Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3253

Die List des Administrators – Susan Schwartz

In Spaphu hat die vierjährige Eroberungsphase der Baccunarchie begonnen. Überall attackieren die Baccunen andere Raumschiffe, Planeten und Völker. Ein Verband von 25 Schiffen der Baccunen, angeführt von der ORR, soll das Abobademsystem erobern. Auf dem dritten Planeten Glain lebt dort das friedfertige Volk der Glainer. Sie haben keine Raumfahrt und erhalten erstmals Besuch von den Sternen. Die Glainer wissen nicht, was mit ihnen geschieht.

Da sind sie nicht alleine. Nach über 400 Jahren tun sich auch manche Baccunen schwer damit, in einer Zeit des Krieges zu leben und die Expansionsphase des Volkes begleiten zu müssen. Dazu gehört auch der Kommandant der ORR. Telpecc wünscht sich andere Zeiten. Aber die Besatzungen der 25 Schiffe warten auf seine Befehle. Und Berater Ussner muss seinen Kommandanten auf das Unvermeidliche einstimmen. Auf das nicht ausschlagbare Erbe der baccunischen Zivilisation.

Auch Perry Rhodan muss das Unvermeidliche seines neuen Postens verinnerlichen. Auch er kann das Erbe, das ihm die Anführerschaft der Piraten gebracht hat, nicht ausschlagen. Neue Profite müssen eingefahren werden. Dabei will Perry eigentlich eher früher als später zum Heimatsystem der Sorgoren gelangen. Er bekommt Unterstützung von Vincoulon. Der Sorgore lenkt die Blicke der Hyperflusspiraten auf Glain, der von den Sorgoren mit Sonden beobachtet wurde. Und nun sind die Baccunen dort. Der Planet scheint etwas zu verbergen.

Mit der SHAMMADIN, einigen Sternenhäusern der Lipeka und der RA wird das Abobademsystem angeflogen. Unbemerkt von den Baccunen landet Perry Rhodan mit einigen Begleitern auf Glain. Er kann einen Glainer, der von den Baccunen gefangen gehalten wird, befreien. Über die Glainer erfährt der Unsterbliche von wertvollen Metallfragmenten. Iridium hat auch für die Piraten einen hohen Wert. Bei seinen Untersuchungen entdeckt der Terraner das Wrack eines Raumschiffes und macht eine unglaubliche Entdeckung.

Rezension

Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts sah ich sehr gerne die Doku-Serie „Unser Kosmos“ von Carl Sagan. Der Astronom und Astrophysiker vermittelte darin komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge. Unter anderem ging er auch auf die Suche nach außerirdischen Leben ein und stellte die Frage, warum Außerirdische noch nicht hier seien. Hier auf der Erde. Er lieferte auch mögliche Erklärungen. Eine war, dass unser Sonnensystem langweilig sei. Es gäbe viel aufregendere Orte im Universum.

Die Perry Rhodan-Serie verhält sich genau anders herum. Kein Planet, kein Mond, kein Ort, sei er noch so bedeutungslos, dass ihn Perry Rhodan nicht doch besucht. Wohlgemerkt, der Perry Rhodan, der eigentlich ein ES-Fragment bergen soll. Es ist schon erstaunlich, wie der Protagonist in der aktuellen Story von Susan Schwartz mal wieder vom Weg abkommt. Auf dem Weg zum ES-Fragment ist dieser „Abstecher“ der siebzehnte seit Ankunft in Spaphu und der quadrillionste seit Start der Serie. Die Sorgoren haben einen unbedeutenden Planeten mit Sonden erforscht und nichts gefunden. Schwupps ist Perry dort.

Die Story auf Glain war unterhaltsam, bot aber wenig Überraschendes. Ein friedfertiges Volk wird von Außerirdischen unterjocht, deren Anführer auch nicht so recht weiß, was er auf dem Hinterwäldlerplaneten eigentlich soll. Perry macht die im Exposé vorgegebene Entdeckung und ist damit auf dem Wissensstand der Besatzung der RAS TSCHUBAI, die auch schon entdeckt hat, dass der Chaoporter aus Spaphu stammt.

Das alles könnte man interessanter und aufregender schreiben. Dazu müssten die Figuren agiler beschrieben werden. Als Forscher, Entdecker mit eigenen Antrieb und eben als „aktive“ Sucher des ES-Fragments. Aber der Zufallsgenerator, der die passiven Figuren mal nach links, mal nach rechts abbiegen und sie Gegenstände entdecken lässt, wie in einem schlechten Computerspiel, ist inzwischen überreizt. Mit Dialogen, mit Beschreibungen einer anderen Kultur und mit interessanten Charakteren lässt sich ein bisschen kaschieren. Auch mit Humor. Der widerwillige Telpecc und sein Berater Ussner sind der Autorin gut gelungen. Aber es läuft alles andere als rund auf dieser Handlungsebene. Bleibt mir als Leser erneut nur, den Blick nach vorne zu richten.


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