Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3257

Welt der goldenen Wolken – Leo Lukas

Durch die Anwendung der Goldfolien im Katachronen Portal sind Perry Rhodan und seine Begleiter gegen die Auswirkungen der Strangeness einigermaßen gefeit. Der Unsterbliche setzt die Suche nach der TEZEMDIA und der LEUCHTKRAFT fort und steuert mit der Raumgondel den Planeten Kaldhorom an. Trotz des Schutzes erfährt die Sorgorin Varsaisch nach wie vor Flashbacks oder vielmehr Flashforwards. Viele der Erinnerungsfetzen beinhalten gemeinsame Erlebnisse mit ihrer noch ungeborenen Tochter Penteschte.

Beim Anflug auf die Oberfläche entdeckt Perry Rhodan eine goldene Fläche, die jener gleicht, die er auf Sorgorenland betreten hat. Nach der Landung wird die Raumgondel von der flüssig gewordenen Materie des Landeplatzes umspült und versinkt. Sicherheitshalber retten sich die Insassen ins Freie. Im Dschungel treffen sie auf eine einheimische intelligente Spezies. Die Laomoal, die hauptsächlich in den riesigen Bäumen leben, stellen schon aufgrund ihrer drei symmetrischen Körperachsen auch für den erfahrenen Perry Rhodan eine ungewöhnliche Lebensform dar. Bei links und rechts, oben und unten, vorne und hinten lassen sich an den H-förmigen Laomoal kaum Differenzen erkennen.

Der Kontakt verläuft friedlich und die Besucher von den Sternen werden in eine größere Siedlung der Planetenbewohner in den Baumwipfeln eingeladen. Dort wird Perry Rhodan mit einer weiteren ungewöhnlichen Eigenschaft der Einheimischen konfrontiert. Die Laomoal besitzen duale Persönlichkeiten und wechseln schon mal aufgrund von Wettereinflüssen den Charakter. Das erschwert die Kommunikation, denn Rhodan hat in einer Geschichte der Bewohner einen Hinweis auf Mu Sargai erhalten. Diese Wesenheit scheint an einem bestimmten Ort im Gebirge hin und wieder Einkehr zu halten. Dort will auch Perry Rhodan hin und rüstet eine Expedition aus.

Nach Überwindung zahlreicher Hürden und Gefahren stößt die Gruppe im Gebirge auf die Kammer der Kosmokratin und begegnet dort der Myrnjade Vruchym, der Sachverwalterin und auf den Roboter Amdakk, dem Kammerwächter. Für Varsaisch ist noch eine andere Begegnung von Bedeutung. Die Kammerherrin ist ihre Tochter Penteschte. Perry Rhodan erfährt, dass Zonen, wie die, in der sie sich gerade aufhalten, in der zwei Universen Berührungsflächen haben und Kausalität zerrüttet ist, von den Chaotarchen nicht nur gefördert werden. Mu Sargai vermutet, dass Chaotarchen innerhalb solcher katachronen, kausalitätsvernichtender Zonen sogar entstehen können. Zou Skost könnte gar in der Zone entstanden sein, in der sich Perry Rhodan gerade aufhält.

Der Terraner will aber auch wissen, wo sich die TEZEMDIA und der LEUCHTKRAFT befinden. Wird er diese Informationen erhalten und damit endlich einen entscheidenden Schritt vorankommen?

Rezension

Den Schwerpunkt der Geschichte von Leo Lukas nehmen die Schilderungen der Gesellschaft der Laomoal ein. Auch wenn es wahrscheinlich ist, dass uns Vertreter dieser Spezies nicht noch einmal begegnen werden, ist dem Autor dieser „One-Night-Stand“ außerordentlich geglückt. Die Beschreibungen der ungewöhnlichen Einheimischen werden zudem mit lakonischen Dialogen garniert. Die treffenden Meinungsaustausche wendet der Autor auch bei der Gruppe um Perry Rhodan an. Dadurch entsteht über weite Strecken ein recht kurzweiliger Roman. Nur das Ende fällt ab.

Die von Leo Lukas beschriebene Gesellschaft der Laomoal, deren Mitglieder duale Persönlichkeiten besitzen, schildert auch den einen oder anderen (harmlosen) Konflikt. Wird zwischen den Persönlichkeiten „geflippt“, sind Paare, die sich zuvor noch ganz nett fanden, plötzlich durch andere Wesenszüge nicht mehr so vertraut und übereinstimmend wie zuvor. Gleiches scheint mir als Leser in den vergangenen Wochen mit der Perry Rhodan-Serie zu passieren. Offensichtlich ist aktuell ein Zustand erreicht, dass wir nicht zusammenpassend geflippt sind. Keine Ahnung, wie lange dieses zwiegespaltene Verhältnis noch andauert. Wer hier jetzt die Stirn runzelt, hat den Roman nicht gelesen!


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