Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3248

Die Frau aus dem Transmitter – Michael Marcus Thurner

In der Auseinandersetzung mit dem Club der Lichtträger haben die Verantwortlichen auf Terra bislang einen schweren Stand. Die Organisation, die sich gegen die Beeinflussung von ES stemmt, scheint immer einen Schritt voraus zu sein. Nach den jüngsten Aktionen des Clubs will die Regierung mit dem TLD gegensteuern. Geheimhaltung ist angesagt, denn der Club scheint seine Mitglieder überall zu haben.

Auf der Venus beschäftigt sich der Positronikspezialist Gideon Hallinger mit APHRODITE, der alten arkonidischen Positronik in der Venusfestung. Hallinger ist als verschroben verschrien, aber ein anerkannter Experte. In seiner Begleitung befindet sich stets ein uralter arkonidischer Kampfroboter. Seine Waffen sind unbrauchbar und Gideon hat der Maschine eine Programmierung verpasst, die Paco, so der Name des Roboters, ebenso schrullig macht, wie seinen Herrn. Nach all den Jahrtausenden der Forschung ist Hallinger davon überzeugt, dass die Venusfestung noch so manches Geheimnis birgt, das nur darauf wartet, von ihm entdeckt zu werden.

Er scheint Recht zu bekommen. Seine Untersuchungen führen ihn auf die Spur eines Hyperphänomens. Die Entdeckung wird zu einem medialen Ereignis. Man findet einen seit Jahrtausenden laufenden Prozess. Zwei Transmitter sind so geschaltet worden, dass sie sich gegenseitig permanent etwas senden. Dass der Permanenttransmitter nach so langer Zeit noch funktioniert, ist eine Sensation. Weitere Spezialisten, darunter eine junge Frau namens Ann Than, stoßen zum Team um Gideon Hallinger dazu. Ann Than ist unkonventionell und bringt entscheidende Impulse in die Erforschung des Permanenttransmitters ein.

Schließlich getraut man sich, den Prozess zu stoppen, um zu sehen, was zwischen den Transmittern transportiert wird. Es ist eine Arkonidin namens Mocresta da Vasch. Die Hochedle wähnt sich wenige Tage im Transmitterfluss und erfährt nun, dass 10.000 Jahre vergangen sind. Wie alle Arkoniden dieser alten Ära ist sie hochnäsig. Sie erkennt jedoch bald, dass die Barbaren dieser Zeit ihr nichts vorlügen. Sie wartet mit interessanten Informationen auf. Sie hat Kontakt zu ES und zu Homunk gehabt. Und ist bald von den Versprechungen, die ihr von ES gemacht wurden, enttäuscht.

Der Club der Lichtträger tritt an sie heran. Denn die Arkonidin passt gut in die Strategie der Organisation. Allerdings entfaltet sich nun der Plan im Plan im Plan. Mocresta da Vasch ist nicht, die sie vorgibt zu sein. Ihre Erinnerungen wurden blockiert. Das gleiche trifft auf Gideon Hallinger und Ann Than zu. Trigger werden aktiviert, die dazu führen, dass diese Personen wieder auf ihre Erinnerungen zugreifen können. Alles hatte nur ein Ziel. Eine fünfte Kolonne in den Club der Lichtträger einzuschleusen. Das Ziel scheint erreicht.

Rezension

Es ist einmal mehr Michael Marcus Thurner vorbehalten, die Story um den Club der Lichtträger vorwärtszutreiben. Beinahe 40 Wochen sind vergangen, seit der Autor in Heft 3209 die Vereinigung erstmals nannte. Richtig viel wissen wir über die Vereinigung nicht. Aber es geht auf die Zyklushalbzeit zu und es schwingt ein Funken Barmherzigkeit in den Zeilen dieses Romans mit, dem Leser auch mal was Handfestes zu liefern. Kritische Exposé-Autoren mögen nun stirnrunzelnd einwerfen, dass doch unsere Helden einige bestechende Erfolge verbuchen konnten. Mehrere, na ja zumindest, 2 ES-Fragmente, konnten geborgen werden. Und Perry ist schließlich Oberpirat der Kondor-Galaxis geworden. Diese Erfolge dürfen nicht unter den Tisch gekehrt werden.

Aber wie das mit den Erfolgen so ist, sie werden schnell vergessen. Uns Leser, ich spreche hier mal für alle, lechzt es beständig nach Fortgang, nach Neuem. Die Story von Michael Marcus Thurner hat mich sofort angesprochen. Manchmal weiß ich gar nicht, woran das liegt. Die Venus ist nicht allzu häufig Schauplatz der Handlung. Vielleicht lag es daran. Allerdings bleibt der Planet eigentlich weitgehend außen vor. In der Venusfestung spielt sich das meiste ab. Trotzdem wird auch dieser geschichtsträchtige Ort nicht besonders herausgestellt. Aber irgendwie schwingt zwischen den Zeilen der Geschichte von Anfang an ein Ton mit, das irgendetwas ganz und gar nicht stimmt mit der beschriebenen Handlung, bzw. mit den Figuren.

Mit Gideon Hallinger und seinem skurrilem Roboter wurde ich schnell warm. Das Duo sorgt gewissermaßen für Ablenkung. Bei Ann Than hatte ich gleich eine Vermutung. Der Arkonidin traute ich nicht. Obwohl der Autor es wagte, sie in der Ich-Erzählung einzuführen. Das verwirrte zunächst, da sie an die eigene Geschichte glaubte. Letztlich sorgt der Autor dann für die Auflösung und beschreibt sehr offen, was man sich ausgedacht hat und wie die Figuren zu sich selbst finden. Nun hat man ein Bein in der Tür des ominösen Clubs. Kommt jetzt zunächst der erwartete Rückschlag oder können die Terraner weiter Punkte gut machen?

Die Story war kurzweilig und nach dem Spaphu-Langweilern genau richtig.


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