Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3256

Das Katachrone Portal – Michelle Stern

Nachdem der Angriff der Baccunen auf Sorgorenland beendet werden konnte, erhält Perry Rhodan Kenntnis von der TEZEMDIA und der LEUCHTKRAFT. Die beiden mysteriösen Schiffe wechseln mit dem Mond Sharund in ein anderes Universum und der Unsterbliche folgt ihnen mit seinen Gefährten Antanas Lato, Poquandar und Varsaisch.

Mit ihrer Raumgondel, die sie sich von den Sorgoren geliehen haben, erreichen sie eine goldene Stadt. Die fremde Umgebung und die Strangeness-Effekte belasten die Gruppe. Nach Auskunft der Sorgorin, die schon einmal hier war, befindet sich in der goldenen Stadt das Katachrone Portal, das sie durchschreiten müssen, um an dieses Universum besser angepasst und dadurch handlungsfähiger zu werden. Denn insbesondere der Zeitablauf scheint in diesem Universum anders zu sein. Die Besucher erhalten immer wieder Erinnerungen an die Zukunft.

Sie treffen auf Bewohner der Stadt, die sich Atashia nennen. Zunächst scheinen die Einwohner friedlich zu sein. Doch es stellt sich heraus, dass sich die Atashia an den Erinnerungen der Besucher laben. Eine Atashia namens Shikiri hat dies vorhergesehen und kommt der Gruppe um Rhodan zu Hilfe. Anführer der Atashia ist Ashamion, offenbar ein langer Gegenspieler von Shikiri. Sie kann erreichen, dass den Fremden zumindest für eine gewisse Zeit das Harrasch gewährt wird. Sie dürfen sich an einen sicheren Ort zurückziehen. Eine weitere Erkenntnis, die Rhodan gewinnt, ist die, dass der Truimou, der Stab den Poquandar mit sich führt, als fünftes Individuum angesehen wird.

Die Gruppe ist von der Raumgondel getrennt worden. Sie soll in ein Labor gebracht worden sein. Da ausgerechnet von dort jemand flieht, kommt Perry dem Unbekannten zu Hilfe. Das wurmartige Wesen stellt sich als Gmay vor und ist Shikiri in schlechter Erinnerung. Denn Gmay vereinigt in sich mehrere Persönlichkeiten. Je nach dem welche die Oberhand gewinnt, ist er ein Unterstützer oder ein Verräter. Hier kommt der Truimou zum Einsatz, der es schafft, Gmay offensichtlich für längere Zeit zu stabilisieren.

Der kontrachrone Zeitablauf dieses Universums im Vergleich zum heimatlichen Universum macht Perry und seinen Begleitern sehr zu schaffen. Sie müssen bald das Katachrone Portal finden, sonst laufen sie Gefahr, hier zu stranden. Aber das Portal wurde von den Atashia versteckt, um Besucher der goldenen Stadt zum Verbleib zu zwingen. Nur so können sich die Atashia an den Erinnerungen der Besucher berauschen.

Kann Perry Rhodan das Portal rechtzeitig erreichen und wird er der TEZEMDIA und der LEUCHTKRAFT folgen können?

Rezension

Die Suche nach dem ES-Fragment in Spaphu ist eine zähe Angelegenheit. Einmal mehr habe ich den Eindruck, die Exposé-Autoren haben es verlernt, wie man spannende Geschichten in einen 100er Zyklus presst. Zu langatmig erscheinen die Abenteuer des Serienhelden. Während es in den anderen Handlungsebenen zwar auch nicht immer spannend zu-, aber wenigstens vorangeht, tritt ausgerechnet der Titelheld auf der Stelle. Na ja, nicht ganz. Auch bei ihm geht’s voran doch ohne Zug zum Ziel. Wöchentlich werfen die Autoren der Figur Knüppel zwischen die Beine. Oder bringen ihn sonst wie vom Kurs ab. Eine Zeitlang ist das amüsant, aber es dauert nun schon viel zu lange. Da waren selbst die Betschiden-Abenteuer kurzweiliger.

Ausgerechnet dieser Tage wurde bekannt, dass das Exposé-Gespann Christian Montillon und Wim Vandemaan, die seit Band 2700 die Exposés der Serie verfassen, nun aufhören. Ab Band 3300 übernimmt Ban Calvin Hary diese Aufgabe. Ich bin weit entfernt davon, darin einen Zusammenhang zur derzeitigen Durststrecke der Serie zu sehen. Die Romane sind weit im Voraus geplant und geschrieben. Und die Entscheidung zum Wechsel wurde sicherlich auch nicht erst in letzter Zeit gefällt. Die Handlung von 600 Romanen in 12 Jahren vorzugeben ist eine Leistung. Aber hin und wieder braucht es auch neuen Schwung, der mit diesem Wechsel vielleicht erzielt werden soll.

An Schwung mangelte es dem aktuellen Roman nicht. Zwar verliert auch in dieser Geschichte der Titelheld einmal mehr den Kontakt zu seinem Ziel, allerdings gestaltete die Autorin Michelle Stern ihre Geschichte nicht nach den zuletzt üblichen Mustern. Eigentlich fällt der Roman sogar aus dem Rahmen, was ich gut finde. Der Grund dafür sind weniger die beschriebenen Strangeness-Effekte als vielmehr die absonderlichen Figuren. Der Wurm, der mindestens ein Drei-Denker ist, bereichert die Story und macht es dem Figuren-Quartett oder vielmehr Quintett nicht einfach.

Kein berauschender Roman aber immerhin sorgte der „Andersmond“ für eine andere Story als zuletzt.


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