Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3259

Detektiv der USO – Ben Calvin Hary

Adorhee tan Thanor, die Priorrätin der Akonischen Räterepublik, weiht gerade eine neue Transmitterwerft ein, als ihre Anwesenheit im Akonium dringend erbeten wird. Mit der UMA YOMIN, einer Raumbarkasse der Regierung, macht sie sich auf dem Weg, als es einen folgenschweren Zwischenfall gibt. Beim Anflug auf den vierten Planeten des Khanonsystems transitiert die Mehandorwalze OLDORON XXII so dicht an das akonische Schiff, dass die Energieschirme beider Schiffe sich überlagern. Explosionen sind die Folge und Adorhee tan Thanor wird so schwer verletzt, dass sie an den Folgen stirbt. Ihre letzte Aufmerksamkeit gilt ihrem Klon Nemena tan Thanor. Für sie sammelt sie so viele Eindrücke wie möglich in den letzten Minuten ihres Lebens. Denn ihre Erinnerungen sollen auf Nemena tan Thanor übertragen werden.

Tage später versammeln sich politische Vertreter der Milchstraße auf Galazin, um der beliebten Priorrätin die letzte Ehre zu erweisen. Neben Cascard Holonder ist auch Homer G. Adams anwesend. Zur Überraschung vieler ist auch der Lordadmiral der USO vor Ort. Monkey ist einer Einladung Nemena tan Thanors gefolgt. Die NIKE QUINTO ist nicht das einzige Schiff der USO. Getarnt ist auch deren Beiboot RATBER TOSTAN auf Galazin gelandet. Und mit Ram Wood ermittelt bereits ein USO-Agent hinter den Kulissen. Denn bei dem scheinbaren Unfall der Priorrätin könnte es sich um Mord gehandelt haben. Ist es der Versuch, das Reich der Akonen zu destabilisieren?

Schon während der ersten Trauerzeremonie kann Monkey Grabenkämpfe beobachten. Der beabsichtigte Übergang der Regierungsgeschäfte auf einen Klon stößt nicht überall auf Verständnis. Obwohl Adorhee tan Thanor selbst auch nur der Klon ihrer Vorgängerin war. Gänzlich ohne Wahlen wird auch Nemena tan Thanor nicht auskommen. Ihr Amt muss zu gegebener Zeit legitimiert werden. Doch zunächst soll am Abend die Inskription eingeleitet werden. Die letzte Gedächtnisauslesung der verstorbenen Adorhee tan Thanor.

Im Hintergrund ermittelt Ram Wood mit seinem siganesischen Spezialroboter Kolossos. Das Duo erledigt einen Roboter, der ein Attentat ausführt und gerät in das Blickfeld des Akonischen Energiekommandos. Wood kann den Geheimdienst der Akonen jedoch bald von der Liste der Verdächtigen streichen. Wer den Mord an der Priorrätin eingefädelt hat, verfügt über ungewöhnliche Mittel. Monkey vermutet den Club der Lichtträger hinter den Aktionen. Bei der Gedächtnisauslesung kommt es zu einem weiteren Attentat, bei dem der Mentor von Adorhee tan Thanor schwer verletzt wird.

Schließlich müssen die geladenen Gäste nach der Bestattung des Körpers der Priorrätin im Zentralgestirn das System verlassen. Monkey und Ram Wood bleiben auf der getarnten RATBER TOSTAN zurück und ermitteln weiter.

Rezension

Den Roman von Ben Calvin Hary habe ich in einem Rutsch durchgelesen, was in den letzten Monaten nur selten der Fall war. Über einige Detailbeschreibungen bin ich dennoch das eine oder andere Mal gestolpert. Etwa, wenn dem Agenten Nieselregen ins Gesicht prasselt. Oder wenn die Attentäter bei der Gedächtnisauslesung zunächst direkt neben der Liege stehen und dann ein paar Zeilen weiter sich wieder der Liege erst zuwenden müssen.

Seit dem Tod Ronald Tekeners müssen die Autoren verstärkt neue USO-Agenten erfinden. Der Narbengesichtige, seine Vorgehensweise und seine Art, hatte sich abgenutzt. Geblieben sind die Agentengeschichten, sobald das Wörtchen USO in einem Roman auftaucht. Nicht selten ist auch Monkey direkt beteiligt. Der Lordadmiral ist nicht nur ein Zellaktivatorträger, er ist auch Oxtorner. Diese Ein-Mann-Armee ist in der Lage, beinahe jeder Bedrohung Herr zu werden. In seinem Roman stellt Autor Ben Calvin Hary jedoch eine Bohnenstange an die Seite des Umweltangepassten. Der ewig hungrige Ram Wood hat einen superschnellen Stoffwechsel. Anders als Flash ist er jedoch nicht auf Schnelligkeit getrimmt. Zumindest nicht körperlich. Der Agent ist ein genialer Kriminalist. Seine Begabung liegt in den analytischen Methoden. So zumindest beschreibt der Autor diese Figur. In der Folge wird der „Sherlock“ am Ende des 21. Jahrhunderts NGZ jedoch nur selten der anfänglichen Beschreibung gerecht. Er identifiziert den Whistlerroboter, der ihm Essen serviert als den späteren manipulierten Attentäter. Ansonsten sorgt er für Ablenkung, wenn Kolossos Daten besorgt, sichtet diese oder klettert in Mehandorwalzen an Landebeinen hoch.

Ich bin gespannt, wie die Figur Ram Wood in den nächsten Romanen beschrieben wird. Gut geschrieben waren Prolog und erste Kapitel. Hier nimmt mich der Autor als Leser gleich gefangen. Auch die Aktionen, die der USO-Agent im Einsatz unternimmt, waren kurzweilig, obwohl ich gerne ein bisschen mehr von dem „Kriminologen“ gelesen hätte.

Zum Vorgänger dieses Romans, Heft 3241, hatte ich spekuliert, dass der Plan des Clubs der Lichtträger der war, der USO ein faules Ei, nämlich Ole, unterzujubeln. Der Junge spielt jedoch nur eine humoristische Randnotiz an der Seite des Lordadmirals und hat mit einem Kindermädchen den Planeten dann verlassen müssen. Muss der Knabe nicht in die Schule?

Ein unterhaltsamer Roman mit einigen Abstrichen.


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