Die Wahl der Akonin – Kai Hirdt
Auf der Hauptwelt der akonischen Räterepublik, dem Planeten Galazin, positionieren sich nach dem Tod der Priorrätin Adorhee tan Thanor die verschiedenen politischen Lager. Das Machtvakuum muss gefüllt werden und dass der Klon Nemena tan Thanor die Nachfolge antritt, wie es Adorhee tan Thanor vorsah, steht noch lange nicht fest. Die junge Frau ist selbst nicht überzeugt, verliert sie doch bei der Gedächtnisübertragung ihrer „Mutter“ die eigene Persönlichkeit. Für andere Lager ist das Vorhaben Anlass, gegen Klone im Allgemeinen vorzugehen. Unternehmen, die gegen Bezahlung Klone herstellen, müssen sich radikaler Angreifer erwehren.
Während alle Ehrengäste inzwischen den Planeten nach der Trauerzeremonie verlassen haben, ist die USO mit der getarnten RATBER TOSTAN vor Ort. Monkey hat sich die Maske eines Barniters angelegt. Sein Spitzenagent Ram Wood ist ebenfalls geblieben. Sie wollen den Mord an der Priorrätin aufklären und Nemena tan Thanor schützen. Unklar ist, ob der Club der Lichtträger hinter dem Versuch steckt, die Räterepublik zu destabilisieren. Ein Gestaltwandler, wie Achill Maccao, könnte hinter jeder verdächtigen Person stecken. Der Lordadmiral überschätzt die Tarnung seiner Organisation. Nuur tan Harol, der Berater Adorhee tan Thanors, kommt an Bord und bittet um Hilfe der USO.
Während Monkey mit einer Leibwächterin von Nemena, die vorgibt der Klon zu sein, einen Ablenkungsversuch startet, soll Ram Wood die echte Nemena beschützen. Monkey und die Leibwächterin werden tatsächlich angegriffen. Die beiden landen aber aufgrund des Eingreifens von Sicherheitskräften in einem Gefängnis. Auch dort ist die Gefahr nicht vorüber. Schließlich kommen sie aufgrund des Eingreifens der Organisation Waches Akon frei. Shunan ont Viu, der Anführer von Waches Akon, holt sie persönlich heraus. Die Attentäter, die mit ihnen im Gefängnis saßen, sind verschwunden. Nachforschungen von ont Viu und Monkey ergeben, dass sie tot sind. Bis auf einen.
Ram Wood und Nemena tan Thanor fliegen unterdessen nach Xokolon. Auf dem Mond soll die Gedächtnisübertragung stattfinden. Auf dem Mond sind hyperenergetische Maschinen weitgehend verboten, um Störungen auszuschließen. Wer hierher will, muss ein Raumschiff nehmen und nicht einen Transmitter. Zeit genug auf der Reise, dass der Agent die Besorgnisse von Nemena zu ihrer Zukunft wahrnimmt. Für den Gedächtnistransfer sind Mnemozeugen zu benennen. Nemena benennt nicht nur politische Gegner, sondern auch Ram Wood als Teilnehmer. Sie vertraut ihm und sieht darin eine Chance. Dass es einen Menschen gibt, der sie so in Erinnerung hat, wie sie als eigene Persönlichkeit war.
Während des Transfers kommt es zum Versuch einer Einflussnahme. Als Ram Wood nach dem Prozedere erwacht, ist er überzeugt, dass die Akonen sich das Leben selbst schwer machen. Ganz ohne dem Club der Lichtträger. Monkey und Shunan ont Viu verfolgen jedoch eine andere Spur.
Rezension
Kai Hirdt setzt die Geschehnisse des Romans der Vorwoche konsequent fort. Der Geschichte kann nicht ganz einfach gefolgt werden. Viele Namen und Positionen sind schon zum Auftakt von Ben Calvin Hary benannt worden. Aber erst in Kai Hirdts Roman werden den Namen und den Figuren auch Hintergründe gegeben und Charakterzüge verpasst. Der Autor macht zu Beginn eine kleine Bestandsaufnahme und gliedert die Verdächtigen in zwei Lager. Die Klon-Befürworter und die Klon-Gegner. Das machte es dann etwas einfacher. Wenn man natürlich einen Gestaltwandler hinter dem Mord vermutet, dann ist die Zugehörigkeit zu einem Lager nicht unbedingt ein Ausschlusskriterium, wie das letzte Kapitel der Geschichte zeigt.
Die Geschichte zeigte eine Homogenität, die ich zuletzt etwas vermisst habe. Die Handlung wird schlüssig und auf einem Niveau schnörkellos vorangetrieben. Action-Szenen kommen vor, sind jedoch sparsam gesetzt und ufern nicht aus. Auch wenn Monkey nicht in jeder Szene seine Fähigkeiten ausspielen kann, was im Übrigen plausibel geschildert wird, gefällt mir die Darstellung des Oxtorners besser, als die im Roman der Vorwoche.
Auch Ram Wood wird nun deutlich besser gezeichnet. Er ist nun der Kriminalist, als der er zuvor eingeführt wurde und kann das eine oder andere Mal aus den ermittelten Daten Rückschlüsse ziehen, bzw. führen seine Analysen zu Ergebnissen.
Die Thematik der Klone, bzw. die damit geschilderten angeblichen Benachteiligungen für Akonen in der Gesellschaft, finden natürlich vielfältige Entsprechungen in unserer realen Welt. Bei uns sind es eben Zuwanderer, Migranten oder noch andere Personengruppen, die für etwas beschuldigt werden. Etwas zu kurz kam für meinen Geschmack die Problematik der Gedächtnisübertragung und was es mit Nemena macht, die Angst davor hat, die eigene Persönlichkeit zu verlieren. Das Thema wird vom Autor durchaus angegangen und es gibt die eine oder andere emotionale Szene dazu. Die Entscheidung der 18-jährigen wird jedoch recht einfach gefällt. Wahrscheinlich setze ich jedoch meine Erwartungen daran etwas zu hoch an.
Eine Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat.