Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3249

Der Tod ist nicht das Ende – Hubert Haensel

Aurelia Bina, in der Maske der Arkonidin Mocresta da Vasch, ist als fünfte Kolonne in den Club der Lichtträger eingeschleust worden. Die zwei Lichtträger Feyman Bonavero und Ampare las Orry haben die vermeintlich uralte Arkonidin von der Venus mithilfe eines Transmitters an einen unbekannten Ort mitgenommen. Die Posmi erkannt anhand ihrer Sensorik, dass sie sich noch innerhalb des Solsystems befinden muss.

Sehr bald bekommt sie weitere Erkenntnisse. Ein uralter Raumschiffsriese der Galaxis-Klasse, der den Namen MARILYN MONROE trägt, dient offensichtlich dem Club als Versteck. Das Schiff ist zu einem gigantischen Vergnügungsdampfer umgebaut worden. Tausende Touristen nutzen die Freizeitmöglichkeiten. Besonders angesagt ist der Urlaub vom Ich. Die zahlungskräftige Kundschaft kann über körperliche Veränderungen und mentale Implantate eine Auszeit nehmen und andere Charaktere annehmen. Für die TLD-Chefin ist es schwer, alle Fassaden zu durchblicken. Sie interessiert natürlich, in welchem Umfang der Club der Lichtträger an Bord vertreten ist, ob die Schiffsführung der Organisation angehört u.s.w.

Bald erkennt Aurelia, dass die MARILYN MONROE mehr Kompetenzen aufweist, als es für ein Schiff mit ihren Funktionen nötig wäre. Die Posmi erhöht den Druck auf ihre Begleiter, mehr über den Club zu erfahren und mit wichtigeren Leuten in Kontakt zu treten. Doch sie muss sich einmal mehr gedulden. Schließlich ergreift Aurelia die Initiative und greift verstärkt in die Schiffssysteme ein, um an Daten über die Lichtträger zu gelangen.

Der Club lässt sich jedoch nicht so einfach in die Karten blicken und schlägt zurück.

Rezension

Während ich durch Südostasien reiste, wurde der Fragmente-Zyklus, nicht ganz unerwartet, fortgesetzt. Die Redaktion nimmt leider keine Rücksicht auf Leser, die durch anderen fernen Welten streifen. 😉 Ich fühle mich nun wie der Reporter eines Fußballspiels, der noch ein paar Worte zur ersten Halbzeit verlieren muss, während die zweite Halbzeit bereits läuft.

Eigentlich mag ich die Wiederholungen nicht, die Szenarien in Erinnerung rufen, die gerade erst im Vorgängerroman passiert sind. Ausnahmsweise war ich Hubert Haensel aber dankbar. Seine Rückblicke erlaubten mir die problemlose Wiederaufnahme des Stoffes. Nach dem Einstieg folgt ein längerer Schwenk in die Marilyn Monroe-Ebene. Die PD-Analogie alá Erinnerungen en gros gefiel mir recht gut. Nicht neu, zeigte sie aber doch ein wenig die Vergnügungssüchte der Menschheit in der Zukunft.

Aurelias Interesse an den Vorgängen an Bord des Vergnügungsdampfers erschien mir an der einen oder anderen Stelle etwas zu ausschweifend. Sie will natürlich den Lichtträgern auf die Spur kommen. Sie kann allerdings kaum erwarten, dass alle Personen, die mit ihr interagieren, dem Club angehören. Ihre Aufpasser kann sie identifizieren. Zu den Motiven der anderen kann sie wenig herausfinden. Von daher sind ihre Einlassungen auf verschiedene Personen nicht immer plausibel für mich. Auch dann nicht, wenn sie dadurch ihre Maske aufrechterhalten will. Als herablassende Arkonidin hat sie ja andere Möglichkeiten. Sie setzt damit ihre Begleiter von der Venus unter Druck. Allerdings erfolglos. Die beiden lassen sich nicht in die Karten blicken.

Aurelia geht schließlich in die Offensive. Die verborgene Kompetenz des Schiffes hat sie schon vorher erkannt. Nun will sie es genau wissen. Ein wenig zu früh für mich. Bis dahin war ihre Tarnung perfekt. Sie hätte tiefer in die Organisation eindringen können. Sie opfert diese Möglichkeit lediglich dafür, in welchem Umfang der Club an Bord des Vergnügungsdampfers tätig ist. Die erbeuteten Daten sind mager. Ein bisschen wenig für den ganzen zuvor getriebenen Aufwand. Der Autor entschädigt allerdings diese Entscheidung der Posmi mit einem wirklich furios geschriebenen letzten Romanviertel.


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