. Der Autor hat es allerdings nicht geschafft, diese Teile zu einem spannenden Roman zu verflechten. Stattdessen wurden die einzelnen Puzzle wie aus einem Füllhorn ausgeschüttet. Die Glückseligkeit des Lesers lässt sich aber nicht alleine mit der Fülle an Rätseln etc. erreichen, auch die Story an sich muss stimmen. Und die ist hier gerade mal befriedigend.


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