Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3305

Feinde der Wyconder – Leo Lukas

Die Wyconder haben den PHOENIX und seine Besatzung ins Wycosystem gebracht. Jahrzehnte zuvor hat hier ein Brennendes Nichts die Heimatwelt der Wyconder ausgelöscht. Als Verursacher der Katastrophe wird Shrell benannt. Die auch wertvolle, von den Wycondern hoch verehrte, Technologien hat mitgehen lassen. Genau diese Technologie findet sich im PHOENIX. Das „Geschenk“ Shrells stärkt nicht gerade die Verhandlungsposition der Galaktiker, die so schnell wie möglich zur Agolei reisen wollen. Notfalls auch ohne das Zusatzaggregat.

Terrybor, die Oberste Architektin der Wyconder, erzählt ein wenig aus der Historie. Vor Jahrzehnten kreuzte sich ihr Weg mit dem von Gemmicun. Die damalige Anführerin wollte Terrybor als ihre Nachfolgerin einsetzen. Ein Ereignis kam dazwischen. Shrell erschien mit einem Schiff, das Perry Rhodan sehr bekannt vorkommt. Die Besatzung bestand aus spinnenbeinigen Reptiloiden. Auf Wengir, der Heimatwelt, wurde das Brennende Nichts entzündet. Terrybor verlor dadurch den Mann, den sie liebte. Er war eines der ersten Opfer. Trotz ihrer hochstehenden Technologie konnten die Wyconder ihre Welt nicht retten.

Die Oberste Architektin übergibt die Galaktiker an Diolgemin. Der Wyconder entstammt der gleichen Sippe wie Terrybor. Gegenüber den Galaktikern schlägt er eine härtere Gangart ein. Er bringt sie nach Rugyra, dem noch verbliebenen Planeten im Wycosystem. Hier leben die Wyconder in Kuppelstädten. Bei einem Ausflug schlägt den Galaktikern offene Aggression entgegen. Sicherheitskräfte unternehmen nichts und die Galaktiker müssen sich in ihrer Unterkunft verbarrikadieren. Terrybor greift schließlich ein und die Galaktiker erfahren, welche Bedeutung der Titel Oberste Architektin hat. Die Wyconder sind dabei, sich eine neue Heimatwelt zu bauen. Das Wycosystem ist, einschließlich der Sonne, künstlich angelegt, als sich die Wyconder vor Urzeiten in den galaktischen Leerraum zurückzogen.

Nachdem Terrybor die Situation entschärfen kann, führt der weitere Austausch zu einer ungewöhnlichen Erkenntnis. Den Wycondern ist das Aussehen Shrells nicht bekannt. Sie haben nur die spinnenbeinigen Reptiloiden zu Gesicht bekommen. Als sie von den Galaktikern ein Bild Shrells zu sehen bekommen, sind sie fassungslos. Zwar sind sie noch immer misstrauisch, aber Zhobotter und Liam Barstow dürfen zum PHOENIX. Dort wird das Zusatzaggregat ausgebaut. Atlan erhält die Gelegenheit, den Bauplatz von Neu-Wengir zu besichtigen. Hier kommt es zu einem Unfall, wie er immer mal wieder aufgrund der Größe der Baustelle vorkommt. Der Arkonide sieht das anders. Er bietet sich als Ermittler an, weil er hinter den Unfällen Sabotage vermutet.

Weitere Gespräche zwischen Perry Rhodan und Terrybor bringen weitere Überraschungen zu Tage. Bonnifer, der sich in Begleitung Shrells befand, ist der Mann, den Terrybor damals liebte. Von einem Conduit hat die Oberste Architektin noch nie gehört. Sie muss erfahren, dass Bonnifer wohl auf Terra vom Brennenden Nichts verschlungen wurde. Viel Zeit, um diese Erkenntnisse zu verarbeiten, bekommt die Anführerin der Wyconder nicht. Ein fremdes Schiff, von gleicher Bauart wie die ELDA-RON, erscheint im System. Ein spinnenbeiniger Reptiloide verkündet, dass sein Schutzsiegelkreuzer eine Einheit der Leunschen Sternspitze sei. Anschließend erhebt er eine unglaubliche Forderung.

Rezension

Momentan liest sich der neue Zyklus sehr flüssig. Die Geschichten der verschiedenen Autoren wirken sehr homogen. Für den Zyklusauftakt ist das eine gute Vorgehensweise. Wer die Serie schon länger liest, weiß, dass die Autoren durchaus unterschiedliche Geschmäcker bedienen. Es ist für jeden was dabei. Wenn die ersten Hefte dieses Zyklus mehr auf einer Länge liegen als üblich, dann kann man der Geschichte auch gut folgen. Es wird sicherlich noch einen Wechsel der Handlungsebene geben und auch die unterschiedlichen Charakteristika der Team-Autoren werden gefördert werden. Doch zunächst wächst die Geschichte Woche für Woche auf dem gleichen Level. Der typische Humor von Leo Lukas blitzt daher nur an wenigen Stellen durch. Beispielsweise als Phoenix nach dem Erwachen ein paar Details ausplaudern will, und er von Liam Barstow daran gehindert wird und natürlich Atlans Auftritt als Ermittler.

Am Ende steht ein Cliffhanger. Wird Terrybor Perry Rhodan opfern? Der Roman der Vorwoche endete auch mit einer Zuspitzung, als man erfuhr, dass auch die Heimat der Wyconder einem Brennenden Nichts zum Opfer fiel. Ich mag solche Formen einer, zugegeben plakativen, Zuspitzung der Geschichte am Romanende. Das Element kann durchaus öfter eingesetzt werden. Aber auch in der Geschichte sorgt Leo Lukas für eine Überraschung. Den Wycondern war das Aussehen Shrells gar nicht bekannt. Erst durch die Galaktiker erfahren sie, dass Shrell wie eine der ihren aussieht. Von den Wycondern wissen wir, dass sie nicht immer im Wycosystem lebten. Das System wurde von ihnen, die sich in den Leerraum zurückzogen, künstlich erschaffen. Hier sind noch viele Fragen offen.

Bislang finde ich den Zyklus sehr unterhaltsam. Der Roman von Leo Lukas beleuchtet ein wenig den Hintergrund der Wyconder, ohne allerdings die dicken Geheimnisse aufzudecken. Die Gesellschaft wird in wenigen Sätzen dargestellt. Das Gemeinwesen ist übersichtlich und trotz der Knappheit in den Schilderungen überzeugt mich das soziale Gefüge. Ob die gezeigte Gesellschaftsordnung alle Bedürfnisse der Wyconder abbilden kann, zeigt uns sicherlich der Folgeband, der ebenfalls von Leo Lukas stammt. Vielleicht kann Atlan einen Ermittlungserfolg verbuchen.

Der Cliffhanger tut ein Übriges, um zum nächsten Roman zu greifen. Hoffentlich liegt er pünktlich auf dem Gabentisch!


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