Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2510

Die Whistler-Legende – Hubert Haensel

Fast 20 Jahre nach seinem Umfall muss sich Timber F. Whistler wiederholt Operationen und Reparaturen seines Körpers unterziehen. Er lebt mit der auf Aveda geborenen Akonin Belyona Anshin zusammen, einer Frau aus dem Ärzteteam, der er sein „Überleben“ verdankt. Neben den von seinem Robotkörper verursachten Problemen sind es vor allem psychische Probleme, mit denen er zu kämpfen hat. Insbesondere mit seinem früheren Freund Duncan Legrange beschäftigen sich seine Gedanken. Zudem erträgt er nur schwer seine Existenz als „Roboter“. Im Laufe der Jahre erwächst in Ihm zudem der Wunsch einen Nachkommen zu zeugen. Eines Tages bekommt er eine Nachricht, die mit dem alten Kode, den er mit Duncan Legrange vereinbart hatte, codiert ist. Die Nachricht stammt von Sean Legrange, Duncans Sohn. Sean bittet Whistler um Hilfe, die dieser ihm auch gewährt.

Im Jahre 1408 NGZ bricht die NIKE QUINTO unter Kommandant Timon zu einem Ausbildungsflug auf. Zu den Praktikanten an Bord gehören auch Sean Legrange, Stuart Lexa, der Sohn von Maximilian Lexa und Kraton Furtok, der Sohn von Rikoph Furtok. Diesem gelingt es, die Kommandogewalt über das Schiff zu übernehmen. Rikoph Furtok dirigiert das Schiff zum Planeten First Found, dem Planeten, auf dem Jahre zuvor die erste technische Zivilisation in FAR AWAY entdeckt wurde und wo Furtok bei einem seltsamen Ereignis für Jahre ins Koma fiel. Der Planet wird mittlerweile von Stardust-Wissenschaftlern systematisch untersucht. Furtok ist nach eigener Aussage auf der Suche nach etwas, was ihn damals berührt hatte und seitdem nicht mehr losgelassen hat.

Mit Sean Legrange, Stuart Lexa und seinem Sohn stößt Furtok zu dem seltsamen Artefakt in Form eines Schneekristalls vor. Die Wissenschaftler haben entdeckt, dass der Kristall Psi-Materie ausschwitzt, die jedoch sofort deflagriert. Als Rikoph Furtok den Kristall berührt, kommt es zu einer Ortsversetzung. Alle erwachen in einem unterirdischen technischen Areal. Dort treffen sie auf ein fremdes humanoides Wesen, mit pergamentartiger, rissiger fast schwarzer Haut, hellorangefarbenen Augen und einem armlangen Auswuchs am Hinterkopf. Das Wesen kommt bedrohlich auf die Gruppe zu. Als es in Kontakt mit Rikoph Furtok kommt scheinen beide miteinander zu verschmelzen. Furtok wird dabei getötet.

Von Sean Legrange erfährt Whistler, der von Belyona Anshin verlassen wurde, vom Schicksal seines Freundes Duncan Legrange. Dieser starb bei einem Unfall.

Bei einem Übungsflug entdecken Sean, Stuart und Kraton auf dem Zeusmond Krian eine unbekannte Station unter dem Eis, sternförmig mit 8 Zacken, 4 km im Durchmesser und 200 m dick. Die geheimnisvolle Station wird untersucht und als Bestandteil eines Transportnetzes identifiziert. Die Station erhält den Namen NEO-OLYMP und soll in einen Orbit gebracht werden, um sie dort besser untersuchen zu können.

Im Jahr 1411 NGZ gibt Whistler zu Ehren von Sean Legranges Beförderung eine Feier. Dabei kommt es zu einer eigenartigen Erscheinung. Eine Gestalt, die unglaubliche Qual ausstrahlt, erscheint in einem Funkenregen und bittet die Anwesenden um Hilfe. Genau so wie sie aufgetaucht ist, verschwindet die Gestalt wieder. Anhand der gemachten Aufzeichnungen identifiziert Whistler die Gestalt. Es ist Fellmer Lloyd.

Rezension

Wieder wird uns ein Stück der Stardusthistorie enthüllt. Wieder werden weitere Rätsel platziert. Und wieder wird mein Wunsch nach einer eher mutig gezeichneten gesellschaftlichen Entwicklung der Stardust-Menschheit nicht erhört. Die Politik spielt in Hubert Haensels Roman diesmal keine Rolle, auch wenn es am Ende zu vagen Andeutungen Whistlers kommt, wieder in die Politik zurückzukehren.

Hubert Haensel setzt die Linie aus Hoffmanns Roman der Vorwoche fort. In der ersten Romanhälfte wird die Person Whistler noch detaillierter ausgearbeitet. Die Art und Weise, mit der dieser Charakter vom Autoren entwickelt wird, lässt vermuten, dass Whistler uns einige Zeit erhalten bleiben wird. Nebenbei bemerkt, trägt zu einer längeren Verweildauer dieses Charakters in der Serie natürlich in erster Linie der Robotkörper bei. Den anderen Charakteren widmet der Autor hingegen keine größere persönliche Beachtung. Sean, Stuart und Kraton sind die Spiegelbilder Ihrer Väter. Entwicklungssprünge wird es hier wohl nicht geben.

Der Schreibstil des Autoren gefällt mir. Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber Haensels Romane enthalten m.E. weniger inhaltliche und stilistische Fehler als die Werke der anderen PR-Autoren. Da für alle Autoren der Serie das gleiche Lektorat zuständig ist, spricht das eigentlich für den Autoren Hubert Haensel. Auch die Mischung des Romans ist stimmig. Charakterzeichnung, Dialoge und Handlungen stehen in einem ausgewogenen Verhältnis. Stellenweise hat mich der Roman richtiggehend gefesselt. Ich meine die Szene mit dem Vatrox und am Ende das Erscheinen von Lloyd.

Möglicherweise hatte sich Uwe Anton für seinen Stardust-Roman 2508 einfach zu viel aufgehalst. Sein Roman geriet zu einem Flickenteppich aus Szenen, Handlungen, Beschreibungen und Rätseln. In Nr. 2509 hat Horst Hoffmann die Handlung und Charaktere schon deutlich besser miteinander verknüpft. Der 3. Stardust-Roman in diesem Zyklus setzt noch mal eins oben drauf. Da Hubert auch den nächsten Roman schreibt, kann es m.E. so weitergehen.


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