Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3325

Totensand – Oliver Fröhlich

Cameron Rioz wurde bereits mehrmals dem Zugriff von TLD und USO entzogen. Jemand muss genaue Kenntnisse der Vorgänge innerhalb dieser Organisationen haben. Dieser Jemand ist die Sicherheitschefin von Wylon Hypertech, Celina Bogarde. Die Frau hat aber noch eine zweite Identität. Als Cassandra beseitigt sie alle Spuren, die zu Wylon führen könnten. Außerdem ist sie eine Killerin. Sie beseitigt nun einen Mitarbeiter der USO, der vor langer Zeit von Wylon rekrutiert wurde, um Informationen aus der USO an Cassandra zu geben.

Jasper Cole ist an Bord des Schiffes, zu dem er von Norm Kennel gebracht wurde, in seiner Kabine eingesperrt. Er ignoriert die Kontaktversuche von Cameron, von dem er nun weiß, dass er ein Mörder ist. Er bricht aus seiner Kabine auf der HELIOS aus und sucht die Konfrontation zu seinem Vater Flint Cole, von dem er sich ausgenutzt fühlt. Nachdem er Dampf abgelassen hat, kehrt er in seine Kabine zurück. Unterwegs passiert er den Transmitter, durch den er und Cameron an Bord der HELIOS gekommen sind. Er sieht eine Leiche in einem Leichensack und aus den Gesprächen von Anwesenden glaubt er herauszuhören, dass Cameron tot ist.

Cameron Rioz indes ist von Norm Kennel kurz zuvor zu besagten Transmitter gebracht worden. Der Mitarbeiter von Flint Cole will ihn ins Ironimasystem abstrahlen und so dem Zugriff von Wylon Hypertech entziehen. Cassandra kommt ihnen in die Quere. Sie tötet Norm Kennel, kann aber nicht verhindern, dass Cameron den Transmitter benutzt. Das Empfangsgerät zerstört Cameron und verhindert, dass ihm Cassandra folgen kann.

Eine zurückgelassene Nachricht für Jasper Cole motiviert diesen, einen anonymen Funkspruch an die USO abzusetzen. Darin gibt er das Ironimasystem als Ziel von Cameron an. Die SCIMITAT von der USO setzt eine Space-Jet mit Dale Fortune, Leni Hazard, Monkey und Icho Tolot auf dem einzigen Planeten Wroclow ab. Der Stern ist ein starker Hyperstrahler und die Verhältnisse auf dieser ehemaligen Unither-Siedlungswelt sind für die Besucher nicht einfach. Die Technik spielt nicht immer mit und die Strahlung ist lebensgefährlich. Zu ihrer Überraschung gibt es dennoch Unither in einem ansonsten verlassenen Städtchen, das langsam von der Natur zurückerobert wird. Die Ankömmlinge finden zudem eine zweite Space-Jet unbekannter Bauart nahe der Unither-Siedlung.

Cassandra hat mit diesem Schiff Wroclow erreicht. Die Killerin versucht Cameron aufzuspüren. Der flieht ein ums andere Mal auch vor den TLD-Agenten und der USO. Cassandra trifft auf Monkey und Tolot und versucht diese zu täuschen. Doch Monkey ist misstrauisch. Wer wird Cameron als erstes aufspüren und wie geht es mit Jasper Cole und seinem Vater weiter?

Rezension

Wer bewacht die Holos? Es ist Ralph, der Wachmann!

Über diese Szene, als Jasper seinen Vater mit einem Überraschungsbesuch konfrontiert, musste ich den ganzen Roman über schmunzeln. Davon abgesehen konnte Oliver Fröhlichs Beitrag zum weiteren Werdegang von Cameron Rioz noch ein paar andere Figuren ins Licht rücken.

Der Autor widmet sich zunächst Jasper Cole. Die Figur ist in den letzten Geschichten zumeist aus der Perspektive von Cameron Rioz beschrieben worden. Jazz betrachtet Cam als seinen Retter. Seine dargestellte Fröhlichkeit und die Art und Weise, wie die Figur zuletzt die schon da existierenden Probleme weitgehend ausblendete, ging mir ehrlich gesagt ein wenig auf die Nerven. Der übertrieben fröhliche Junge von nebenan brauchte dringend einen Kurswechsel. Oliver Fröhlich holt die Figur nun erstmals in das Hier und Jetzt und öffnet der Figur die Augen. Zudem lässt er sie handeln und nicht alles weglächeln, wegspielen oder wegessen. Das gefiel mir deutlich besser. Jaspers „Versöhnung“ mit Flint am Ende ist ein wenig zu dick aufgetragen. Passt aber zu den Geschehnissen davor.

Die Handlung an Bord der HELIOS gestaltet der Autor geschickt so, dass man als Leser einerseits einen Wissensvorsprung vor den Figuren hatte, zum anderen aber auch schon bekannte Ereignisse, wie der anonyme Funkspruch zu Camerons Aufenthaltsort, eine Aufklärung bekamen.

Der Einsatz auf Wroclow besticht zunächst durch die schön beschriebene Location. Ich konnte mich gut in diesen Lost Place hineinversetzen. Zumal dies der erste Ausflug nach außerhalb der Terra/Luna-Handlungsebene ist. Das lockerte die Handlung etwas auf und gab ihr einen exotischeren Touch. Der Autor lässt die zwei Schwergewichte Monkey und Tolot recht zurückhaltend agieren. Sie erreichen aber auch so ihre Ziele. Nach Abarbeitung dieses Nebenkriegsschauplatzes wäre eine Fokussierung auf die eigentliche Problematik, nämlich der drohenden Auslöschung von Terra und Luna, nun angesagt.

Der Roman war nicht übermäßig spannend aber die Location und die Figurenentwicklung fand ich überzeugend.


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