Eine Handvoll Nichts – Michelle Stern
Der PHOENIX ist auf dem Weg zum Sternwürfel. Perry Rhodan versteckt den Aelor im Bug des Schiffes. Insbesondere Shrell soll von seiner Anwesenheit nichts erfahren. Der Klonkörper altert immer schneller. Aelor wird sterben, wenn er keinen Ersatz bekommt. Rhodan weiht Liam Barstow und Atlan in das Geheimnis ein. Der Aelor muss wieder in die Medo-Station gebracht werden. Shrell soll davon nichts mitbekommen.
Die Wüko-Leun hat einen Pentaferer und einen Kampfroboter mit an Bord gebracht. Außerdem begleiten 18 Schiffe den PHOENIX. Die Schlachtschiffe sollen die Hiesigen bekämpfen und für Ablenkung sorgen, wenn das Fernraumschiff zu Reginald Bull vordringt. Der Sternwürfel zeigt sich als Würfelmatrix. 9 x 9 x 9 identische Sterne mit Planeten, die einen Würfel von knapp 6 Lichtjahren Kantenlänge einnehmen, wobei die Sterne jeweils den gleichen Abstand zum Nachbarstern einhalten. Der Stern im Zentrum, 5-5-5, verbirgt sich. Er wird lt. Shrell vom Zyklonwall umgeben.
Am Phänomen angekommen, erweist sich der Zyklonwall als ein Brennendes Nichts. Shrell bezeichnet es als das Original, von dem alle anderen abstammen. Vor ihrer Verbannung hatte sie 6 Keime geerntet und in Ovoidcontainern eingedämmt. Durch den Wall führt eine Passage, die sich öffnet, wenn Rhodans Zellaktivatorsignatur erkannt wird und er an Bord eines terranischen Schiffes einfliegt.
Phoenix ist das nicht geheuer. Dennoch setzt er das Schiff in Bewegung. Der Einflug endet beinahe in einer Katastrophe. Die Passage öffnet sich nicht und der Bug des Schiffes wird schwer beschädigt. Ein neuer Plan muss her, weil Rhodan seine Berechtigung zum Einflug ins System 5-5-5 verloren hat. Unter den Restauraten, die sich im Sternwürfel verbergen, ist auch ein Conduit. Zwar könnte er niemanden mitnehmen, aber dennoch für Rhodan etwas bewirken. Gucky macht sich mit einem der Begleitschiffe auf die Suche nach dem Conduit.
Perry Rhodan wechselte mit Shrell in die LAWAN-RON. Die Wüko-Leun trainiert den Terraner auf einer abgelegenen Welt in der Bedienung der Schattenhand. Rhodan erfährt, dass er mit der Schattenhand in das Brennende Nichts gehen kann.
Gucky findet nach einigen Schwierigkeiten den Conduit. Zu seiner Freude ist Coyn, wie er sich nennt, ein Yuit. Allerdings zeigt der Yuit Gucky die kalte Schulter. Er kommt an Bord des PHOENIX. Aelor sieht seine Chance gekommen und übernimmt unbemerkt Coyn.
Der PHOENIX hat mittlerweile Reparaturen durchgeführt und man nähert sich erneut dem Brennenden Nichts. Als Rhodan die Schattenhand einsetzt, wird sein Zellaktivator über Gebühr in Anspruch genommen. Seine Energie fließt ab, er droht auszubrennen. Shrell will ihm die Schattenhand abnehmen, aber Rhodan wirft sich ins Brennende Nichts. Dort trifft er auf eine alte Bekannte.
Rezension
Michelle Stern konzentriert sich in ihrer Geschichte auf die Charakteristika der verschiedenen Figuren an Bord des PHOENIX. Und auf Phoenix selbst, der dann und wann vor potentiellen Gefahren zurückschreckt und der einmal gemachte schlechte Erfahrungen so stark verinnerlicht, dass sie ihn hemmen. Das künstliche Bewusstsein zeigt damit die gleichen Eigenschaften wie seine menschlichen Schöpfer. Inwieweit eine Schiffsintelligenz mit derartigen Verhalten eine sinnvolle Lösung für die Besatzung eines Fernraumschiffs ist, das in fernen Gegenden operiert, dort auf Feinde und unbekannte Gefahren trifft, halte ich allerdings für strittig. Für die Autorin hingegen ist Phoenix eine weitere Figur, mit der sie die Missionsziele verfolgen oder torpedieren kann. An und für sich sollte eine fortschrittliche Technologie Perry und Co. bei der Erreichung ihrer Ziele unterstützen. Hier erweist sich das Bordgehirn als Hemmschuh. Die „Ausfälle“ von Phoenix haben bislang keine gravierenden Auswirkungen mit sich gebracht. Ich bin gespannt, wie weit die Autoren den Bogen noch überspannen.
Aelors Motive werden von der Autorin nachvollziehbar eingefangen. Als Symbiont hängt er am Leben. Auch hier bin ich gespannt, wie sich der Gast an Bord entwickelt. Offenbart er sich den anderen in seinem neuen Wirtskörper? Gucky ist seinem Ziel, endlich auf Mitglieder seines Volkes zu stoßen, so nah, wie nie zuvor. Und ausgerechnet Coyn zeigt ihm die kalte Schulter und ist zudem nun Träger von Aelor.
Perry Rhodan sieht sich unverhofft in der gleichen Rolle wie Cameron. Der junge Terraner hatte mit seinem Schicksal als Conduit zu kämpfen. Als Träger einer Schattenhand noch einmal sehr viel mehr. Etliche Romane widmeten die Autoren dieser Auseinandersetzung, die Cameron im Wesentlichen mit sich selbst austrug. Perry Rhodan, der erfahrene Unsterbliche, absolviert das „Training“ mit der Schattenhand in Rekordzeit. Gut so. Am Ende tut Rhodan das, was man von der Figur erwartet. Er stürzt sich in ein ungewisses Abenteuer. Oder wie Atlan im Roman von letzter Woche gedacht hat: Rhodan wird irgendetwas vollkommen Idiotisches, Unerwartetes und Heldenhaftes tun, das die Karten im Machtpoker der Agolei völlig neu durchmischte.
Ich bin auf die Fortsetzung gespannt. Zumal in diesem sehr kurzweiligen und spannenden Roman von Michelle Stern am Ende eine starke Frauenfigur zurückkehrt, deren Geschichten ich im Zusammenhang mit FENERIK seinerzeit zu den starken Romanen zählte.