Welt der Rebellen – Michelle Stern
Der letzte Versuch von Sichu Dorksteiger, sich gegen Shrell aufzulehnen, hat ihre erneute Gefangenschaft im Mentatron zur Folge. Die Wüko-Leun kann sich sicher sein, dass der Ator daraus keine Flucht gelingt. Doch nun hat Shrell ihren ehemaligen Stellvertreter Krash ausfindig gemacht. Der Anführer der Restauraten hält sich auf Kushlur auf. Für Perry Rhodans Frau wird es gefährlich. Sobald sich Shrell wieder in der Gemeinschaft von Wüko-Leun befindet, benötigt sie ihre Gefangene nicht mehr. Der Empfang der Rebellen für Shrell fällt zunächst frostig aus. Mehrere Schiffe fangen die ELDA-RON ab und geleiten sie zu einem Stützpunkt auf Kushlur. Insbesondere jüngere Leun, die Shrell nicht kennen, sind skeptisch. Zumal sie nicht wissen, was der Gleichklang, den es anzustreben gilt, eigentlich bedeutet. Ältere Leun, wie General Ptarr, sehen jedoch goldene Zeiten anbrechen. Ptarr möchte seine Enkelin Lessaun, die als Kadettin in der Ausbildung ist, als neue Adjutantin an Shrells Seite sehen. Lessaun ist davon wenig begeistert. Sie hat andere Pläne.
Nach der Landung darf Sichu an der Seite von Shrell den Planeten betreten. Noch auf dem Landefeld kommt es zwischen Krash und Shrell zu einer Unstimmigkeit. Krash ist entsetzt, als er erfährt, dass Shrell den Terraner Perry Rhodan in die Agolei gelockt hat. Ein Unsterblicher ist schon genug, jetzt aber noch gegen einen zweiten kämpfen? Ihre Aufforderung, das Kommando an sie abzugeben, ignoriert er. Sichu nutzt die Gelegenheit und gibt Krash die Information, das Shrell die Besatzung der ELDA-RON im Mentatron ermordet hat. Als Shrell daraufhin Sichu mit einem Fesselfeld würgt, greift Krash durch. Mit dem Hinweis, dass auch die Leun eine Gerichtsbarkeit haben, lässt er Sichu von fünf Kadetten, darunter Lessaun, in eine Zelle bringen.
Während einer Parade kommt es zum Austausch zwischen Krash und Shrell. Krash hat Bedenken. Gerade für die jüngere Generation wird es schwer werden. Shrell hingegen will das Feuer neu entfachen. Krash will den Rat der Restauraten einberufen und entscheiden lassen. Inzwischen hat er andere Pläne. Mit einem Trick holt er Sichu Dorksteiger aus ihrer Gefangenschaft und bringt sie zur ELDA-RON. Mit Vertrauensleuten und der Ator geht er an Bord und untersucht das Schiff. Krash ist über den Zustand des Schiffes und die Technik, wie den Fiktivtransmitter und die Pentaferer, mehr als erstaunt. Sichu zeigt ihm auch das Mentatron. Krash kennt die Maschine nicht. Der Rebellenführer ist entsetzt, als er vom Brennenden Nichts erfährt. Er kennt es, aber nicht als Waffe und es hätte auf Terra nichts verloren. Shrell hat den Sternenschwur gebrochen.
Die Despotin wird indessen von einer Verbündeten über die Vorgänge in der ELDA-RON informiert. Zusammen mit Lessaun erscheint sie mittels Pentaferer an Bord und eröffnet sofort das Feuer. Rings um das Mentatron bricht Chaos aus. Mehrere Gefolgsleute von Krash sterben. Die Ator wird beinahe im Mentatron entstofflicht. Krash richtet seine Waffe auf die Maschine. Zum Entsetzen von Sichu Dorksteiger erweist sich das Mentatron als eine Art Container. Es enthält ein Brennendes Nichts! Lessaun wird davon erfasst. Shrell flieht aus der ELDA-RON und Krash und Sichu bringen das Schiff ins All, wo es vom Brennenden Nichts verschlungen wird. Mit einem Pentaferer fliehen sie nach Kushlur. Der Rebellenführer bringt Sichu in unterirdische Anlagen des Stützpunktes. Sichus Körper hat durch den kurzen Aufenthalt im Mentatron während der Kämpfe Schaden genommen. Die Ator verliert zeitweise ihre Stofflichkeit. Von Krash erfährt die Ator, dass das Brennende Nichts in Wirklichkeit das Medium des Gleichklangs ist. Sichu vermutet, dass der Sternwürfel eine Art Gerät ist, das ähnlich dem Mentatron ein Brennendes Nichts stabilisieren kann.
Shrell sieht sich dem Ziel nahe. Sie lässt Krash und Sichu verfolgen und ist wieder die Anführerin der Restauraten. Bald schon, verkündete sie, werden wir wieder LEUN sein!
Rezension
Die Namen von Raumschiffen, Positroniken und Superintelligenzen werden in der Perry Rhodan-Serie zumeist in Großbuchstaben geschrieben. Die Ereignisse in dieser Geschichte von Michelle Stern, verbunden mit dem letzten Satz, lassen vermuten, dass die Leun Bestandteil einer SI namens LEUN waren und diesen Zustand wieder anstreben. Zumindest ein Teil von ihnen. Die Überlegungen, die von der Autorin ihrer Protagonistin Sichu Dorksteiger in den Mund gelegt werden, was passiert, wenn eine SI zerbricht, schlagen in die gleiche Kerbe. Reginald Bull scheint was dagegen zu haben. Denn er hat ein wichtiges Instrumentarium entwendet, um den Schritt, den Shrell machen will, zu verhindern. Sein Motiv, den Sternwürfel an sich zu reißen, wird noch zu ergründen sein.
Einer der Schwachpunkte der Rebellen oder soll ich sagen der Story, wurde bereits im letzten Roman deutlich und wird auch in der Geschichte von Michelle Stern hervorgehoben. Die Rebellen wissen gar nicht, für was sie kämpfen. Das muss nicht unbedingt ihre Loyalität komplett in Zweifel ziehen. Wenn die Hiesigen einen permanenten militärischen Druck auf die Restauraten ausüben, kann der Wille, den Hiesigen Widerstand zu leisten, ausreichend sein. Da inzwischen aber Jahrzehnte seit Shrells Aufbruch vergangen sind, haben die Zweifler unter den Restauraten starken Zuwachs erhalten. Die Autorin geht daher mehrmals auf diesen Umstand ein. Und löst ihn nicht ganz befriedigend. Denn Shrell erreicht binnen Stunden, dass man ihr wieder folgt. Eigentlich zieht sich das Problem der Ergebenheit wie ein roter Faden durch die Geschichte. Sei es zwischen Shrell und Krash, zwischen der Kadettin und ihrem Großvater, zwischen der jungen Generation und den Älteren, zwischen den Mitgliedern des Rates und so weiter. Von daher kommt der Erfolg von Shrell doch etwas überraschend.
Nicht vergessen sollte man die Hiesigen. Die scheinen mit ihrem „hiesigen“ Zustand, recht glücklich zu sein. Andererseits scheinen sie aber ebenfalls nicht alles zu wissen, wie die Geschichte um Tin gezeigt hat, der letztlich nicht Perry Rhodan folgte, sondern zu den Hiesigen zurückkehrte, um sie aufzuklären.
Der Roman bezog seine Spannung aus den sehr unterschiedlichen Figurenkonstellationen und daraus, wer mit wem sich solidarisch stellen würde. Daneben hat die Autorin Aufklärung bezüglich der Zyklusstory betrieben. Meine kleine Enttäuschung, hinsichtlich eines erneuten Auftretens einer SI, unterdrücke ich zunächst. In welchem Umfang dieses Thema die Hauptstory beherrschen wird, kann noch nicht gesagt werden.