Der Singuläre – Oliver Fröhlich
Der PHOENIX hat die Agolei erreicht und einen Ilt an Bord genommen, der sich als Gucky ausgibt. Perry Rhodan und Atlan kann er jedoch nicht täuschen. Tin, so der richtige Name des Wesens gehört zu den Yuit-Leun. Wochen zuvor hat sich Tin noch in der Ausbildung der Sternspitze befunden. Er will Karriere machen. In die Führungsriege der Hiesigen vorstoßen, eines Tages dem Befreier begegnen und ihm dienen. Der Befreier, das ist Reginald Bull. Er ist Tins Idol. Dem Terraner ist es gelungen den Konflikt zwischen den Hiesigen und den Restauraten, den Rebellen, zu beenden, indem er den Sternwürfel an sich riss. Während der Ausbildung findet Tin in dem Kheti-Leun Rhatun einen Freund. Sein ärgster Widersacher ist der Wüko Craap.
Nach bestandener Ausbildung wartet auf Tin und Rhatun bereits der erste Einsatz. Sehr zum Unwillen des Yuit ist auch Craap mit von der Partie. Saniuk, der Vater Craaps liegt im Sterben. Das bietet Admiralin Foersh eine einmalige Gelegenheit. Denn Saniuk gehört den Restauraten an. Das Ziel der Rebellen ist der Gleichklang. Kein Kontakt zu anderen Zivilisationen. Isolation um jeden Preis. Die drei Anwärter werden in Saniuks Stützpunkt eingeschleust und sollen deren Struktur auskundschaften und ihre Pläne ausspionieren.
Der Plan gelingt. Die Restauraten sind jedoch sehr misstrauisch. Es dauert Wochen, in denen die 5. Kolonne jeden Tag verhört und ihre Geschichte überprüft wird. Saniuk selbst ist bereits tot. Die Anführerin ist Tryss, die Geliebte Saniuks, nach dem Tod seiner Frau. Craap kennt sie und kann sie nicht leiden. Der Stützpunkt liegt auf einer Insel, die ein ehemaliges Waffentestgelände ist. Die Strahlung setzt Tin und besonders Rhatun zu, während die anderen Leun keine Probleme haben. Der geschwächte Rhatun kann sich in die Systeme der Station hacken und findet Beunruhigendes heraus. Saniuk lebt noch, ist aber dem Tode nahe und benötigt nach einer Vireninfektion neue Organe. Die Rebellen wollen Craap regelrecht ausschlachten.
Tin ersinnt einen Fluchtplan. Doch nur er schafft es von der Insel, die danach von der Sternspitze zerstört wird. Kaum wieder zurück, wird er schon mit dem nächsten Auftrag konfrontiert. Admiralin Foersh spielt ihm die Nachricht vor, die ein gewisser Gucky an Perry Rhodan gesendet hat. Tin soll sich als Gucky ausgeben. Auch dieser Plan gelingt.
Tin ist nun an Bord des PHOENIX. Der vermeintliche Zellaktivator in seiner Schulter soll dazu dienen, das Schiff zu lähmen. Zhobotter hat aufgrund der Erfahrung mit Nekhnem jedoch einige Sicherungen eingebaut. Als Tin das Gerät einsetzt, kommen Leun-Schiffe dem PHOENIX zwar sehr nahe. Das Schiff kann aber in den Hyperraum flüchten. Perry Rhodan und Atlan tun so, als ob es Tin aus eigener Kraft gelingt, mit der BENU zu fliehen. Sie folgen ihm jedoch, da Meg ihm einen Sender verpasst hat. Doch auch Tin ist nicht auf den Kopf gefallen. Er will, dass der PHOENIX ihm folgt. Sein Weg führt ihn zu einer Station der Sternspitze. Es ist die Station, die Guckys Botschaft empfangen hatte. Perry Rhodan, Meg Ontares und Zhobotter verfolgen den Yuit. Der stellt seinen Verfolgern eine Falle.
Und auf Canephor ist Gucky plötzlich nicht mehr alleine.
Rezension
In der ersten Hälfte zieht sich die Fortsetzung von Oliver Fröhlich. Zwar integriert der Autor den einen oder anderen Begriff in die Handlung, die das Zyklusgeschehen erleuchtet, bzw. untermauert. Doch konnte mich der Stil nicht begeistern. Der Autor baut in die Erzählperspektive des Tin sehr häufig Sätze ein, die auf das zukünftige Geschehen abzielen. Die Figur erlebt etwas und gleichzeitig wird der Leser darauf vorbereitet, dass es aber anders kommen wird. Das kann man machen, aber in der Häufigkeit wirkte es auf mich störend. Der Erzähler brachte mir die Figur des Tin auch nicht nahe. Ich konnte mit der Figur nicht mitfiebern. Ich wollte zwar wissen, wie es weitergeht, aber mitgerissen hat mich das anfängliche Geschehen nicht. Zu distanziert wirkten die Figuren auf mich. Die Strapazen in der Ausbildung wurden sehr nüchtern geschildert.
Zunächst wenig glücklich entwickelte sich die Handlung nach dem Ende der Ausbildung weiter. Tin wird als 5. Kolonne bei den Rebellen eingeschleust. Man gibt ihm mit auf dem Weg, dass sein Begleiter Craap ein Agent sein könnte, der seinerseits von den Restauraten in die Sternspitze eingeschleust wurde. Tin soll aufpassen. Hilft ihm das? Eigentlich nicht. Wenn Craap eine 5. Kolonne der Rebellen ist, wird Tin nichts machen können. Bei den Rebellen angekommen ändert sich zunächst an den Abläufen für Tin nichts. Er ist auch dort in der Ausbildung, muss Strapazen auf sich nehmen und darf ein paar Minuten an die Sonne.
Etwas verzweifelt registrierte ich, dass ich gerade mal Seite 22 erreicht hatte. Ein Drittel erst? Doch nun wurde es besser. Viel besser. Die Figur Tin bekommt vom Autor mehr Aktivität zugeschrieben. Der Yuit wird aktiver, greift gezielter in seinen Auftrag ein, schüttelt die Ereignisse um den Tod seines Freundes ab und seine Handlungen bauen die bislang gefühlte Distanz zu der Figur ab. Die bekannten Ereignisse auf der Eiswelt werden in der Vorbereitung und der Durchführung nunmehr aus dem Blickwinkel des Yuit geschildert. Das führte auch zu einigen Aha-Effekten. Die Geschichte gewann an Fahrt. Und Tin wurde mir sympathischer. Der Roman endet mit einem Cliffhanger. Eigentlich sind es sogar zwei. Wir erfahren nicht, wie Tin auf den Zustand Zhobotters reagiert. Und wir erfahren nicht, wer Gucky auf Canephor besucht.
Demnächst vielleicht also die Abenteuer von Tin und Gucky. Vielleicht gesellt sich noch der ewig polternde Kapitän Bull zu den beiden. „Hagel und Granaten!“